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Beecarbonize

Charles Games

Der Klimawandel als Endgegner

Das Game „Beecarbonize“ lässt uns in einem strategischen Kartenspiel gegen die Klimakatastrophe antreten - ein schwerer Kampf.

Von Rainer Sigl

Wer die Welt vor der drohenden Klimakatastrophe retten will, braucht drei Dinge: Geld, Menschen, die mitmachen, und Wissenschaft. Wer diese drei richtig ausbalanciert, gewinnt - so einfach ist das. Oder nein, eigentlich ist das absolut nicht einfach, wenn man zugleich auf eine Katastrophe zurast, die die Lebensgrundlage der Bewohner dieses Planeten zerstört.

Im climate survival card strategy game „Beecarbonize“ muss ich Industrie, Ökosystem, Forschung und Bevölkerungswachstum so managen, dass die Katastrophe noch abgewendet werden kann - ein ziemlich schwieriges Unterfangen.

Ein Kartenspiel als symbolischer Balanceakt

Manche Strategiespiele erschlagen einen mit komplexen Systemen, „Beecarbonize“ hingegen abstrahiert und sieht außerdem noch ziemlich niedlich aus. Alles ist hier in Form von Spielkarten dargestellt - das zentrale Spielprinzip erinnert an das große „Cultist Simulator“ oder das letztes Jahr erschienene „Stacklands“. Gegen einen festgelegten Preis - also etwa: zwei Geld- und ein Forschungssymbol - kann ich mir neue Karten dazukaufen und einsetzen, die das weitere Spiel beeinflussen, zum Beispiel: eine Karte, die für den Ausbau von Solarenergie steht, oder eine für Kreislaufwirtschaft.

„Beecarbonize“, entwickelt und vertrieben von Charles Games, ist kostenlos für Windows, iOS und Android erschienen.

Jeder Sektor erzeugt neben Rohstoffen zugleich immer eine gewisse Menge an CO2. Der dazugehörige Emissionsbalken steigt rasant an, und wenn es Engpässe bei einzelnen Ressourcen gibt, muss ich mich um akute Katastrophen wie Hungersnöte oder kollabierende Ökosphären kümmern. Und dann gibt’s da auch noch die Kipppunkte, die alles noch schwieriger machen. Was simpel beginnt, wird schnell komplex - und spielt sich doch überraschend schnörkellos als ständiger Balanceakt und Experimentierkasten, bei dem viele Wege ins Verderben, aber auch einige wenige an recht unterschiedliche positive Enden führen.

Beecarbonize

Charles Games

Keine Zeit für Doomer!

Die tschechischen Macher von „Beecarbonize“, zuvor mit History-Games wie „Svoboda 1945: Liberation“ aufgefallen, haben für die Spielkonzepte auf aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse zurückgegriffen. Das macht ihr Spiel zugleich sehr informativ und ein bisschen beklemmend, weil man sozusagen selbst durch die abstrakten Spielmechaniken vermittelt bekommt, wie rasant sich manche Zeitfenster zur Rettung des Klimas schließen.

Trotzdem ist „Beecarbonize“ kein Spiel für Doomer: Stattdessen zeigt es auch, an wie vielen Rädchen wir als Gesellschaft drehen könnten, um das Ruder noch herumzureißen. Aber was ist jetzt mit den Bienen? Die führen uns in „Beecarbonize“ durch das Tutorial - und stehen für eine beispielhafte Entscheidung: Entweder wir sichern durch ein gesundes Ökosystem ihr Überleben oder wir müssen teure Roboterbestäubung erforschen - oder verhungern. „Beecarbonize“ ist kostenlos - ein Ausprobieren zahlt sich aus.

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