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Das Retro-Pixelgame "Kandria"

Shirakumo Games

Game

Geduldsprobe in der Postapokalypse: „Kandria“

Im Retro-Jump’n’Run-Abenteuer „Kandria“ warten eine enorm große Pixel-Spielwelt und nervenzerreißende Geschicklichkeitstest auf euch.

Von René Froschmayer

Was macht einen Menschen menschlich? Können Maschinen, wie Androide, jemals menschlich sein? Welchen Einfluss haben neue Technologien, wie Musks Neuralink-Projekt, auf unsere Sicht des Menschseins?

Über diese tief philosophischen Fragen mögen sich allerlei Philosoph*innen und Intellektuelle den Kopf zerbrechen. Im Roleplay Abenteuer „Kandria“ juckt uns das alles nicht, obwohl wir in der kühlen Haut einer Androidin stecken. Reaktiviert von unserer Finderin machen wir uns auf in das, was sich Zivilisation nennt. Nach einem vorerst unbekannten großen Unheil, das die Menschheit heimsuchte, ist jedenfalls nicht mehr viel der altbekannten Zivilisationsstrukturen vorhanden. Die aufgespaltenen menschlichen Gesellschaften haben sich in Nischen und Fugen der Konstrukte verstrichener Tage verzogen. Aber die Menschheit findet einen Weg – auch wenn rund um Nahrung, Wasser und Energie eine konflikttreibende Aura schwebt.

Argwöhnisch und kritisch wird unsere androidische Erscheinung betrachtet. Ob die Technologie, die unsere Schaltkreise durchzieht, womöglich für den Zusammenbruch des alten Lebens verantwortlich ist? Schuldig fühlen wir uns nicht – wie auch, immerhin können Androide nicht fühlen. Also helfen wir, wo wir können: Wasserleitungen reparieren, Ressourcen sammeln und verschollene Überlebende bergen. Schnell wird uns auf den Missionen klar: Der größte Feind der Menschheit ist unter diesen Bedingungen der Mensch selbst. Egal, ob an der Erdoberfläche oder tief unten in den Ruinen besserer Zeiten.

Kandria

Shirakumo Games

Wanted: stählerne Gamer-Nerven!

„Kandria“ ist ein Indie-Game, das Spieler*innen nur wenige Grenzen setzt. Von Anfang an kann die enorm große Pixel-Spielwelt (verhältnismäßig rund 2,5 Mio. m²) erkundet werden, es können Gegner bekämpft und Storymissionen getrost ignoriert werden. Perfekt also für antiautoritäre Gamer, die sich gerne in Sidequests verlieren. Das Platforminggame hat es jedoch faustdick hinter den Ohren.

Kandria

Shirakumo Games

Stachellabyrinthe werden zum Stoff, aus dem unsere (Gamer-) Albträume sind. Mit Fingerspitzengefühl müssen wir uns durch die lebensbedrohlichen Räume navigieren – im freien Fall, kraxelnd und mithilfe von Spezielmoves. Hier gilt das Jump’n’Run-Mantra: „Einfach im richtigen Moment springen!“ – ja eh. Aber hey, alle guten Dinge sind doch 56, oder?

Verträumtes Design untermalt von epischen Klängen

Im einem verträumten Pixellook gehalten lässt sich auch der Soundtrack von „Kandria“ sehen. Episch arrangiert, erinnert er an bunte Fantasywelten.

Man mag meinen, die lebensbedrohlichen Bedingungen der postapokalyptischen Welt werden durch diese ätherischen Klänge á „Enya“ entschärft. Doch viel mehr wirkt die Untermalung als Verhöhnung des wiederholten Misserfolgs im selben Rätsel.

Hinter „Kandria“ steckt das Entwickler*innenstudio Shirakumo Games. Eine erfolgreiche Kickstarterkampagne machte das Game möglich. „Kandria“ ist für PC via Steam erhältlich.

Aber vielleicht ist die Botschaft hinter dem Wechselspiel von Game und Soundtrack in Zeiten der größtmöglichen Verzweiflung einen Silberstreif am Horizont zu suchen und zu finden - und wenn es „nur“ die schön und simpel gehaltene Umgebung im Retrodesign ist. Oder wie sich die Landschaften beim Durchschreiten verändert, wie sich Getreideähren rekeln und neue Elemente im Hintergrund ersichtlich werden.

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„Kandria“ ist ein wunderschönes Indie-Game, für Spieler*innen, die sich gerne in Details verlieren und dem Jump’n’Run-Genre nicht abgeneigt sind. Rage-Quit-Gamer*innen sollten, ihren Nerven und ihre Blutdruck zuliebe, aber vielleicht die Finger davon lassen.

FM4 Spielekammerl-Show mit „Kandria“-Entwickler

Weil Worte dem Spaß (und Frust) nur limitiert Ausdruck verleihen können, probiert sich Robert Glashüttner in der dieswöchigen Ausgabe der FM4 Spielekammerlshow auf Twitch durch die zerstörte Pixelwelt in „Kandria“. Außerdem wird Nicolas Hafner aus dem Entwickler*innenteam hinter dem Jump’n’Run-Game vorbeischauen. Mit „Children of Silenttown“ steht noch ein weiteres, auf den ersten Blick harmlos aussehendes, Spiel auf dem Showplan.

Am 12. Jänner um 17 Uhr geht’s los, schaltet ein, seid dabei und leidet mit.

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