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Pixabay/Andrew Khoroshavin

Armutsbetroffene teilen ihre Perspektive

Unter dem Hashtag #ichbinarmutsbetroffen teilen seit einigen Tagen Menschen, die entweder aktuell von Armut betroffen sind oder es einmal waren, auf Twitter ihre Geschichten. Dabei wird schnell klar: Armut ist systemisch.

Von Ali Cem Deniz & Jenny Blochberger

Die Geschichten, die unter dem Hashtag #ichbinarmutsbetroffen geteilt werden, zeigen, dass Armut weit mehr beeinflusst als den Kontostand. User*innen berichten von Scham und Ausgrenzung, aber auch davon, wie die Armut ihre Gesundheit verschlechtert hat. Oder umgekehrt: wie Krankheiten und Unglücksfälle sie plötzlich in die Armut getrieben haben.

Die Diskussion startete mit diesem Tweet von Twitter-Userin @Finkulasa:

Daniela Brodesser ist Kolumnistin, Aktivistin und selbst von Armut betroffen. Sie weiß: Obwohl Armut jeden und jede treffen könnte, werden Betroffene zu oft selbst dafür verantwortlich gemacht.

Durch die Armut habe sie viele soziale Kontakte verloren, erzählt Daniela Brodesser. Nicht nur, weil sie sich Ausflüge oder Cafébesuche nicht mehr leisten konnte, sondern auch, weil sie einfach Beschämungen nicht mehr erleben wollte. Das kennen auch viele andere Betroffene.

Entgegen dem Vorurteil von der „sozialen Hängematte“ zeigen die Geschichten, die unter dem Hashtag #IchBinArmutsBetroffen erzählt werden, dass viele eben nicht von staatlichen sozialen Netzen aufgefangen werden. Armut ist eben kein individuelles Problem, sondern müsste politisch gelöst werden.

Nicht erwünscht: Sogenannte „gute Ratschläge“, die die Bürde des Armuts-Managements wieder nur auf die Betroffenen selbst abwälzen.

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