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Thunder Lotus Games

Höhle ist nicht gleich Höhle

Das Game „Sundered“ stellt die SpielerInnen vor die Herausforderung, sich durch Höhlen zu kämpfen, die sich ständig verändern. Aber das ist nicht das einzig Besondere daran.

von Conny Lee

Das, was an Sundered als erstes ins Auge sticht ist, wie unfassbar schön dieses Spiel ist. Komplett handgezeichnet und fantastisch animiert erinnern einige Szenen an Filme von Studio Ghibli (wenn Studio Ghibli jemals einen Text von H.P. Lovecraft verfilmt hätte).

Die Heldin des Spiels ist Eshe, die sich durch ein prozedural generiertes Höhlensystem kämpfen muss, das bedeutet, die Map wird von einem Algorithmus immer wieder neu erstellt. Einige wichtige Punkte verändern ihren Standpunkt nicht und werden auf der Map angezeigt, der Weg zu diesen Punkten verändert sich allerdings ständig.

Auch die Gegner sind prozedural generiert und tauchen unabhängig von Ort und Zeitpunkt auf. Besonders wenn der gefürchtete Gong ertönt, müssen wir uns auf eine massive Angriffswelle gefasst machen. In diesen Kämpfen hat man zu Spielbeginn noch sehr schlechte Chancen. Man kann nur möglichst viele erledigen und die leuchtenden Splitter, die sie fallen lassen, einsammeln. Jedesmal wenn man stirbt kommt man aber zu einem weitläufigen Skillbaum, wo man diese Splitter investieren kann um Rüstung, Angriff etc. zu verbessern. Das bedeutet: mit jedem Tod (und wir sterben sehr, sehr oft) werden wir stärker.

screenshot Sundered

Thunder Lotus Games

Nach jedem Tod kommen wir zum Skilltree und können uns verbessern

Jedesmal werden wir an den Anfang zurückgeworfen und müssen wieder neue Wege durch die Höhlen finden. Manche Räume eröffnen sich uns auch erst später im Spiel, wenn wir die eine oder andere Spezialfähigkeit freigeschalten haben. Der Vorteil darin, dass wir uns ständig neu orientieren müssen, ist, dass es die Last des Komplettierungszwangs von unseren Schultern nimmt. Wir müssen nicht jeden Winkel der Welt erforschen und uns nicht genau merken in welcher kleinen Nebenhöhle wir schon waren und wo wir etwas gefunden haben, sondern wir müssen nur ans Ziel kommen - womöglich ohne am Weg dorthin von einer Horde Gegner überwältigt zu werden. Vor denen kann man auch kaum einfach davonrennen oder sie links liegen lassen, weil sie einen verfolgen und einige auch durch Wände angreifen können.

Screenshot Sundered

Thunder Lotus Games

Flucht vor einer Horde Angreifern ist zwecklos

Die vielen Kämpfe können unsere Geduld strapazieren, sind aber zumindest relativ simpel. Es gibt keine komplizierten Angriffs-Kombinationen, sondern eher Button Mashing. Das Spektakulärste an Sundered sind aber die Bosse. Sie sind so riesig, dass sie einen Großteil des Screens einnehmen und unsere Heldin daneben wie eine lästige Fliege wirkt. Optisch sind die Bossfights noch beeindruckender als der Rest des Spiels und wenn man einen Boss erledigt hat, wird man nicht nur mit einer Woge der Genugtuung belohnt, sondern auch mit einem der „uralten Splitter“.

Wenn wir diese uralten Splitter nutzen können wir mächtige neue Fähigkeiten erlangen, aber wir ergeben uns auch einer dunklen Macht, die uns nach und nach korrumpiert. Wir können ihr aber auch widerstehen und den Splitter zerstören. Auch in dem Fall werden unsere Fähigkeiten verbessert, aber auf subtilere Art. Was für Fähigkeitserweiterungen wir bekommen, wissen wir nicht, bevor wir die Entscheidung treffen. Je nachdem wie wir uns entscheiden und wieviel von unserer Menschlichkeit wir damit im Spiel aufgeben, wartet das Spiel mit diversen Enden auf.

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Thunder Lotus Games

Ein Boss in Sundered

Das ständige Sterben, das uns immer zurück an den Anfang wirft, die endlosen Anstürme von Gegnern und dass die Höhlen sich dauernd verändern, kostet Nerven und Geduld - aber dass man nach jedem Tod etwas stärker wiederkommt und die umwerfend schönen Animationen des Spiels motivieren einen trotzdem, dabei zu bleiben und immer wieder loszuziehen in die unsteten Höhlen von Sundered.


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