Traurig in Europa

Traurig in Europa verkörpert was eine Generation fühlt und was sich doch die meisten nicht eingestehen zu fühlen.
2018 gründeten sie sich, um den Bandcontest zu kapern, der von einem Tiroler Landeshauptmann ausgerufen wurde. Dies passte nicht in den Plan der umgefärbten Partei und so erblickte Traurig in Europa, anstatt in der Olympiahalle, in der Innsbrucker Uni Mensa das Bühnenlicht der Welt. Dort schreite und lärmte die Gruppe gegen Studiengebühren, sind doch alle Mitglieder Studenten (und mittlerweile ein Lehrer). Eigentlich waren den ersten Hits wie Kälteopfer, Hass im Netz und Steuertopf keine Nachfolger prophezeit, doch der die politischen Tagesthemen waren zu ergiebige Stoffvorlagen, um sie nicht immer wieder aufzugreifen. Ibizia, Polizieigewalt, Taser im Knast und auf FPÖ Funktionäre, Lockdownleben, das Erbe der franzöischen Revolution und rechts überholende Sozialdemokraten sind nicht die Auflistung eines Festival-Lineups sondern der aktuelle Werkpool in den Traurig in Europa reinhupft und alle Hörenden mit räudigen Songs anspritzt. Plitsch Platsch, Speib Speib.