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Bandportrait Lausch

Andreas Jakwerth

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Lausch, Bibiza, Laundromat Chicks u.v.m.

Brachialer Indiepoprock gegen Ellbogentechnik, ein Wienerlied übers Geld, Lo-Fi-Indie-Folk über das Bauchgefühl, Elektro-Dance über die Liebe und ein wundervolles Retro-Video als Hommage an den Avantgarde-Film. Das sind die neuesten Musikvideos und Singles aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Der Eurovision Song Contest ist geschlagen. Österreich hat den Platz 15 ergattert. Die Performance von Teya und Salena war richtig gut und auch unsere Kommentatoren Jan Böhmermann und Olli Schulz waren begeistert. Den ganzen ESC mit den Kommentaren der beiden könnt ihr hier ansehen.

Um die besten Songs ging es auch am Sonntag, als uns Felix Kramer seine Lieblingslieder präsentiert hat. Er kommt nicht nur ins Schwärmen über Süßspeisen und Palermo, wo er die Wintermonate verbracht hat, sondern auch über Eminem und Joni Mitchell. Sein neues, drittes Album kommt am 26. Mai heraus. Trotz der Achterbahnfahrt der Gefühle erzählt er uns davon, wie schön das Leben ist.

In unseren Neuvorstellungen der Woche, die ihr in die FM4 Charts voten könnt, sind diesmal gleich drei österreichische Acts dabei: My Ugly Clementine mit ihrer neuen, grandiosen Single „Are You In“, die neue Band Endless Wellness mit „Hand im Gesicht“ und Produzent und Musiker salute, der mittlerweile in England lebt, geht mit „Feels Like My Hands Are On Fire“ eindeutig in eine poppige Richtung.

Was es sonst noch für neue Videos und Singles gibt, das erfahrt ihr hier.

Lausch - „Private Science Fiction“

Was für eine brachiale und doch melodiöse Nummer. Die Band Lausch rund um Sänger und Produzent Alexander Lausch hat mit „Private Science Fiction“ ein vertracktes und energiegeladenes Rockmonster erschaffen. Mit vielen rhythmischen Wechseln, Gesangseinlagen, die an Muse erinnern, und einer cleveren Unberechenbarkeit, wie sie auch System Of A Down in ihren Songs praktizieren, erzählt der Song von dem negativen Einfluss toxischer Männlichkeit und genereller Überheblichkeit.

Trotz seiner erfolgreichen Produzentenkarriere und der fantastischen Band verspürt Alexander den Druck, beim Kampf der Kräftigen und Besseren mitmachen zu müssen, und fühlt sich dadurch oft wertlos. Insofern ist „Private Science Fiction“ der Versuch eines Befreiungsschlages, um bei diesem Höher-schneller-Stärker nicht mitmachen zu müssen. Es soll einen save and private space bieten, in dem wir uns so annehmen, wie wir sind, und in dem für uns alles möglich ist.

Bibiza - „Marie“

Zwar hat der Wiener Rapper und Musiker Bibiza nicht den FM4 Award abgestaubt, war aber unter den TOP-5-Nominierten und hat eben sein Album „Wiener Schickeria“ veröffentlicht. Wie es ihm auf seiner Release-Tour mit den Sportfreunden Stiller ergangen ist und wieso eine Nasendusche bei der Deluxe-Edition seines Albums dabei ist, hat er in OK FM4 erzählt.

Auch wenn es ein Album für alle ist, so präsentiert Bibiza mit seinen Songs sein Umfeld der Wiener Schickeria. Neben seiner Ode an Wien, hat er die gefühlvolle Ballade „Marie“ geschrieben, die nur mit Piano und Bibizas Stimme auskommt. Ein Liebäugeln mit dem Wiener Lied und mit dem, was die Welt oftmals regiert: Geld. Etwas, mit dem Bibiza in seinen Songs und Videos auch oft kokettiert: die Marie.

Laundromat Chicks - „Let’s Do This“

Die Wiener Band Laundromat Chicks liebt es, mit New Wave Attitude und Indierock zu spielen. Mit ihrer neuesten Single „Let’s Do This“ schalten sie einige Gänge zurück und üben sich in den sanften Folk-Tönen. In dem Song geht es darum, eine Person zu treffen und das Bauchgefühl zu haben, dass diese einen länger begleiten wird, in welcher Art auch immer. Es ist in gewisser Weise ein Lied über eine platonische Liebe. Welches Bauchgefühl bekommt ihr bei den Bildern in dem Video zu „Let’s Do This“? Eine Frage, die sich Laundromat Chicks gestellt haben, als sie verschiedene Dokus und Archivaufnahmen zusammengeschnitten haben. Ein Video, das das Unbewusste anregen soll. Ganz bewusst kann man sich ab 16. Juni entscheiden, das neue Album der Laundromat Chicks „Lightning Trails“ zu kaufen.

Laikka - „Distort My Mind“

Auch wenn man durch das animierte Video von „Distort My Mind“ annehmen könnte, hinter Laikka stecke eine KI, so ist der Gesang und die Komposition doch zu emotional, menschlich und schlicht gut. Das Produzenten- und Musiker-Duo beschäftigt sich zwar viel mit VR, aber das Hauptaugenmerk liegt schon noch auf der Musik und den großen Themen des Menschen: Verlassen-Werden, diffuse Ängste, Einsamkeit, aber auch Liebe. Dieser haben sie „Distort My Mind“ gewidmet und geben sich ganz diesem schönen Gefühl hin.

Sofie Royer - „Mio“

Intim und sanft erzählt „Mio“ von den schönen, sehnsuchtsvollen, zwischenmenschlichen Beziehungen. Überwiegen am Anfang noch Geige, Gitarre und Stimme, so schwingt sich der Song der iranisch-österreichischen Musikerin Sofie Royer dann doch noch zu einem tanzbaren Indie-Pop-Song auf. Gedreht wurde das Retro-Video in Südfrankreich und es wirkt auch ein bisschen wie eine Hommage an den Avantgarde-Film. Ein spannender Track, der nach mehrmaligem Hören nichts an Spannung und Frische verliert.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Hätten sich Nirvana in Österreich gegründet und würden sie 2023 noch Songs veröffentlichen, so würden sie wohl klingen wie „Es tut weh“ von den Leftovers. Ein neues „Teenspirit“ von den Leftovers.
  • Neue Soulpop aus Österreich: Elena Shirin veröffentlicht mit „Blank Page“ einen geschmeidigen Song über einen Neustart durch Bewusstsein über die Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen.
  • Die gute alte „Nostalgia“ klingt bei Azur nach elektronischen Tanzbeats und großer Pop-Geste, auch wenn es um den nicht enden wollenden Schmerz geht.
  • Perfekt für die sommerliche Grillparty oder die laue Cocktaillounge-Nacht ist das Stück Planes im Kariyan Remix von B.Visible.
  • Verliebt zu sein in die Frau, die jeder vergöttert, das bringt die Band Schattenmusik in dem Lo-Fi-Indie-Song „Alle lieben Susi“ zum Ausdruck.
  • Brachialen Noiserock versammelt die Band Adieu auf ihrer EP „Molotow“. Wobei die Songsammlung auch ruhigere, Indiepop Stück enthält.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Zwischen Wien und Paris pendelt der Musiker Felís und schafft es währenddessen, so wundervolle Songs wie „Youth“ zu schreiben. Ein zartes Stück über ein dysfunktionale Jugendfreundschaft. Zwischen Ry-X-hafter Eleganz und verzerrten Noise-Gitarren.
  • Löwenzahn“ ist ein packender, bildhafter Song über das Auseinandergehen. Die Rapperin Spilif hat sich dafür Sänger Jo Stöckholzer ins Studio geholt. Mit so schönen Textzeilen wie: „Seelen sollten strippen / aber niemand hier ist nackt.“
  • Nach fünf Jahren beim Psychoanalytiker hat sich Musiker und Künstler Lain von ihm gelöst und diesen Song geschrieben: „Pavilion Analysis“.
  • Düster und energiegeladen haben Junipa Gold ihre Gefühle in „Loving Like A Fool“ verpackt. Geheimnisvoll und straighter Rocksong zugleich.
  • Die „Mentalität“ des Wiener Rappers Syc Tyson gibt es über die fetten Beats von DJ Idea in gutem Flow zu hören.
  • Letzten Donnerstag bei Lisa Schneider in ihrer FM4 Soundparksendung haben Sophie Lindinger und Mira Lu Kovacs von My Ugly Clementine ihre neue Single vorgestellt, Combat Beach spricht über Songtitelfindung und Punk und über das neue Album „effortlessly cool“.
  • Und in der FM4 Soundparknacht am Sonntag bei Stefan Trischler war Combat Beach in einer ausführlichen Listening Session zu hören.

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