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Startpunkt bei der Freeride World Tour in Fieberbrunn

Freeride World Tour / Dom Daher

Auftakt zur Freeride World Tour 2022

Die neue Saison der Freeride World Tour startet dieses Wochenende in Spanien. Der Tourstopp in Baqueira Beret ist aber nicht die einzige Neuerung 2022, es gibt auch ein neues Format und - wie jedes Jahr - auch neue Gesichter auf der Tour.

Von Simon Welebil

Um einen Startplatz auf der Freeride World Tour zu ergattern, der wichtigsten Contestserie im Freeriden, muss man nicht nur sehr gut skifahren oder snowboarden können, bei al den Unwägbarkeiten auf den extrem steilen Berghängen, an denen die Freeride-Contests ausgefahren werden, man braucht auch sehr viel Glück dafür.

Der 23-jährige Tiroler Valentin „Valle“ Rainer, hatte dieses Glück letztes Jahr, als sich mit drei Podiumsplätzen bei den Freeride World Qualifier Events für die Freeride World Tour sichern konnte. Dabei wollte Valle seine Contest-Karriere schon fast beenden und seinen Fokus auf die Uni richten, bis ihm schlussendlich der Knopf aufgegangen ist.

Freeride-Urgestein Stefan Häusl als Mentor

Der ehemalige Skirennläufer Valle Rainer hat vor sechs Jahren ins Freeride-Lager gewechselt und ist dann recht bald von der österreichischen Freeride Legende Stefan Häusl unter die Fittiche genommen worden, der ihm nicht nur in Bezug auf Sponsoren Tipps gegeben hat, sondern auch, wie man sich am Startgate in den „Send-Mode“ begibt.

Valentin Rainer mit seinen Skiern

Simon Rainer

Valle Rainer

Auch vom Ridingstyle hat sich Valle ein bisschen was von Stefan Häusl abgeschaut, auch er will immer schnell und spektakulär den Berg runter, allerdings auch nicht nur der Old-School verhaftet bleiben. Valle bindet auch gerne Freestyle-Tricks ein, wo’s geht, 3er, 7er, Backflips oder Nose Butters.

Valle will ohne großen Respekt in seine Rookie-Saison auf der FWT gehen. Zeit zum Eingewöhnen bleibt ohnehin keine, denn 2022 findet schon nach den ersten drei Bewerben der Cut statt, bei dem in allen Kategorien das Fahrerfeld circa auf die Hälfte eingedampft wird. Diesen Cut will er unbedingt schaffen und sich damit sowohl für die finalen Tourstopps in Fieberbrunn und in Verbier im März als auch für die FWT-Saison 2023 zu qualifizieren. Gelingen soll das mit dosiertem Risiko. „Wenn mir das gelingt, ist mein Ziel nur mehr Full-Send, ein Podium oder einen Sieg einzuholen, denn dann gibt’s nichts mehr zu verlieren.“

Valentin Rainer springt über einen Felsen

Moritz Ablinger

Valle Rainer bei seiner Saisonvorbereitung.

Neues Face macht’s fairer und bringt mehr Spannung

Dass der erste Stopp der Freeride World Tour dieses Wochenende in Baqueira Beret für alle Starter*innen Neuland ist, ist für Valle Rainer sicher von Vorteil. Aber auch Tour-Routinier Manuela Mandl freut sich auf die neue Location in Spanien, auch wenn die Bedingungen am Berg nicht optimal sein werden. Denn obwohl die Pyrenäen bisher einen guten Winterstart erlebt haben, der eine gute Schneeunterlage gebracht hat, hat es die letzten Wochen nicht wirklich geschneit. Manu erzählt, dass solche Bedingungen in der Szene recht euphemistisch „Race Powder“ genannt werden „also im Prinzip kompakte Pistenverhältnisse off-piste“.

Ganz hohe Sprünge werden wir ohne Neuschnee also wohl nicht zu sehen bekommen, aber die sind zu Saisonbeginn ohnehin kritisch. Richtig viele Schneetage hat Manu Mandl nämlich bisher nicht in den Beinen, weshalb die Weltmeisterin von 2018 selbst nach fünf Jahren auf der Tour noch immer nervös ist vor dem Saisonstart. „Zur Routine wird’s auch nie.“

Manuela Mandl auf dem Snowboard

Freeride World Tour / Dom Daher

Manuela Mandl auf der Freeride World Tour 2021

Den neuen Regeln steht Manu Mandl recht ambivalent gegenüber, weil die Rider*innen mit dem Cut nach drei Contests damit im Endeffekt nur mehr eine halbe Saison garantiert hätten. Danach geht’s für das untere Hälfte des Feldes runter in die Freeride Qualifier Tour, was diese zwar aufwerte, aber extremen Stress bedeute. „Interessant für die Zuschauer ist es auf jeden Fall“, meint die 33-Jährige.

Viele Fragezeichen über der Saison

Ob sich wegen der Corona-Pandemie die Saison überhaupt wie geplant durchziehen lasse, sei ein weiteres Fragezeichen, geht es doch nach zwei Stopps in Europa danach ab nach Kanada. Im Contest selber müsse man aber all diese externen Fragezeichen wegschieben, „da muss der Moment zählen, das muss passen, man muss sich gut fühlen, da muss man Gas geben, relativ wurscht, was vielleicht nachher passiert“, was gerade alles andere als leicht fällt.

Contestfenster und Livestream

Das Contest-Fenster für den Auftakt der FWT 2022 geht von 22.-28.1. 2022. Den Livestream vom Contest gibt’s hier.

Ein Ergebnisziel für die Saison zu formulieren fällt Manu Mandl vor dem Hintergrund von Conteststress und Pandemie daher recht schwer, doch sie will wieder ihr Level pushen und vor allem ihre Freude am Fahren verkörpern: „Mir taugt’s grad einfach über Schnee zu rutschen, auf welchem Vehikel auch immer, und ich hoffe, dass ich dieses Gefühl rüber bringen kann und dass ich dann noch genug Action einbaue, dass das auch gut bewertet wird.“ Dieses Wochenende können wir sehen, ob ihr das gelingt.

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