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Yannick Shetty, Spitzenkandidat der JUNOS Studierenden

FM4/Jan Hestmann

ÖH-Wahl

„Elite-Unis für alle!“

Die JUNOS Studierenden haben eine enge Bindung zur Mutterpartei NEOS - und machen daraus auch keinen Hehl. Die ÖH-Fraktion fordert sowohl Zugangsbeschränkungen als auch Studiengebühren. Und sie wollen weder mit dem linken, noch mit dem rechten Rand des Politspektrums koalieren.

Von Lukas Lottersberger

Die JUNOS Studierenden sind eine relativ junge Fraktion in der ÖH. Die Ursprünge reichen aber zurück in die 1990er-Jahre. Damals spaltete sich das Liberale Forum (LiF) von der FPÖ ab, es entstand das Liberale Studentenforum (LSF) als Studierendenorganisation des LiF. Bis 2007 bestand das LSF, bis es sich zu JuLis - Junge Liberale Österreich umbenannt hatten. Als das Liberale Forum 2014 schließlich Teil von NEOS wurde, entstanden die JUNOS als Jugendorganisation der neuen Partei. JUNOS Studierende sind der Teil der Jugendorganisation, der bei ÖH-Wahlen antritt.

JUNOS Studierende sprechen wohl am ehesten nicht-konservative Bildungsbürgerliche, „urbane“ und wirtschaftsliberale Studierende an. Jedoch vertritt die Fraktion - wie die Mutterpartei NEOS - auch gesellschaftsliberale Werte. Aus personellen Überschneidungen zu den NEOS und dem „wertschätzenden Verhältnis“ zwischen JUNOS und Mutterpartei, macht die Fraktion keinen Hehl. Im Gegenteil: Sie will dabei auf Transparenz setzen: Angeblich werden sämtliche Einnahmen - also auch Unterstützungen von NEOS - und Ausgaben der Fraktion auf ihrer Transparenzseite offengelegt.

Für Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen

Der Spitzenkandidat

Yannick Shetty ist 21 Jahre alt und studiert Jus (Uni Wien) und Wirtschaftsrecht (WU Wien).

Als Wissenschaftsminister würde er sich mit der ÖH und allen „Stakeholdern“ an einen Tisch setzen, um die österreichischen Hochschulen wieder unter die Top-100-Unis der Welt zu bringen.

Apropos Transparenz und personelle Überschneidungen: Der JUNOS-Spitzenkandidat Yannick Shetty ist momentan NEOS-Bezirksrat in Wien-Josefstadt.

Der Wahlwiener mit Innsbrucker Wurzeln wiederholt die drei Kernforderungen der JUNOS Studierenden in seinen Interviews schon beinahe gebetsmühlenartig:

  • Faire Zugangsbeschränkungen
  • Nachgelagerte Studiengebühren
  • Ausbau von Sozial- und Leistungsstipendien.

Womöglich als einzige der Fraktionen befürworten die JUNOS Studierenden Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren. Betont wird dabei immer, dass man alles möglichst „fair“ gestalten möchten. Will heißen: Bei den Zugangsbeschränkungen soll ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren sicherstellen, dass der oder die Studierende auch tatsächlich für das Studium geeignet ist.

Studiengebühren sollen autonom von den Uni eingehoben werden und maximal 500 Euro pro Semester betragen. Bezahlt werden sollen die Studiengebühren erst, wenn man es sich leisten kann. Sind die Studiengebühren nach dreißig Jahren immer noch nicht zurückbezahlt, soll es eine staatliche Ausfallhaftung geben.

JUNOS Studierende haben 2015 bei der ÖH-Wahl 11,2 Prozent der Stimmen bekommen und damit sechs Mandate in der Bundesvertretung.

Online sind JUNOS Studierende hier vertreten: studierende.junos.at.

Auf Twitter findet man sie als @JUNOSStudies und auch eine Facebook-Seite gibt es.

Die JUNOS Studierenden wollen einen Ausbau der Stipendien für sozial benachteiligte Studierende - also für jene, die etwa geringverdienende Eltern haben. Auf der anderen Seite sollen exzellente Leistungen besser mit Stipendien belohnt werden - gleich welchen sozialen Background man hat.

Im Header der JUNOS-Studierenden-Webseite prangt schließlich noch prominent der Slogan: Elite-Unis für alle! Den Spruch will der Spitzenkandidat nicht missverstanden wissen: „Wir wollen keine Elite-Unis für eine kleine Gruppe, sondern dass unsere Unis wieder unter den besten 100 Unis der Welt kommen und alle davon profitieren“, erklärt Shetty.

ÖH soll „keine Nebenschauplätze“ bedienen

Yannick Shetty findet, dass die ÖH sich aktuell zu sehr auf „Nebenschauplätze“ konzentriert und zu wenig für die Studierenden da ist. Die ÖH würden die JUNOS Studierenden gerne als eine Art „Gewerkschaft für Studierende“ sehen. Eine Pflichtmitgliedschaft soll es nur im ersten Studienjahr geben. „Wir glauben, dass dann die Studierenden auch viel lieber Mitglied sind“, meint Shetty. Er findet es „ungeheuerlich“, wofür in den letzten Jahren Beitragsgelder aufgewendet wurden und zählt dabei das Café Rosa, Shuttle-Busse zur Anti-Akademikerball-Demo und das „Ticket-Debakel“ beim vergangenen WU-Ball an.

Die ÖH-Wahlen auf FM4

Wir begleiten die ÖH Wahl 2017 hier auf FM4.

wahl2017.oeh.ac.at: Die offizielle Seite der ÖH mit allen Infos zur Wahl.

Yannick Shetty betont, dass die JUNOS Studierenden mit diesen Forderungen bei den ÖH-Fraktionen „eine Lücke füllen“ und sieht es als großen Erfolg, dass die typischen JUNOS-Themen mittlerweile auch „Politiker der Großparteien, auch linker Parteien, zum Teil diese Forderungen übernehmen.“

Einen Wunsch-Koalitionspartner haben die JUNOS Studierenden im Falle eines Wahlerfolges nicht - man wolle mit fast allen reden, erklärt der junge Spitzenkandidat. Fast, weil: „Ich kann nicht mit kommunistischen Splittergruppen in eine Koalition gehen, die Stalin verherrlichen. Ich kann aber auch nichts mit Personen aus dem RFS anfangen, die in der Identitären Bewegung sind“, stellt Shetty klar. Die politischen Ränder seien der Grund, warum es die ideologischen Grabenkämpfe in der ÖH gebe, so Yannick Shetty.

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