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Parov Stelar

Parov Stelar

Der Song zum Sonntag: Parov Stelar ft. Mani Hoffman - „Black Bird“

„Moonlight Love Affair“ heißt das neue Album von Parov Stelar auf dem er mit einigen Leuten zusammenarbeitet. Zum Beispiel mit Mani Hoffman am Track „Black Bird“.

Von Christoph Sepin

Er hat seinen Sound in den letzten Jahren perfektioniert. Vintage-Klangfragmente, alte Jazzsamples, kratzendes Vinyl und darüber der sehr klare House-Beat in 120 BPM. Wer Electro Swing sagt, muss auch Parov Stelar sagen. Und damit ist der Musiker aus Oberösterreich sehr, sehr erfolgreich. Parov Stelar-Musik spielt’s vielerorts, in Cocktailbars, in Clubs, in denen Menschen gerne weiße Hemden tragen, in eher fancy Aufzügen - solchen in denen man sich hinsetzen kann.

Natürlich gibt es Parov Stelar-Musik auch als große Inszenierung live zu sehen und das in außergewöhnlichen Schauplätzen: In gleich zwei österreichischen Burgen performt Marcus Füreder heuer zum Beispiel, einmal in der Burg Hochosterwitz in Kärnten, einmal bei der Burg Clam in Oberösterreich. Das ist so groß, dass darüber sogar staunend in Familienchats gepostet wird. Parov Stelar live zu sehen ist wohl so eine Experience, dass dafür auch Menschen mobilisiert werden, die sonst eher nicht so viel auf Konzerte gehen. Vergleichbar mit den Kalkbrenner-Brüdern etwa.

Das liegt eben an der Zugänglichkeit der Musik des Oberösterreichers. Parov Stelar ist musikalischer Diplomat, der Musik des gemeinsamen Nenners produziert, mit der Leute gleich mal was anfangen können. Aber was würde sich denn da noch alles ausgehen? Denn tief in der Essenz seiner Songs, da geht’s ganz schön melancholisch, wenn nicht schon gar düster zu. Offensichtlicher ist das in den Bildern des auch Malers Füreder zu sehen, in den Songs muss man schon genau hinhören - oder sich Song- und Albumtitel ganz genau anschauen.

„The Demon Diaries“ und „The Burning Spider“, so haben beispielsweise Releases der Vergangenheit geheißen, „Moonlight Love Affair“, so lautet der sehr parov-stelarige Titel des neuen Albums des Musikers. Mit dabei sind auch bekannte Namen: Gäste wie Georgij Makazaria von Russkaja, AVEC oder Mani Hoffman in den Tracks „Better Believe“ und „Black Bird“.

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  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Auch hier bedient sich Parov Stelar wieder seiner allseits bekannten Zaubertricks: Loops und Samples, exakt konstruierte Beats und Synthesizerebenen, genauestens wird in „Black Bird“ auf Melodieabfolgen, Aufbau und Cooldown geachtet. Und dann ist sie da auch wieder zu finden, diese typische Melancholie mitten in den doch optimistischen Soundcollagen. Am deutlichsten wenn Mani Hoffman seine „Black Bird“-Lyrics singt.

Das könnte vielerorts funktionieren, in Werbespots und als Trailermusik genauso wie im Kontext der Alben und der musikalischen Historie von Marcus Füreder. Oder eben wohl am allerbesten im Livesetting. „Black bird’s coming“, singt Hoffman während Klavier und Bass durch den Song navigieren. Detailarbeit eben, in Produktion und Inszenierung. Man sieht schon die Crowd vor sich, die sich für die Open-Air-Performance davon in Schale wirft. Tanzbare Schwermut, die man eben nur als solche wahrnimmt, wenn man genau hinhört. Ein ausführliches Interview mit Parov Stelar zu seiner neuen Platte gibt es hier zu lesen.

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