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Screenshot aus dem Computerspiel "Windjammers 2"

Dotemu

„Windjammers 2“ ist eine Zeitreise in die Arcades der frühen 90er

Bei dieser unkonventionellen Mischung aus Frisbee, Volleyball und Fighting Game lernen wird richtig laufen, hechten, fangen und gezielte Schüsse zu machen. Am Anfang ist das nicht einfach, doch hier handelt es sich um ein Game, mit dem man mit ein bisschen Geduld viel Freude haben kann.

Von Robert Glashüttner

Eines der allerersten Videospiele überhaupt war „PONG“ (1972), eine technisch äußerst simple, digitale Ping-Pong-Variante. „PONG“ war die ganzen 1970er Jahre hindurch ein Riesenerfolg und hat die Videospielindustrie gekickstartet. Natürlich wurde dieses Ur-Game auch dutzende Male kopiert und in unterschiedlichsten Varianten (neu) veröffentlicht.

Jetzt widmen wir uns aber einer „PONG“-Hommage, die merkbar anders als die meisten anderen ist. Es handelt sich nämlich bei weitem nicht mehr nur um ein archaisches Digital-Tischtennis, sondern ein waschechtes Sportspiel. Ihr könnt euch das vorstellen wie eine Mischung aus Beach-Volleyball und Frisbee, die sich ziemlich rasant spielt.

Das Ding heißt „Windjammers 2“, was insofern schräg ist, weil wohl die wenigsten von euch Leser*innen je etwas von „Windjammers 1“ gehört haben. Kein Wunder, denn das kam 1994 fürs technisch damals herausragende, aber kaum verbreitete Neo Geo heraus und ist bis heute ein Geheimtipp. Jetzt allerdings, dank der retro-affinen, französischen Game-Geeks von Dotemu, gibt es dennoch ein äußerst spätes, empfehlenswertes Sequel zu diesem ungewöhnlichen Arcade-Game.

Round 1. Fight!

Knallbunter Look, immerwährende Pixelsonne, Muckibuden-Dudes und Roller-Derby-Girls. „Windjammers 2“ ist eine Zeitreise zurück in die Videospielhallen der frühen 1990er Jahre, wo Shoot’em Ups und Fighting Games regiert haben. Naheliegend also, dass alles so aussieht wie in „Street Fighter“ und Co. Hier wird aber nicht gekämpft - zumindest nicht mit Fäusten und Tritten -, sondern mit einem Frisbee auf einem Spielfeld. Wir suchen uns einen der zehn Jammer*innen aus, und los geht’s.

„Windjammers 2“, entwickelt und vertrieben von Dotemu, ist für Windows, Playstation, Switch, Xbox, sowie den Abodienst Game Pass erhältlich.

Es sieht erst mal alles aus wie Volleyball aus der Vogelperspektive, bloß ist das hier kein Mannschaftssport, sondern es wird immer One versus One gespielt. Abgesehen davon fühlt sich so eine Frisbee natürlich – auch im Computerspiel – deutlich anders an als ein größerer Ball. Die Basics sind Laufen, einigermaßen gezielte Standard-Schüsse machen, und natürlich die Flugscheibe rechtzeitig fangen. Aber selbst das ist am Anfang nicht einfach.

Screenshot aus dem Computerspiel "Windjammers 2"

Dotemu

Git Gud

Es ist aber nicht nur der Look. Auch beim Spielen fühlt sich „Windjammers 2“ mehr wie ein Fighting Game an als wie ein Sportspiel. Es gibt vier verschiedene Knöpfe und die Bewegungsrichtungen, aus denen sich unterschiedliche Angriffs- und Verteidigungs-Moves ergeben. Sich diese Moves anzueignen und im richtigen Moment einzusetzen, braucht, naja, Zeit. Und Geduld. Die gute Nachricht: Mit richtiger Positionierung der Spielfigur und guten Standardangriffen kommt man am Anfang auch schon recht weit.

Dennoch hat „Windjammers 2“ eine steile Lernkurve, und wer eine geringe Frustrationstoleranz hat und vielleicht auch noch mit dem Früh-90er-Style (viele Farben, wenig Frames) schlecht zurechtkommt, sollte lieber vorsichtig sein. Wenn ihr euch aber ein bisschen darauf einlasst und lernwillig seid, werdet ihr schon bald darin aufblühen und begeistert von diesem Spiel sein.

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