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Die Mitglieder der Freeride Crew Mountain Tribe bei der Fortbildung am Berg, beim Schneeprofilgraben, bei der Orientierung und beim skifahren

Moritz Ablinger

Freeride-Videoserie: Am Berg hat man nie ausgelernt

Mit ihrer Videoserie „One Step Ahead“ will die Freeride- und Filmcrew Mountaintribe zur Aus- und Weiterbildung am Berg inspirieren. Denn selbst Profis fehlt manchmal das Know-How.

Von Simon Welebil

„Wir hatten letztes Jahr ein größeres Abenteuer vor, und haben dann gemerkt, dass wir die Kompetenzen dafür noch nicht haben und uns dementsprechend nicht dafür bereit gefühlt“, erzählt Flo Gasser vom Mountain Tribe. Dieses Film- und Freeride-Projekt haben sie deshalb auf heuer verschoben und in der Zwischenzeit versucht, sich fortzubilden. Zurück auf die Schulbank also für die Freerider*innen, deren Filme „Ruhe nach dem Sturm“ oder „Metanoia“ in den letzten Jahren vielfach ausgezeichnet worden sind.

Als Lehrer haben sie sich den befreundeten Skiführer Jochen Reiser ausgewählt, der mit ihnen gemeinsam eine ganze Saison lang vier Themenbereiche erarbeitet und vertieft hat: Snow-Safety, Navigation und Planung, Wintercamping am Berg und Gletschersicherheit. Mit ihrer neuen Videoserie „One Step Ahead“ lassen sie uns in vier Episoden daran teilhaben. Die ersten beiden davon sind bereits online, die anderen sollen im Lauf dieses Winters folgen.

Die Mitglieder der Freeride Crew Mountain Tribe bei der Fortbildung am Berg, beim Schneeprofilgraben, bei der Orientierung und beim skifahren

Moritz Ablinger

Gemeinsames Üben schweißt zusammen

In „One Step Ahead“ sieht man viel gemeinsames Üben: mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät, Sonde und Schaufel, mit Karte und Kompass. „Je tiefer man in die Materie kommt, desto mehr weiß man, dass man nichts weiß“, sagt Vali Werner-Tutschku.

Lawinentheorie

Lawinentheorie zum Vertiefen gibt’s unter anderem in diesem ausgezeichneten Nachschlagewerk oder auch in diesem Online-Vortrag.

Die Freerider*innen zeigen auch die Fehler, die sie beim Üben machen, weil man dadurch am besten lernt. So wollen sie auch falsche Bilder korrigieren. „Man schaut in Videos Athleten zu, wie sie extreme Dinge tun am Berg, aber meist sieht man nicht, was dahinter steckt. [...] Hinter einer Linie (Abfahrtslinie, Anm.), die auf Social Media viral geht, stecken aber oft zwei, drei Tage, an denen man umgeht, oder noch mehr, an denen man sich mit der Lawinensituation beschäftigt“, sagt Flo Gasser.

Wenn man in „One Step Ahead“ die Mountain Tribe Crew nun diese Linien fahren sieht, dann weiß man, was sie dafür gemacht haben.

Inspiration statt Lehrvideos

Die Episoden von „One Step Ahead“ sind nicht wie Lehrvideos oder Tutorials aufgebaut, weil man Bergwissen eben nur draußen wirklich erwerben könne, wie Flo Gasser betont, am besten mit Unterstützung durch Bergführer*innen oder bei einem Lawinencamp. Dementsprechend sollen ihre Videos eher andere inspirieren, sich aus- und weiterzubilden - für welches Ziel auch immer, sagt Flo Gasser. „Wenn man diese Abenteuer erleben will, abseits von der Piste, im Gelände - egal auf welchem Niveau, ob Anfänger oder Profi -, man soll sich mit diesem Thema beschäftigen, um einfach Gefahren einen Schritt voraus zu sein, dann kommen alle wieder sicher nach Hause, und darum geht’s eigentlich.“

Die Mitglieder der Freeride Crew Mountain Tribe bei der Fortbildung am Berg, beim Schneeprofilgraben, bei der Orientierung und beim skifahren

Moritz Ablinger

Das Abenteuer, für das sich der Mountain Tribe übrigens vorbereitet, ist eine Durchquerung Tirols von Ost nach West, von Fieberbrunn bis St. Anton, auf Tourenski mit Liftunterstützung. Über 20 Tage haben sie dafür veranschlagt. Im März soll es losgehen.

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