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Bilderbuch

Niko Ostermann

Donnerstag ist Front-Row-Tag

Unsere „Expedition Bilderbuch“ geht in die zweite Runde mit der waghalsigen Behauptung, dass der Donnerstag jetzt schon der beste von drei Tagen Bilderbuch in der Arena war.

Von Christoph Sepin

Am Papier könnte Tag 2 dem ersten Konzertabend am Mittwoch kaum ähnlicher sein, sogar das Wetter ist ident frühsommerlich, warm und super. Ein Abend der vielen Déjà-vus kündigt sich schon früh an, der Momente, wo man sich denkt: „Das hab ich doch schon mal gesehen.“ Ja, klar, vor 24 Stunden.

Bilderbuch

Niko Ostermann

Meinem Shoutout gestern sind leider auch wenige Leute gefolgt, die extravaganten Outfits im Publikum, die mit den extravaganten Outfits auf der Bühne konkurrieren könnten, bleiben leider weiterhin aus (deswegen hier eine letzte Message an das Publikum der freitäglichen Bilderbuch-Show: Make it count! Ihr könnt Freitag zum Fashiontag machen!).

Expedition Bilderbuch: Drei Konzerte in der Wiener Arena, drei Reviews

So this is what happened: Im Rahmen ihrer Magic Life Tour kündigt die Band Bilderbuch eine Reihe von Konzerten in Österreich an, darunter auch natürlich eine Show in Wien. Die ist innerhalb kurzer Zeit ausverkauft, weswegen eine Zusatzshow announced wird. Nachdem auch die wieder komplett sold out ist, kommt noch ein drittes Konzert in der Arena Wien dazu. Open-Air versteht sich. Übrigens nicht nur in Wien, auch in Graz spielt die Band gleich dreimal.

Und das ist die Idee: Frei nach der Devise „Einmal ist keinmal, zweimal ist einmal zu wenig und dreimal ist nicht zuviel“ haben wir uns dazu entschieden, uns alle drei Shows von Bilderbuch in der Arena Wien anzuschauen. Inwiefern werden sich die Shows voneinander unterscheiden, stellt sich die Frage? Was bleibt gleich? Wieviele Outfits wird die Band durchprobieren?

Und wie ist das mit uns nach drei Tagen: Werden wir uns verändern? Altern, erwachsener werden, vielleicht sogar vernünftiger? Und als zusätzlicher Service: Für alle, die sich die Band erst heute oder morgen ansehen, ist das hier eine kleine Vorschau, was man sich denn erwarten kann. Und ja: an dieser Stelle #spoilerwarning, natürlich.

Dafür sind die Warteschlangen gefühlt deutlich kürzer, was aber eigentlich auch nicht sein kann. Ist es doch auch wieder ein ausverkauftes Konzert.

Bilderuch

Niko Ostermann

Das Besondere am Donnerstag ist, dass der als erster Tag in den Verkauf gegangen ist. Also noch vor Zusatzkonzert 2 und 3. So möchte man denken, dass das der Abend der Hardcore-Bilderbuch-Fans ist, die sich schon früh genug um ein Ticket gekümmert haben. Und ja, tatsächlich, die Stimmung kann der sowieso schon sehr hervorragenden am ersten Tag noch eins draufsetzen. Vielleicht liegt das aber auch an meiner Observationsposition.

Denn die große Challenge ist ja, wie man sich ein Konzert einer Band knapp 24 Stunden später einfach nochmal anschauen kann und dabei genug neue und vor allem interessante Eindrücke bekommt. Deswegen lautet die donnerstägliche Devise: Ab in die erste Reihe. Denn in der Front Row, so sagt man, sind Konzerte ja am besten. Und dank unserem mehrtägigen Bibu-Konzertspaß können wir das jetzt endlich auch mal empirisch untersuchen (Spoiler: Ja, klar ist es in der ersten Reihe am besten).

Bilderbuch

Niko Ostermann

Hier ein paar Tipps für Leute, die am Freitag zur finalen Show gehen: Wer früh genug kommt, also so um 19 Uhr herum, der kann relativ gemütlich und mit wenig Warten reinspazieren. Ein Platz weit vorne an der Bühne ist da auch locker drin. Und ganz vorne gibt es auch tatsächlich ein paar größere Freiräume, in denen man ohne viel Rumgequetsche gemütlich abdancen kann. Leider nicht mehr zu Mavi Phoenix, die ist nämlich nur an den ersten zwei Tagen Support vor Bilderbuch gewesen, dafür aber am Freitag zur Band Fotos.

Mavi Phoenix

Niko Ostermann

Wie schon an Tag 1 ist die Opener-Show von Mavi wieder großartig. Für Déjà-vu-Momente sorgen die Bühnenansagen, dafür weiß man dann aber auch genau, was als nächstes kommt. Der erste Song auf Mavis Setliste ist zum Beispiel wieder der hervorragende Hype-Track „East to West“. Das Ganze fühlt sich dann so an wie diese alternativen Kamerawinkel, die man sich bei Fernsehübertragungen von zum Beispiel Formel-1-Rennen aussuchen kann. Diesmal eben die Perspektive der ersten Reihe, die, wenn ich das anmerken darf, mit einer guten Partie von Leuten besetzt ist. Gut gelaunt geht’s da zu und happy, die front row people sind alle, um sich dieses schönen Anglizismus zu bemühen, sehr nice zueinander.

Auch als Bilderbuch dann zur gleichen Zeit wie am Mittwoch auf die Bühne kommen. Eröffnet wird wieder mit „I love Stress“ und dann die altbewährte Sneakerswand zu „Sneakers4free“ enthüllt. Und ja, tatsächlich, so unterschiedlich ist das Set auch nicht. Aus der Perspektive wenige Meter von der Band entfernt, ist das aber schon ganz was anderes als am Tag davor.

Diese Nähe ermöglicht es auch, das heutige Outfit von Maurice Ernst ein bisschen besser zu analysieren.

gi go lo

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In Lederhose und Netzoberteil gekleidet macht der den Donnerstag zum Goth-Tag. Und das ist schon sehr super. Aber noch ein paar andere Unterschiede fallen auf, die Befürchtung, dass die Band möglicherweise ihre Bühnenansagen einstudiert habe und brav jeden Tag wiederholen würde, bestätigt sich nicht. Damit bleibt alles schön fresh und soft, danke dafür im Namen der wenigen Leute, die sich jede Show anschauen gehen.

Zum Abschluss gibt’s dann auch wieder zwei Zugabenblöcke, gespielt wird genau bis zum strengen Arena-Zapfenstreich um 23 Uhr. Und hier kommt die große Conclusio: Abgesehen von der viel besseren Gesamtexperience, die man in der ersten Reihe bekommt, behaupte ich jetzt einfach, dass der Donnerstag als der beste der drei Tage Bilderbuch in Erinnerung bleiben wird. Denn das Ganze nochmal zu toppen, das wird kein leichtes Unterfangen. Aber mal schauen, wir sehen uns eh wieder später.

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