FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Filmstill aus "How I Met Your Father"

Hulu

„How I Met Your Father“

Acht Jahre nach der letzten Folge von „How I Met Your Mother“ startet nun ein Spin-off der Sitcom.

Von Xaver Stockinger

Dem kollektiven Gedächtnis der Millennial-Generation sind sie fest eingeschrieben, die zahlreichen denkwürdigen Momente rund um die New Yorker Freundes-Clique aus Ted, Marshall, Lilly, Robin und Barney. „How I Met Your Mother“ („HIMYM“) war fester Bestandteil in TV-Programmen rund um den Globus und ein gigantischer Erfolg für den produzierenden Sender CBS, welcher die Serie im Jahr 2014, nach neun Staffeln, abgeschlossen hat. Es sollte bis heuer dauern, ehe der amerikanische Streamingdienst HULU versucht, mit einer Spin-off-Serie den alten Zauber zwischen Stammpub und Manhattener Großraum-WG wieder aufleben zu lassen. „How I Met Your Father“ erzählt nicht - wie der Titel vielleicht vermuten lässt - die selbe Geschichte aus Perspektive der Mutter. Angelegt als sogenanntes Standalone-Sequel – also als eine Fortsetzung des Originals, die an keine Handlungsstränge anknüpft - steht hier ein völlig neuer Freundeskreis mit einer anderen Geschichte im Zentrum.

Wesentliche Dinge bleiben jedoch gleich: Auch in „How I Met Your Father“ erzählt die gealterte Hauptfigur aus der Zukunft ihrem Kind, wie sie Jahrzehnte zuvor dessen Erzeuger kennengelernt hat. Diesmal ist es jedoch nicht der Architekt Ted Mosby, sondern die Fotografin Sophie, die aus dem Jahr 2050 von ihrem Leben im New York des Jahres 2022 berichtet. Auch sie ist wie Ted eine Romantikerin, die im großstädtischen Dating-Dschungel an die wahre Liebe glaubt. An den Schauplätzen der Serie hat sich im Vergleich zum Original ebenfalls wenig geändert. So spielt auch der Großteil von „How I Met Your Father“ entweder in der Stammbar der Clique mit dem Namen „Pemberton’s“ (die damit das MacLaren’s Pub ersetzt), oder im geräumigen WG-Appartment, in dem die Macher*innen ein kleines Easter-Egg versteckt haben: Die Schwerter an der Wand verraten, dass hier einst Ted, Lilly & Marshall gewohnt haben.

Ins Heute gehoben

„How I Met Your Father“ wirkt wie eine modernere, ins heute gehobene Version des Originals. Gedatet wird über Tinder, man schickt sich Instagram-DMs, eine Hauptfigur ist Uber-Driver. Auch ist die neue Freundschaftsgang diverser und besteht nicht mehr bloß aus weißen Heteros, was bei HIMYM (sowie bei dessen Vorgänger-Serie „Friends“) immer wieder zu großer Kritik geführt hat. Von Sophies Mitbewohnerin, der mexikanische Stylistin Valentina bis zu Ellen - lesbisch mit Wurzeln in Vietnam. Sie alle bilden die bunte, migrantische Gesellschaft des Big Apples viel besser ab. So unterschiedlich die neuen Hautfiguren auch sein mögen, selbstredend bildet der Cast ein homogenes Feld aus hotten Normschönheiten.

Filmstill aus "How I Met Your Father"

Hulu

Ikonische Charaktere wie Barney Stinson sucht man in der neuen Gang zwar vergeblich, doch besitzt die Gruppe auf jeden Fall das Potential für sauwitzige Abenteuer und romantische Verstrickungen. Neben der schon genannten Hauptfigur Sophie (dargestellt vom ehemaligen Teenie-Star Hillary Duff) und ihrer energetischen Mitbewohnerin Valentina (Francia Raisa), wären da noch der leicht zynische Musikschullehrer Jesse (Chris Lowell), dessen liebenswürdiger Mitbewohner Sid (Suraj Sharma) sowie Jesses quirlige Adoptivschwester Ellen (Tien Tran) und der überklischiert britische, etwas naive Charlie (Tom Ainsley). Wie die sechs Figuren innerhalb der ersten beiden Folgen schon zu Best Friends zusammenwachsen, fühlt sich für einen grantelnden Österreicher mehr als konstruiert an. Doch das neue Autor*innen-Gespann aus Isaac Aptaker und Elizabeth Berger (Writer von „Love, Simon“ und Produzenten von „This Is Us“) skriptet pointensicher und stets im herzlichen Ton, sodass man auch der neuen Gang schon nach kürzester Zeit gerne durch Manhattan folgt.

How I Met Your Father kann im deutschsprachigen Raum ab Mittwoch, 8.Juni auf Disney+ gestreamt werden.

„How I Met Your Father“ versucht, die Formel seines Vorgängers für modernes Publikum zu aktualisieren. Ob das Spin-off ebenfalls zur wöchentlichen Wohlfühlstube wird, wie es das Original für Millionen von Fans neun Jahre lang war, das steht noch in den Sternen über New York - oder besser gesagt in den Sternen über den New-York-Kulissen kalifornischer Filmstudios.

Filmstill aus "How I Met Your Father"

Hulu

mehr TV-Serie:

Aktuell: