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Screenshot aus dem Computerspiel "Sanabi"

Wonder Potion / Neowiz

„Sanabi“ ist ein dystopisches Schwingspiel im Pixel-Look

In diesem düster-urbanen Sci-Fi-Game treffen wir als pensionierter Elite-Soldat mit tödlicher Armprothese auf eine junge Hacker-Agentin.

Von Robert Glashüttner

In einem neuen Game aus Südkorea geht es buchstäblich beschwingt zur Sache - aber nicht so, wie ihr vielleicht denkt. Denn wir nutzen als eigentlich pensionierter Supersoldat unsere ebenso praktische wie tödliche Armprothese als Waffe und Bewegungswerkzeug. Sie ist das größte spielerische Asset in „Sanabi“, wo wir uns behände durch dystopisch-urbane Landschaften schwingen. Das schnelle Indie-Geschicklichkeitsspiel ist ein Geheimtipp des Spielesommers 2022.

Unsere Armprothese besteht aus einem Anker inklusive Kette, den wir in Sekundenschnelle auf diverse Haken, Wände und Gegner schießen können. Dann prallen wir ab oder schwingen uns wie ein Affe durch die Gegend. Oft hat man bei „Sanabi“ das Gefühl, dass man dieses Game schneller spielt als das Auge mit dem Sehen nachkommt. Überhaupt ist hier am Anfang alles noch etwas überfordernd. Die Entwicklerteam empfiehlt, mit Tastatur und Maus zu spielen, aber lasst euch gesagt sein: Mit dem Gamepad spielt es sich – zumindest am Anfang – deutlich intuitiver!

Screenshot aus dem Computerspiel "Sanabi"

Wonder Potion / Neowiz

„Sanabi“, entwickelt von Wonder Potion, ist im Vertrieb von Neowiz für Windows in Early Access erschienen.

Nach einer Stunde hat man schon ein bisschen den Dreh draußen. Wichtig ist, Geschwindigkeit und Momentum aufrecht zu erhalten, und auch im richtigen Moment Dinge wie Schub einzusetzen. Das ist deshalb relevant, um nicht an Höhe zu verlieren. Denn halten wir uns nicht rechtzeitig mit unserer Anker-Prothese wo fest, stürzen wir ziemlich schnell und ziemlich oft in den Abgrund. Wenn Gegner vorhanden sind, wird es besonders rasant, weil wir uns dann wie ein teleportierender Samurai flugs vom einen zum anderen zappen können.

Junge Hacker-Agentin trifft pensionierten Elite-Soldat

Die Präsentation von „Sanabi“ ist okay: Das düster-urbane Cyberpunk-Setting gewinnt trotz mysteriöser Zeitreise-Elemente keine Innovationspreise, und die Story von uns als ehemaligem Elite-Soldaten und einem Hacker-Teenager-Mädchen schafft die Brücke zwischen Dystopie-Klischees und Kawaii-Kitsch nicht immer und leidet darüberhinaus an der stellenweise seltsamen Übersetzung vom Koreanischen ins Englische.

Screenshot aus dem Computerspiel "Sanabi"

Wonder Potion / Neowiz

Es gibt auch ein Schwing-Game aus Österreich: „Rifter“ von Max Csuk.

Dafür ist der 2D-Pixellook ziemlich super, und der peitschende Retrowave-Soundtrack stimmig – außer, wenn er uns an schweren Stellen im Level etwas zu stressen beginnt. Wer schnelle Geschicklichkeitsspiele mag und nach einem ungewöhnlichen Jump’n’Run Ausschau hält, ist bei „Sanabi“ gut aufgehoben.

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