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Peter Pilz mit Tränen in den Augen

APA/GEORG HOCHMUTH

Aufdeckerin

Die Aufdeckerin - Pilz sagt Bye

Aufgedeckt: Narrische Schwammerl? Mitnichten. Pilz hat einen Plan.

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Am vergangenen Sonntag wurde also beim Bundeskongress der Grünen der Parade-Aufdecker Peter Pilz nicht auf den von ihm angestrebten vierten Platz gewählt. Den Platz hat nämlich der Mann mit dem schönen Gesicht und dem schirchen Dialekt bekommen: Julian Schmid. Dass das verletzt, kann ich verstehen. Aber Peter Pilz hat das gleich zum Anlass genommen, um sich mit „Vielen Dank, auf Wiedersehen“ von seiner Partei zu verabschieden. Dabei schaut es gerade gar nicht nach einem Wiedersehen aus!

Die Aufdeckerin

„Die Aufdeckerin“ wird gesprochen und geschrieben von Antonia Stabinger. Sie ist Kabarettistin, schreibt und spielt im Theaterkabarett-Duo Flüsterzweieck.

Ulrike Lunacek wollte ihm dann noch den sechsten Platz schmackhaft machen, doch Pilz blieb appetitlos. Sogar die SPÖ hat schon leise an seine Tür geklopft, aber das Enfant terrible der österreichischen Politik hat das Riegelschloss vorgeschoben. Jetzt tauchen neue Gerüchte auf: Wird es im Oktober bei der von uns allen kalt ersehnten Wahl eine „Liste Pilz“ geben? Diese brodelnde Frage verlangt nach keiner Geringeren als der FM4s Aufdeckerin!

Mit klopfendem Herzen platziere ich mich hinterhältig auf Pilz‘ Fahrrad. Während ich auf seinem Gepäcksträger kauere, tritt er bereits kräftig in die Pedale und scheint mich gar nicht zu bemerken. Soll ich mein großes Vorbild in Sachen Aufdeckereien jetzt einfach so ansprechen? Zögerlich tippe ich ihm auf seine entschlossene Schulter. Er fährt herum. Ich beruhige ihn sofort. Er braucht ja keine Angst zu haben – auch wenn ich da bin, kann er auf seinem Fahrrad bleiben. Ich bin ja nicht Julian.

Während er schneller radelt, beklagt Pilz seine Empfindung, nach 31 Jahren kritischer Arbeit am grünen Misthaufen kompostiert worden zu sein. Ich halte mein Gesicht in den aufpeitschenden Fahrtwind und stelle die richtigen Fragen: Was wird passieren, wenn den Grünen niemand mehr die Pilzsporen gibt? Wird Pilz sich weiterhin zum Schwammerl machen? Was ist wirklich dran an der „Liste Pilz“? Er lacht tadelnd. „Schwachsinn. Das wäre ein bisserl kurz gedacht!“ Ich stutze. War das jetzt eine Wortspiel-Retourkutsche?

Ich frage unerbittlich noch einmal nach seinen Plänen. Er strampelt schneller und beginnt zu erzählen. Ich kann es nicht fassen: Öffnet er mir nun tatsächlich sein Nähkästchen? Große Pläne habe er: „Ich werde dorthin gehen, wo man wirklich unzensiert enthüllen kann. Wo man Menschen mit Fakten fordern kann. Wo man ohne Zwischenrufe redet.“ Höflich-gnadenlos bohre ich nach: „Und wo wird das sein?“ Er blickt nach links und nach rechts. Dann flüstert er mir verschwörungstheoretisch zu: „Kennen Sie die FM4 Aufdeckerin?“

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