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Kirschblüten

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Hallo FM4

Das Blühen im Popsong

In Hallo-FM4 geht es diese Woche um das Blühen, das Knospen und um Frühlingsgefühle. Eine kleine Song-Auswahl zum Thema.

Von Christian Lehner

Hallo FM4, jeden Sonntag von 13 bis 17 Uhr auf Radio FM4 und im Player.

Wenn alles blüht, dann blühen auch wir. Frühling, Photosynthese, Vitamin-D-Rausch. Die Natur treibt ein tolles Spiel, die Hormone auch. In Popsongs über den Frühling geht es deshalb eher selten um die Jahreszeit, die nach dem Winter kommt. Viel häufiger dient er als Metapher für das aufkeimende Begehren in uns, das Schmachten und Trachten nach Zweisamkeit. Hier einige ausgewählte Blooming-Songs.

Air „Cherry Blossom Girl” (2004)

Der Song zieht so mild auf wie eine Frühlingsbrise vor dem Klimawandel. „Cherry Blossom Girl“ vom französischen Duo Air - erschienen 2004 auf dem Album „Talkie Walkie“. Der Titel spielt auf die Kirschblüte an. Im Text geht es um den Wunsch, sich endlich dem Liebsten zu offenbaren. Die Stimme ist voller Sehnsucht, doch da ist auch die Angst vor Zurückweisung. Und es bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Kirschblüte, sie blüht nur wenige Tage, ehe sie verwelkt. In Japan steht sie für die Reinheit der Seele. Apropos: Der Song wurde prominent in Sofia Coppolas Film „Lost In Translation“ gefeatured und dient als Blaupause für so ziemlich jeden Track des Dream-Pop Duos Beach House.

Jehnny Beth „Flower“ (2020)

Doch Blumen stehen nicht nur für die unschuldige Liebe, sondern auch für ihr Gegenteil. Dornig, aber anziehend und dirty, so wird sie von Jehnny Beth in ihrem Song „Flower“ beschrieben. Der Song der Französin, die unlängst mit ihrem Auftritt beim Donaufestival in Krems für Euphorie sorgte, kommt in Lack und Leder. Dass mit Flower nicht nur eine echte Blume gemeint ist, davon kann man sich im Video zum Song überzeugen.

Biz Markie „Spring Again” (1989)

1989 freut sich der Rapper Biz Markie über den Frühling und was er so alles hinter sich lässt und mit sich bringt. „Birds be singin’, flowers be bloomin’ / A lot of brand new cars be zoomin’“ Und natürlich geht es auch um Boyz and Girls und Blumen und Bienen.

Nirvana „In Bloom“ (1991)

Welche Blumen blühen im Nirvana? „In Bloom“ vom Album „Nevermind“ ist ein Song, in dem Kurt Cobain - wie so oft - nicht viel Gutes zu erzählen hat. Er kritisiert den Raubbau an der Natur, er zieht gegen toxische Frat-Boys vom Leder, die die Musik von Nirvana grundsätzlich missverstehen würden. Im Text treiben aber auch zarte Keime der Hoffnung aus, etwa wenn Cobain von einer neuen, blühenden und kritischen Generation träumt.

Tyler The Creator „Where These Flowers Bloom feat. Frank Ocean” (2019)

Trickreich wie eh und je bemüht der kalifornische Hip Hop-Art Director Tyler The Creator im Track „Where This Flower Blooms“ Bilder aus der Natur, um seinen unaufhaltsamen, aber schwierigen Weg nach oben zu beschreiben. Als Hilfsgärtner kommt der R&B-God Frank Ocean zu Wort, der in jungen Jahren zu Tylers‘ Hip Hop-Crew Odd Future zählte. „Rooted from the bottom, bloomed into a tree / took a little while making leaves”.

The Beatles - Here Comes The Sun (1969)

Wenn die Käfer krabbeln. Oder: Zum Schluss der Song, der eigentlich an den Anfang dieser Sammlung gehört. Das wohl berühmteste Frühlingslied der Popgeschichte stammt - wie könnte es anders sein - von den Beatles. Allerdings sind weder John noch Paul die Urheber, sondern George, der vermeintlich Stille der Fab Four. Vordergründig geht es um das Thema dieser Hallo-FM4 Sendung, hintergründig um die Umbrüche im Leben von Harrison.

George hatte im Frühjahr eine schwere Mandelentzündung überstanden, war wegen Besitz von Marihuana verhaftet worden und verließ nach einem Streit für kurze Zeit die Beatles. So fuhr er mit seinem Auto raus aus London, verkroch sich in der Garage seines Freundes Eric Clapton und schrieb dort den Song, um wieder etwas Licht in sein Leben zu lassen. „Little darling, it’s been a long cold lonely winter.“ Danke für die Blumen, George!

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