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Der Song zum Sonntag: Peter Doherty & Frédéric Lo - The Epidemiologist

Einen Song über Hoffnung in schweren Zeiten wollten Peter Doherty & Frédéric Lo schreiben. Das klingt nach klassisch-melancholischen Momenten, wie aus den schönsten Zeiten der Libertines oder Babyshambles. Das Album „The Fantasy Life of Poetry & Crime“ erscheint am 18. März.

Von Christoph Sepin

Zur Musik von Pete Doherty haben wir wohl alle unterschiedliche Zugänge. Mal generationsgeprägt, wann man denn angefangen hat, Lieder des englischen Musikers zu hören: Teenage-Rebellion mit den Libertines als Vorzeigebeispiele einer neuen Ära des Brit-Pop in den Spät-90ern bzw. frühen 2000ern, dann verträumte Popsongs und clevere Rock’n’Roll-Skizzen der Babyshambles und dann wieder eine neue, vielleicht auch erwachsenere Zeitordnung des voll ausgeschriebenen Namens: Peter Doherty.

Natürlich sind das persönliche Zugänge: Seine Songs verbinden viele von uns mit ganz besonderen Emotionen und Erinnerungen, seine Konzerte sowieso, egal ob sie damals stattgefunden haben oder nicht. Allein das war ja schon fast ein Running Gag unter Doherty-Fans. Fest steht: Der Brite ist einer der ganz großen Songwriter, viele seiner Songs moderne Klassiker, seine Texte tragische und melancholische Geschichten aus Albion.

Jetzt also ganz was Neues: Gemeinsam mit dem französischen Musiker Frédéric Lo erscheint Mitte März ein Album, „The Fantasy Life of Poetry & Crime“ wird es heißen. Ein paar Songs wurden davon schon vorab gedroppt, kurz vor dem Wochenende dann ein weiterer Track mit dem zeitgemäßen Titel „The Epidemiologist“.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Da zahlt sich genaues Hinhören gleich aus: „The best laid plans can often go to fockery“, singt Doherty und „run down B&Bs can turn into luxury“. Da ist er schon, der Zeitreisende Peter Doherty, der in der Vergangenheit und Gegenwart gleichzeitig lebt. Das alte England, alte Bed & Breakfasts und dann Tourist*innenboom und Sandwiches aus Läden mit schönen Namen und noch schöneren Glasvitrinen.

„I search and I search, I lurch headlong into atrocities with an exponential known only to epidemiologists“ und das Piano spielt in derselben Melodie, in der Doherty seine Geschichte erzählt. Lo und er wollten einen Song schreiben, in dem Referenzen aufgezählt werden, Namen von Filmen, von Autor*innen und Büchern. Weiterhin in der Popkultur verankert, der Sound von Doherty also, wenn er singt: „Dashiell Hammett, Émile Ajar, Peter Lorre and Humphrey Bogart, Jean Seberg, Daniel Darc, panic in the streets and panic in needle park“ und „Hip-Hop, Be-Bop, old blues and punk rocker“.

Das soll ein Lied sein, in dem es um Hoffnung geht, wenn die Welt gerade schrecklich ist: „It’s about hope when things are a mess“, sagt Peter Doherty. „Pop and a bit classical“, fügt Frédéric Lo hinzu. Dann gibt’s da noch so schöne Dinge zu entdecken: eine der besten Songzeilen über Astronaut*innen seit Amanda Palmer zum Beispiel. Und dann eine Zeile, wunderschön für alle Doherty-Fans, egal aus welcher Generation, mit welchem Zugang und welcher Erinnerung: „Hands that are shrunken still can be clever, ships that are sunken still can hold treasure“. „The Fantasy Life of Poetry & Crime“ erscheint am 18. März.

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