CRF & John Sarastro

Die Freundschaft zwischen dem Exilbündner Lo-Fi Beat Wizard John Sarastro und dem St. Galler Boombap-Veteranen CRF ist sozusagen ein Spätwerk. Hätten die beiden sich schon früher gekannt, wäre das bestimmt nicht ihr erstes gemeinsames Album. Aber die Chemie stimmte seit dem ersten Treffen und in den letzten drei Jahren nutzten die beiden umtriebigen Aktivisten die freie Zeit zwischen ihren diversen Projekten, um langsam aber stetig an einem Album zu basteln.
Das war gar nicht so einfach. John Sarastro versorgt mittlerweile den halben US-Underground von Queen Herawin (Juggaknots) über Dell Donahue, Pastense und Uncommon Nasa bis zu DJ Robert Smith mit Beats, während CRF besonders live mit seiner Crew Bungle Brothers und als Solo-Artist mit verschiedenen Collabs wie z.B. Edo G. aktiv war.

Aber jetzt ist sie da, die Platte. Letzte Zuflüchte. Irgendwo zwischen LoFi-Boombap und Kneipenphilosophie, zwischen verstaubtem Vinyl und erstaunlich tiefsinnigen Flachwitzen haben die beiden ihre Heimat gefunden. Die Themen sind breit gefächert und reichen von Konsumwahn und der Einsamkeit auf Parties bis zu SciFi-Kurzgeschichten über Mind-Control-Chips. Aber unterschwellig gehts doch meistens ums Essen. Und wenn CRF's Fantasie wieder mit ihm durchgeht und seine skurrilen Hirnwindungen in Overdrive gehen, sorgt Sarastro's erdige Instrumentierung zwischen abstraktem Jazz und organischem Funk für den roten Faden im Album.