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ANGER

Stefanie Aichner

ANGERs Lieblingslieder

FKA Twigs, Rosalía, Kate Bush und immer wieder Matty Healy: Nora Pider und Julian Angerer von ANGER öffnen ihre aktuelle musikalische Schatz- und Erinnerungskiste.

Von Lisa Schneider

Gute Bands sind nicht selten interessierte Bands, also solche, die sich umschauen und sich anschauen, was nicht nur im eigenen Kopf und Studio, sondern auch andernorts passiert. Die in die damals neu eröffnete Location Wien Metastadt fahren, um The 1975 live zu sehen. Die beim Rock im Dorf in Kirchdorf, Oberösterreich, selbst auftreten und danach noch mit den Leuten weiterfeiern. Die diejenigen feiern, mit denen sie sich die Bühne geteilt haben, in dem Fall fast ausschließlich sehr gute homegrown Acts. Kolleg*innen also.

ANGER

FM4

Setting trends: ANGER zu Besuch im FM4 Studio

ANGER ist so eine höchst aufgeschlossene und auch deshalb sehr sympathische Band. Nora Pider und Julian Angerer, mit denen mag man sich irgendwo über den Dächern Barcelonas hinsetzen und ein Kaltgetränk zu sich nehmen. So ist das sogar schon passiert, und es war sehr schön: ANGER sind vergangenen Sommer nicht ein, nicht zwei, sondern sogar drei Mal am Primavera Sound Festival, eben da am Strand von Barcelona, aufgetreten, ein FM4 Interview ist sich da natürlich auch ausgegangen. Auch deshalb können wir gut von den dortigen Auftritten schwärmen, und da vor allem von einem. Wenn Kevin Parker mit seiner Spitzenband Tame Impala die zumindest ehemalige Spitzenband The Strokes covert - weil die kurz zuvor aus bekannten Gründen absagen mussten - und „Last Nite“ in neuem Glitzermantel über die Ebene schwappt, ist kurz tatsächlich alles gut.

The Strokes sind alte Helden von Nora und Julian, weil sie sich „einfach nix scheißen“, und wieso soll das heute nicht der beste Grund von allen sein. Das sind eben Menschen, die einen Grammy via Videowall - abgeranztes Studio, abgeranzte T-Shirts und hoffentlich frisches Dosenbier inklusive - entgegennehmen. Womit stoßen ANGER an, wenn sie ihren ersten Grammy gewinnen? „Mit allem!“, lachen sie, die zwei, die uns so herrlich begeistert durch ihre Lieblingsliederliste führen. Immerhin, geübt haben sie schon gut, der FM4 Award steht seit 2020 daheim im Regal.

FM4 Lieblingslieder

Musiker*innen sprechen über Songs, die ihr Leben verändert haben. Immer sonntags von 16 bis 17 Uhr mit Ezra Furman, AZE, KeKe, Wanda, Farce, Phoenix, Danger Dan und vielen mehr.

Was steht also noch am Wunschzettel? Das Studio mit Rosalía teilen, wäre die eine Sache, „Running Up That Hill“ von Kate Bush selbst geschrieben haben, die andere. Wobei, und da verraten sie nicht nur „ihr Alter“, sondern viel wichtiger noch, die Teenie-Emo-Prägung, die wir hoffentlich alle zu einem bestimmten Zeitpunkt erlebt haben. Zu Lockdown-Zeiten nämlich haben Nora und Julian noch einmal alle Staffeln der Serie „O.C., California“ geschaut, es gibt da diese eine, ärgste Szene, eine Hauptfigur lässt das Leben, und das Lied, das dazu läuft, ist ein Wahnsinn. Das Lied heißt „Running Up That Hill“, gesungen in dem Fall von Brian Molko. Auch Placebo haben nämlich ihre Cover-Erfahrungen und vor allem diese sehr gut gemacht. „So haben wir den Song eigentlich entdeckt, und jetzt, mit ‚Stranger Things‘, wieder.“

Wenn sie nicht gerade am Entdecken, am Verehren von oben erwähntem Matty Healy ebenso wie FKA Twigs oder auf Tour mit Roy Bianco und den Abbrunzati Boys sind, dann schreiben ANGER gerade an ihrem neuen, zweiten Album. Unbeauftragt, oder wenn, dann höchstens heimlich, hat Nora dafür den besten aller Promo-Slogans entworfen: „Wir sind einfach das Pop-Duo aus den Alpen.“ Wie soll man dieser Kulisse auch sonst huldigen, im Herbst werden wir erfahren, wie es klingt.

FM4 Lieblingslieder

Musiker*innen sprechen über Songs, die ihr Leben verändert haben. Immer sonntags von 16 bis 17 Uhr mit Ezra Furman, Phoenix, KeKe, Wanda, Farce, Betterov, Danger Dan, Mavi Phoenix und vielen mehr.

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