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FM4 Private Session mit Mavi Phoenix in einer Kirche

Gersin Livia Paya / radiofm4

FM4 Private Sessions

In der Kirche abrocken mit Mavi Phoenix

Tag eins on the road mit Mavi Phoenix mit vielen Highlighs: Eine Mavi-Messe in der Kirche, Weltpremieren und zwei überglückliche Hosts - eine FM4 Private Session mit Mavi Phoenix, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Von Alica Ouschan

Von allen möglichen Orten, an denen er eine FM4 Private Session spielen hätte können, hat Mavi Phoenix mit einer Kirche am wenigsten gerechnet. Das ist das Ziel des ersten von drei Stops. Mitten in Graz warten die beiden Schwestern Ines und Jasmin schon vor der Türe.

Die beiden sind riesige Fans und strahlen, als sie Marlon sehen: „Ich hab dich damals im PPC Graz angesprochen und dir erzählt, dass meine Schwester mitkommen wollte“, sagt Ines. „Aber sie konnte nicht, weil sie Matura hatte - und dann hast du ihr eine Sprachnachricht aufgenommen und ihr alles Gute gewünscht.“ Needless to say, dass Jasmin die Matura mit gutem Erfolg gemeistert hat.

„Hundertmal am Tag hab ich diese Sprachnachricht gehört“, erzählt der Papa. Er ist der Pfarrer der altkatholischen Kirche, die heute Schauplatz des intimen Konzerts werden soll. „Unser Papa ist ein riesiger Ally der LGBTQ-Community“, erzählt Ines. Direkt neben dem Eingang hängt eine Regenbogenflagge, darauf steht in Großbuchstaben „GOTT IST QUEER“.

Gott ist queer

„Ich lass euch jungen Leute dann mal alleine“, verabschiedet sich der Papa Pfarrer und Ines und Jasmin geben uns eine Führung. Die Kirche ist Teil eines großen Gebäudes mit riesigem Innenhof, gegenüber eine Schule. Drinnen ist es sehr hell und cozy, die Schwestern haben zahlreiche queere Flaggen aufgehängt und Decken und Kissen auf den Boden vor den Bänken gelegt.

„Da wird Mavi heute spielen“, sagt Ines und deutet auf den Altar, der ebenfalls von einer Regenbogenflagge geziert wird. „Es ist einfach das most amazing und most ridiculous thing ever, dass Mavi in der Kirche von unserem Papa auftritt. Das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.“ Auch Mavi ist sichtlich geflashed: „Der Vibe ist richtig gut. Eine Kirche war echt der letzte Ort, den ich erwartet hätte, aber genau deswegen ist es ja auch so geil.“ Ines und Jasmin haben ihre engsten Freund:innen eingeladen: „Das wird ganz privat, nur für uns.“

Bevor es losgeht, bekommen wir noch ein paar Infos zur altkatholischen Kirche und eine Führung „Backstage“. „Gibt’s eigentlich Hostien?“, fragt Mavi, woraufhin er direkt eine in die Hand gedrückt bekommt. „Wie macht man das richtig?“, fragt er die Schwestern, die ihm bereitwillig die richtige Art eine Hostie anzunehmen erklären. „Normalerweise bekommt man dann auch noch Wein“, schließt Ines. „Oh nein, ich hab alles falsch gemacht“, lacht Marlon. „Egal, die sind eh noch nicht heilig, der Papa hat sie noch nicht gesegnet.“

Eine Weltpremiere

Ines und Jasmin beenden die Tour mit dem Inhalt des pfarrerlichen Kleiderschranks - sogar auf den Roben pranken die Regenbogen. Mittlerweile trudeln auch schon die ersten Gäste ein, aufgeregt und bisschen nervös sind aber nicht nur sie. „Es ist mein erstes Konzert seit Oktober und das erste Mal, dass ich Songs vom neuen Album live spiele,“ sagt Mavi Phoenix.

„biggest asshole in the room“, seine dritte Platte, ist gerade mal eine Woche alt. Ein besseres Publikum für diese Weltpremiere hätte er sich wohl nicht wünschen können. Schon als er mit dem Titeltrack des Albums loslegt, ist der vibe in der Kirche, bei Ines, Jasmin und ihren Friends einfach nur pure Freude.

FM4 Private Session mit Mavi Phoenix in einer Kirche

Gersin Livia Paya / radiofm4

Bereits nach ein paar Songs stehen alle auf, beginnen zu tanzen und die Texte mitzusingen - sogar jene von den Songs, die sie gerade mal seit einer Woche kennen. Richtige Superfans eben. „Irgendwie passt das vielleicht nicht ganz in einer Kirche“, sinniert Marlon, als ihm auffällt in wievielen seiner Songs er flucht. Er macht es trotzdem und die Crowd stimmt begeistert mit ein: „Das ist genau der Vibe, den wir hier haben wollen“, sagt Ines später.

Ein Bild für Götter

Es ist schon ein Bild für Götter: Mavi Phoenix am Altar, vor einer Marienstatue aus Holz, der Geruch von Weihrauch in der Luft. Das Set ist eine bunte Mischung aus älteren Lieblingssongs, großen Hits und neuen Nummern. Manchmal sagt Mavi Phoenix was dazu, stellenweise wird es richtig persönlich - kein Wunder, der Rahmen könnte intimer nicht sein.

Als es aufs Ende des Konzerts zugeht, ist Marlon bereits ein bisschen verschwitzt und kommt, genau wie die Fans vor dem Altar, aus dem Grinsen nicht mehr raus. Als die Show vorbei ist und alle gemeinsam in der Wiese im Innenhof sitzten ist klar: „Das ist eine Erinnerung fürs ganze Leben.“

„Er hat meinen Lieblingssong gespielt, es war einfch nur wunderschön“, sagt Jasmin. „Ich bin sprachlos, weil ich so laut mitgesungen habe und weil ich noch gar nicht glauben kann, dass das wirklich passiert ist“, sagt Ines. Auch Mavi ist noch ganz beseelt: „Das ist ein Erlebnis, von dem ich sicher noch lange erzählen werde.“

Zum Abschluss gibt’s noch eine Runde Autogramme und gemeinsame Fotos, bevor Mavi Phoenix mit seinem eigenen kleinen Gebet verabschieded wird:

„Mavi Phoenix, unser Gott,
unser ‚Only God‘,
wir danken dir für deine Lieder,
gepriesen sei deine Musik und deine Kunst,
A-woman“

Am Samstag, den 27. Mai, spielt Mavi dann Open Air auf einem Bauernhof, nur wenige Kilometer entfernt, in der Obersteiermark. Am Sonntag, 28.5., dann in einer WG in Wien. Schon jetzt ist klar, dass alle beteiligten dieses Wochenende so schnell nicht vergessen werden.

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