FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Szenenbild aus "Die Vermieterin"

Studio Brauneis

sommerkino

Altbau, Neubau, Supergau

Servus Sommerkino! Das Kino Am Dach in Wien eröffnet die Saison mit dem herrlich sozialkritisch-romantisch-nouvellevagueischem Film „Die Vermieterin“.

Von Pia Reiser

Dass man beim Kino am Dach in Wien kein Dach über dem Kopf hat, ist der Sinn der Sache, ist es doch ein Sommerkino.

Die steigenden Preise für ein Dach über den Kopf, die Mühsal (und Diskriminierungen) bei der Wohnungssuche und die immer größer werdenden Kluft zwischen denen, denen beim Blick auf die Mieterhöhungen schon leicht schlecht wird und denen die durch Wohnungseigentum oder Aussicht auf Erbe ohne Anzeichen von flauem Magen jeden Tag aufwachen, das alles steckt im Kern des wunderschönen Films, mit dem das Kino am Dach die Sommerkinosaison 2023 eröffnet: „Die Vermieterin“ von Sebastian Brauneis könnte nach traditionell-österreichischer Herangehensweise auch ein Sozialdrama sein, nachdem man achselzuckend jawassollmanmachen murmelt, doch schon durch Brauneis’ 2020er Film „3 Freunde 2 Feinde“ zog sich eine Sozialkritik, die statt Resignation auf Optimismus und Kampfgeist und Unsinn im besten aller Sinne setzte.

Und nochmehr ist „Die Vermieterin“ mit „3 Freunde 2 Feinde“ verflochten, kehrt doch Marlene Hauser als Johanna zurück, eine junge Frau, die von den Realitäten und Alpträumen des Wiener Wohnungsmarktes heimgesucht wird. Denn kaum glaubt sie, eine schöne, leistbare Wohnung gefunden zu haben, stellt sich die Vermieterin (Margarethe Thiesl) als durchtriebene Ungustelin heraus, an ihrer Seite agiert durchtrieben teuflisch Lukas Watzl.

Marlene Hauser in "Die Vermieterin"

Studio Brauneis

Marlene Hauser als Johanna (manchmal auch von Orleans) in „Die Vermieterin“

Die letzten drei Filme von Sebastian Brauneis sind Lamourhatscher mit der Nouvelle Vague, eine Leichtigkeit trifft auf eine Verspieltheit und eine Musikalität. Und in dem Fall noch ganz konkret auf ein „Le Mepris“-Gedächnisleiberl und Frisur. Die Musik kommt von Euroteuro, Voodoo Jürgens spielt ein Wohnzimmerkonzert und der Song „Underwater Love“ wird einem zurück ins Gedächtnis gewummert. Wer jetzt nicht schon mit dem Finger am „Ticket reservieren“-Button klebt, der hat wohl schon eines!

FM4 freut sich sehr, diesen Sommer ein höchstfamoses Filmpaket beim Kino am Dach zu präsentieren. Neben „Die Vermieterin“ haben wir da noch Frauke Finsterwalders Sisi-Neuinterpretation „Sisi & ich“, Philipp Jedickes herrlicher Spaziergang durch Wiener Subkulturen in Dokuform „Vienna Calling“ und den Film, der danke ganz lieb als Redewendung in Österreich populär gemacht hat: „Indien“ (der dieses Jahr 30. Geburtstag feiert).

Szenenbilder aus "Vienna Calling"

Filmladen

„Vienna Calling“ am 20. Juli beim Kino am Dach

Sommerkino ist natürlich immer ideal, um versäumte Filme doch noch auf großer Leinwand nachzuholen - als schöner Doppelpack bietet sich zb „The Fabelmans“ und „Armageddon Time“ über Kindheit/Aufwachsen in den USA an, wer sich eine Extraportion 1980er Jahre abholen will, der zupft sich die Schulterpolster zu „Air“ und „Cocaine Bear“ zurecht.

FM4 präsentiert beim Kino am Dach

  • 1. Juni: Die Vermieterin
  • 22. Juni: Sisi & Ich
  • 20. Juli: Vienna Calling
  • 02. August: Indien

Das Programm des Kino am Dach findet ihr hier.

mehr Film:

Aktuell: