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Scheibsta im Studio

FM4 / Scheibsta

Wortlaut

Wortlautjuror Scheibsta im Gästezimmer

In der FM4 Morningshow beeindruckt Scheibsta regelmäßig mit seinem „Scheibsta’s Daily Rap Up“. Heuer ist der Musiker in der Jury von Wortlaut, dem FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb. Passend zum Wortlautthema „AUSREDEN“ hat Scheibsta Songs rausgesucht, dabei ist er sonst „gnadenlos ehrlich“ und freut sich auf „wunderschöne Hässlichkeiten“.

Von Zita Bereuter

Die Antwort auf seinen Beruf sei schwierig. „Selbstständig. Musiker. Äh, ja.“ Scheibsta hat viele Talente. Mit den Buben machte er Musik (Scheibsta und die Buben). Auf FM4 beeindruckt er mit „Scheibsta’s Daily Rap Up“. Und auf Scheibsta.at bezeichnet er sich als „Geschichtenerzähler/erfinder und Reimejoungleur“.

Ausgerechnet das Reimen wollte man Scheibsta in der Volksschule ausreden. Damals hat er gern Blätter gefaltet, auf eine Seite gezeichnet, auf die andere ein Gedicht/einen Reim geschrieben. „Und da war eine Geschichte dabei, die hat geheißen ‚Der Scheiß im Reis‘. Das ist dann zu Hause nicht so gut angekommen.“

Vielmehr hätte man ihm damals ausreden sollen, „dass es notwendig ist, gesellschaftlichen Ansprüchen entsprechen zu müssen“. Seine Lieblingsausrede damals: „Ich bin nicht müde.“ Seine zuletzt gehörte Ausrede: „Ich bin zu müde“. Seine liebste Ausrede: „Ich bin nicht müde.“

Müde sein darf er jedoch nicht, wenn er einmal die Woche schon vor Beginn der Morningshow den ersten Kaffee trinkt, damit er pünktlich um 6:15 Uhr erstmals die Originalzitate zu tagespolitischen Themen hört, aus denen er innerhalb von drei Stunden einen Song textet und rappt.

(So läuft das mit „Scheibsta’s Daily Rap Up“)

Am liebsten redet sich Scheibsta bei vier Menschen aus. Mit Ausreden hat er es nicht so: „Ich bin deswegen wirklich schlecht mit Ausreden, weil ich eigentlich ganz selten Ausreden verwende. Ich bin gnadenlos ehrlich in meinem Leben.“ Klar ist jedenfalls seine Reaktion, wenn man ihn nicht ausreden lässt: „Aufstehen und gehen“.

Wortlaut Logotype

Radio FM4

Scheibsta ist heuer Juror bei Wortlaut, dem FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb

Einsendeschluss ist der 6.6.2022

Kurzgeschichte

Heuer ist Scheibsta in der Jury von Wortlaut, dem FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb. Als Juror ist er erfahren – war er ein solcher doch schon mal „bei einer Gin-Verkostung“. Tatsächlich aber wird ihn das als Juror auszeichnen: „Ich lese alle Geschichten laut“. Damit er sie auch mehrfach anhören kann. Schließlich rät er allen Jungautor*innen: „Überarbeiten. Überarbeiten. Überarbeiten. Schreiben. Schreiben. Schreiben.“

Eine gute Kurzgeschichte macht für ihn aus, dass „sie mich in eine Welt verzaubert, die ich vorher noch nicht gekannt habe.“ Eine gute Geschichte beginnt „überraschend“. Und sofort hat man ihn überzeugt mit „wunderschönen Hässlichkeiten.“ Verzichten kann er hingegen auf „Nebensätze“.

Songs zu AUSREDEN

Passend zum Wortlautthema „AUSREDEN“ hat sich Scheibsta gefragt, was das Thema für ihn bedeutet und auf welche Art „AUSREDEN“ in der Musik verwendet wurde. „Ob es vielleicht Songs gibt, die das behandeln. Ob es Musiker gibt, die das vielleicht doch verarbeitet haben. Was Ausreden überhaupt sind und was Ausreden mit mir und meinem Leben zu tun haben.“

FM4 Gästezimmer mit Scheibsta

Am Sonntag, 22. Mai
von 16-17 Uhr
auf FM4 und im FM4 Player.

Schließlich hat er neun Songs gefunden, die er im FM4 Gästezimmer spielt. Keine Zufallstreffer. „Jedes der Lieder, die da laufen, ist über tausende Stunden durch meine Kopfhörer und Boxen gelaufen. Weil ich habe da ein bisschen eine fast schon krankhafte Art, Musik zu hören. Wenn mir mal ein Lied gefällt, dann hör ich es auf und ab über Stunden und Stunden. Und mein Umfeld wird schon ganz wahnsinnig, weil nix anderes mehr zu hören ist und die alle durchdrehen. Aber das ist dann für mich auch meine Ausrede, um nur dieses eine Lied zu hören, weil alles andere hat dann gerade keinen Platz in meinen Ohren.“

Shaggy - „It wasn’t me“

Beginnen möchte ich mit dem Song, der mir eigentlich als allererstes in den Kopf geschossen ist, wie es um das Thema „AUSREDEN“ und Musik gegangen ist. Es war so sofort da, wie so ein kleines Feuerwerk. Von Shaggy „It wasn’t me“.

Genesis - „I can’t dance“

Das Lied ist eine Ausrede, die ich persönlich oft verwende, wenn es ums Thema Tanzen geht. Wenn mich jemand fragt, ob ich tanzen will, sage ich meistens: „Nein. Ich tanze nur zu einem Lied und zwar zu ‚I can’t dance‘ von Genesis.“ Und dann gibt’s komplett peinlichen Ausdruckstanz.

Odetta - „Don’t think twice“

Das ist ein bisschen um die Ecke gedacht, wenn es um die Verbindung zu Ausreden geht. Weil ich finde, das ist ein Lied, das ganz gut dann passt, wenn es einfach keine Ausreden mehr gibt. Wenn alles ausgeredet ist und man drauf kommt: Eigentlich gibt es nichts mehr zu sagen und es ist gut. „Don’t think twice“, aber nicht im Original von Bob Dylan, sondern die Coverversion von Odetta.

Qualtinger & Heller - „Kumma mit kane Ausredn mehr“

Das nächste Lied hat auch mit Ausreden zu tun. Sagt doch der Name. Es heißt nämlich „Kumma mit kane Ausredn mehr“ von Qualtinger und Heller.

Robert Palmer - „Johnny and Mary“

Als nächstes kommt ein Lied, das ich vor Kurzem eigentlich neu entdeckt habe, weil ich zuerst nur die Placebo-Coverversion gekannt und lang geglaubt habe, das Lied sei von Placebo. Ist es aber nicht. Es ist nämlich von Robert Palmer ursprünglich und heißt „Johnny and Mary“. Und die erste Zeile ist gleich „Johnny’s always running around. Trying to find certainty.“ Dieses Suchen nach Sicherheit ist eigentlich auch nur eine Ausrede. Ja, kann man mal so stehen lassen, oder?

Alabama Shakes - „Gimme all your love“

Für mich hat es deswegen mit Ausreden zu tun, weil irgendwann ist einfach genug um den heißen Brei herumgeredet und man muss die Ausreden beiseitelegen. Dann: Gimme all your love.

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