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Link from Zelda, mural by Giotto

Midjourney/Rainer Sigl

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Ein FM4 Extraleben über die Spiele, die bleiben

Videospiele sind ein flüchtiges Konsumprodukt? Meistens stimmt das - aber nicht immer. Das FM4 Gameskränzchen über Videospiele, die uns erhalten bleiben - aus den unterschiedlichsten Gründen.

Von Rainer Sigl

Heute noch der heiße Scheiß, morgen schon beim alten Eisen. Gestern noch heiß erwartet und herbeigesehnt, heute schon im Abverkauf. Videospiele sind ein Konsumprodukt mit geringer Haltbarkeit: Zu schnell schreitet die Technik voran, zu rasch drängt sich das Neue, vermeintlich noch Bessere nach vorn und lässt uns oft nicht einmal Zeit, wahrzunehmen, was gerade da ist.

Robert Glashüttner, Michaela Pichler und ich machen uns diesmal Gedanken darüber, warum das so ist, welche Alternativen es zum Dauerkonsum mit Wegwerfmentalität geben könnte, und wieso vernünftige Nachhaltigkeit auch bei Spielen ein Modell mit Zukunft ist, obwohl das der Industrie nicht immer gefällt.

Mario and Luigi by Jan van Eyck

Midjourney/Rainer Sigl

Das Spiel als sozialer Ort

Spiele zu entwickeln ist sehr teuer, und ständig neue Games rauszubringen ist für die Konzerne dahinter mitunter ein großes Risiko. Besser ist es da schon, beim selben Spiel zu bleiben und daraus ein eigenes Ökosystem zu machen. „Games as a Service“ oder „Service Games“ wie „Fortnite“, „World of Warcraft“ und „Minecraft“ sind teils über 15 Jahre alt und werden immer noch gespielt, weil sie laufend mit neuen Inhalten gefüttert werden. Sind das noch Spiele oder doch eher eigene soziale Orte, die davon leben, dass die echten FreundInnen eben auch genau dort sind, noch dazu in Zeiten einer Pandemie?

Ein Community-Spielplatz, der nebenbei seinem Besitzer dauernd Profit generieren muss - man muss nicht weit voraus denken, um den Haken zu sehen. Immer wieder werden unprofitabel gewordene Online-Communitys einfach abgedreht, so richtig von Dauer ist auch kein Service Game.

Dagegen halten sich Projekte, die direkt von der Community betrieben werden, bedeutend länger. Quelloffene Videospiele gibt es viele, und nicht wenige von ihnen leben schon viele Jahre, aber ein Spiel wie „Dwarf Fortress“ wird seit fast zwei Jahrzehnten nur durch die Spenden seiner Fans am Leben erhalten. Auch Early Access hat Fans und Entwickler näher gebracht; zu einem Spiel, dem man beim „Aufwachsen“ zusieht, entwickelt man einfach einen anderen Zugang.

Master Chief, ancient basrelief

Midjourney/Rainer Sigl

Gemacht, um zu verschwinden

Apropos Zugang: Dass sich große Unternehmen wie Nintendo nicht um die Erhaltung ihrer historischen Games-Kunstwerke kümmern, sobald sie nicht mehr wirtschaftlich verwertbar sind, ist das eine, aber wie offensiv auch gegen Non-Profit-Unternehmen, Universitäten und Privatleute vorgegangen wird, die versuchen, „alte“ Spiele in die Gegenwart zu retten, ist schon arge Sabotage am eigenen Medium. Umso wichtiger die Arbeit all der Archive im legalen und halblegalen Bereich, dank denen so etwas wie Computerspielgeschichte überhaupt sichtbar bleiben darf.

FM4 Extraleben

Zu allen Themen und Sendungen von FM4 Extraleben gibt es Online-Artikel (bis März 2017 und ab April 2017).

Sprechen wir über Computerspiele!

Im FM4 Extraleben plaudern wir über Spiele, die bleiben. Michi Pichler, Robert Glashüttner und ich im Gespräch. Die Erstausstrahlung gibt es am Montag, 6. Februar 2023 um 21 Uhr (Wiederholung in der Nacht von Donnerstag, 9., auf Freitag, 10. Februar, ab Mitternacht).

Das aktuelle Extraleben gibt es im FM4 Player , im FM4 Game Podcast sowie in der neuen ORF-Sound-App.

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