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Screenshot aus dem Computerspiel "Melatonin"

Half Asleep Games

„Melatonin“ ist ein cutes, ungewöhnliches Rhythmus-Game

Ein Musikcomputerspiel geht audiovisuell neue Wege: „Melatonin“ spielt sich ohne klare Anweisungen, was wann gedrückt werden muss. Stattdessen lernen wir bestimmte akustische und visuelle Signale richtig zu deuten, Level für Level.

Von Robert Glashüttner

Rhythmusspiele feiern derzeit ein kleines Comeback, also Musikcomputerspiele, wo man im richtigen Moment bestimmte Tasten drücken muss - man denke etwa an „Beat Saber“, „Rhythm Doctor“ oder das fantastische „Trombone Champ“.

Vor über zehn Jahren waren „Guitar Hero“ und „Rock Band“ populär, bei einem Ende 2022 erschienenen Game wird es aber etwas zurückhaltender und buchstäblich verträumter: In „Melatonin“ wiegen wir uns in den Schlaf, träumen dort aber sehr aktiv von den verschiedensten Dingen und lösen dabei diverse Rhythmusrätsel.

Vom Naheliegenden zum Abstrakten

Zuerst träumen wir von recht profanen Dingen wie Essen, Shoppen oder Social Media. Später wird es dann zunehmend abstrakter mit Träumen über Zeit und Raum, Bewusstsein und so weiter.

Aber bleiben wir am Anfang, zum Beispiel bei einem Traum über Unterhaltungstechnologie. Dabei sitzen wir in einem geräumigen Gaming-Room mit all den neuesten Konsolen und VR-Headsets. Vor uns ist ein riesiger Bildschirm, auf dem die Aliens angreifen. Schießen können wir aber nun ausschließlich im Takt, und zwar immer genau einen Beat, nachdem eine Figur auftaucht.

Screenshot aus dem Computerspiel "Melatonin"

Half Asleep Games

Eigene Themen, eigene Regeln

Jedes Level in „Melatonin“ hat nicht nur ein eigenes Thema, sondern auch eigene Regeln. Im Dating-Level etwa müssen wir im richtigen Moment nach links und rechts swipen, in der Shopping-Welt Waren, die in einer bestimmten Weise aufpoppen, genau im selben Rhythmus über die Kreditkarte ziehen.

„Melatonin“, entwickelt von Half Asleep Games, ist für Windows, Mac und Switch erschienen.

Wir können zwar eine Hilfe einblenden, die uns genau anzeigt, wann wir welche Taste drücken müssen. Aber das ist eigentlich nicht die Weise, wie das Game gespielt werden sollte. „Melatonin“ gibt nämlich visuelle und auditive Signale aus, die wir lernen und in Sekundenschnelle einsetzen müssen. Wir müssen also lernen zu lesen, wann wir was und warum drücken müssen, und das internalisieren. Das ist am Anfang ziemlich herausfordernd, weil ja jedes Level anders funktioniert, aber das Spiel leitet uns gut an und führt uns Schritt für Schritt über die Hürden und Hindernisse.

Screenshot aus dem Computerspiel "Melatonin"

Half Asleep Games

Mit ein bisschen Übung schaffen wir dann sogar den schwierigen Modus. Besonders begeisterte Spieler*innen können sich darüber hinaus mit einem einfach zu bedienenden Editor eigene Levels bauen. „Melatonin“ ist ein visuell ansprechendes, spielerisch zugängliches und in Sachen Gamedesign recht ungewöhnliches und allgemein unterhaltsames Musikspiel.

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