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Filmszene aus Marriage Story

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Das bittere Ende: Dramatische Trennungen im Film

Um Schlussmachen und Moving On dreht sich diesmal „Hallo FM4“. Auch eines der zentralen Themen des Kinos. Hier einige besonders aufwühlende, tragische, aber auch komische Break-Up-Meisterwerke. Taschentücher bereithalten!

Von Christian Fuchs

In Hallo FM4 geht es um Break-Ups, Schlussmachen und Moving On: Waren Ross und Rachel wirklich on a break? Hat Jason Segel Sarah Marshall forgetten können? Ist Billie Eilish Happier Than Ever und Taylor Swift wird Never Ever Back Together sein? Pauline Binder und Christoph Sepin sammeln mit euch alle möglichen popkulturellen Assoziationen zum Thema Break-Ups. Sonntag, 16.1., 13 - 17 Uhr

Geliebt und entliebt wird im Kino bekanntlich seit die Bilder laufen lernten. Dabei ist das mit den Leinwand-Trennungen so eine Sache. Zur klassischen Hollywood-Idylle passen natürlich nicht düstere Verstimmungen. Oder gar heftige Hasstiraden zum Abschied. Der Mainstream lebt von der romantischen Versöhnung, vom verzeihenden Kuss im Sonnenuntergang.

Mitreissende Trennungsfilme gibt es abseits des üblichen RomCom-Kitsch dennoch genug, meistens im Indie- oder Arthouse-Eck. In „Blue Valentine“ durchleiden Michelle Williams und Ryan Gosling eine Beziehungs-Vorhölle der besonders eindringlichen Art. In „Happy Together“, einem wehmütigen Farbenrausch made in Hongkong, folgt Wong-Kar-Wai einem Männerpaar in melancholische Abgründe.

Und unlängst zeigte uns der gefeierte „Marriage Story“ wie grausam eine Scheidung ablaufen kann. Scarlett Johannsen und Adam Driver verlieren vor der Kamera den Respekt voreinander.

Slapstick und surreale Abgründe

Apropos RomCom: In den Nullerjahren hatte das Genre eine bis heute unerreichte Hochblüte, in der sich Sarkasmus, Slapstick und aufrichtige Menschlichkeit gleichermaßen breitmachten. In „Forgetting Sarah Marshall“, dämlich eingedeutscht in „Nie wieder Sex mit der Ex“, bekommt Slackerdude Jason Segel den Laufpass.

Wie er wieder in einem Urlaubsparadies wieder auf seine Sarah trifft, das ist peinlich, clever und unglaublich komisch. Kristen Bell, Paul „Ant-Man“ Rudd als Surfer-Guru und der irrlichternde Russell Brand agieren in Topform.

Und was für ein Spitzenfilm ist „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“ noch immer. In seinem besten Werk präsentiert Michel Gondry ein Pärchen am Rande des Nervenzusammenbruchs. Die stets supere Kate Winslet und Jim Carrey in der (ernsthaften) Rolle seines Lebens taumeln apathisch durch den gemeinsamen Alltag.

Bis die Frau einen Schlussstrich zieht und sich von einer obskuren Firma sämtliche Erinnerungen an den Partner aus dem Gedächtnis löschen lässt. „Vergissmeinnicht“ betört als durchgeknalltes Stück Surrealismus, das im selben Moment von unser aller abgründigen Wirklichkeit erzählt.

Bittersüßes Schmerzens-Kino

Her“ von Spike Jonze zeigt uns ein bizarres Beziehungsdrama der ganz anderen Art. Joaquin Phoenix verliebt sich in das Betriebssystem seines Computers. Kein Wunder, denkt man sich, denn die Stimme der künstlichen Intelligenz ist die von Scarlett Johannsen. Das Ende ist tragisch und schmerzhaft, die göttliche Karen O von den Yeah Yeah Yeahs vertont die farbgetränkten Bilder mit bittersüßen Melodien.

Ganz schwer wird das Herz auch beim wohl großartigsten Trennungsfilm der letzten zehn Jahre. „Blau ist eine warme Farbe“, im Original „La vie d’Adèle“, rollt die obsessive Liebesgeschichte zweier junger Frauen zweier junger Frauen auf, bis zum bitteren Ende.

Die Geschichte ist simpel: Die 17-Jährige Schülerin Adèle wendet sich nach frustrierenden Erfahrungen mit Burschen einer etwas älteren Kunststudentin zu. Adèle und Emma, überragend gespielt von Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux, verlieben sich. Innig, leidenschaftlich, fiebrig. Mit allen euphorischen Höhen und niederschmetternden Tiefen. Auch die intensiven Sexszenen erzählen mehr über Emotionen und Rauschzustände als pornografische Klischees zu bedienen. Ein Break-Up-Film für die Ewigkeit.

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