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Filmflimmern

Neu im Kino: Wie die Mutter so die Tochter, Die dritte Option, mother!, Logan Lucky.

von Pia Reiser

Wie die Mutter so die Tochter

Nicht, dass irgendjemand noch irgendwas von der französischen Komödie erwarten würde, vor allem dann, wenn der deutsche Verleihtitel einem schon von weitem zuruft, man solle die Flucht ergreifen. Interessant an „Wie die Mutter so die Tochter“ ist zunächst die Mitwirkung von Juliette Binoche, die Aktrice des Arthaus-Kinos, die schonmal mit Hollywood liebäugelt, doch um die französische Komödie eher einen Bogen gemacht hat. Hier spielt sie - erblondet - eine ehemalige Tänzerin, die viel trinkt und raucht, trotzdem einen Teint wie eim Babypopo hat und bei ihrer Tochter und dessen Freund lebt. Tochter natürlich komplett ordentlich und durchgeplant, Mutter ein einziges Chaos. Dann werden beide schwanger und man muss zur Erkenntnis gelangen, dass „Knocked Up“ immer noch in Sachen Schwangerschafts-Konödien ungeschlagen an der Spitze ist. David DUchovny hat mal zu Protokpoll gegeben, dass ihn an Binoche so fasziniert, dass sie auf Zuruf erröten kann und er würde dies binoching nennen, angesichts von ihrem neuestem Film binocht man selbst. Pluspunkte für „Wie die Mutter ...“ gibts für das Nicht-Ignorieren der Möglichkeit einer Abtreibung und Pränataldiagnostik, aber trotzalledem waren das dann nur 3 von 10 Babybäuchen.

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Die dritte Option

Und wir bleiben bei Babybäuchen. Der österreichische Regisseur Thomas Fürhapter beschäftigt sich in „Die dritte Option“ ausgehend von den Angeboten der Pränataldiagnostik mit Fragen zu Körpernorm, Ethik und dem gesellschaftlichen Umgang mit Behinderungen. Keine verfilmte Info-Broschüre, sondern ein Essay-Film, der das hochemotionale Thema mit Distanz und einer - nicht immer funktionierenden Bild-Text-Schere - angeht. „Die dritte Option“ holt das Thema aus den Ordinationen der GynäkologInnen raus und setzt eine private Überlegung in politischen und gesellschaftlichem Kontext.

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mother!

Und wir bleiben immer noch bei Babybäuchen. Darren Aronofskys Film ist nicht nur bei der Titelgestaltung - Kleinschreibung und Sonderzeichen - ein Sonderfall. Ein Ehepaar (Jennifer Lawrence und Javier Bardem) erhält im abgelegenen Landhaus mysteriösen Besuch. Hätt denen doch mal jemand „Ding Dong“ der EAV vorgespielt oder „Funny Games“ gezeigt. Doch was Aronofsky inszeniert hat weniger etwas mit einer home invasion zu tun. „„mother!“ verhandelt eine Mann-Frau-Beziehung, vordergründig zumindest. Im Hintergrund lauert metaphorisch die biblische Schöpfungsgeschichte.“, schreibt Petra Erdmann hier. Das macht einem dann erst so richtig Angst, hat man doch Aronofskys „Noah“ immer noch nicht so ganz vergessen und verziehen. Von Oscar-Nominierungen für Jennifer Lawrence ist jetzt schonmal die Rede. Mehr zu „mother!“ gibt es hiervon Petra Erdmann.

Jennifer Lawrence in "mother!"

Constantin Film

Logan Lucky

Steven „Ich ziehe mich aus dem Filmgeschäft zurück“ Soderbergh ist zurück mit einem Film. Channing Tatum spielt in „Logan Lucky“ mit, das ist für mich Anschau-Grund genug, für alle, die mehr wissen wollen: Adam Driver spielt auch mit. Immer noch nicht überzeugt? Nun, denn: Die beiden planen einen ausgefuchsten heist und so wird „Logan Lucky“ zum working class „Ocean’s Eleven“. Petra Erdmann vergibt 6 von 10 einarmigen Banditen, erinnert aber auch daran, dass auch ein durchschnittlicher Soderbergh-FIlm, immer noch ein guter Film ist.

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Außerdem

Der österreichische Regisseur Gregor Schmidinger („Homophobia“) sucht für seinen neuen Film „Nevrland“ noch einen Schauspieler, näheres dazu hier. Für die Diagonale 2018 kann man noch bis 1. Dezember Filme einreichen und das gloriose Gartenbaukino zeigt ab 14. Oktober für ein paar Tage „Dunkirk“ in der gloriosen 70mm-Fassung. Yay!

Mir wärs ja lieber, man würd JJ Abrams einen eigenen Stoff entwickeln lassen, als ihn in der Franchise-Fabrik einszusetzen, aber nun ersetztAbrams Colin Trevorrow als Regisseur von „Star Trek Episode IX“. Louis CK hat still undheimlich einen Film gemacht, der sich mit den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs Woody Allen gegenüber auseinandersetzt.

Schauspieler James Woods hat einen Post retweetet, in dem sich jemand über die Altersdifferenz eines Paares in dem Film „Call me by your name“ beschwert und hinzugefügt „As they quietly chip away the last barriers of decency“. Armie Hammer, der in „Call me by your name“ eine der Hauptrollen spielt, hat Woods auf Twitter an seine eigene Vergangenheit erinnert: Didn’t you date a 19 year old when you were 60.......? Dann sprang Amber Tamblyn in die Diskussion ein und erzählte davon, wie Woods sie, als sie 16 war, angesprochen und nach Las Vegas eingeladen hat. Nachdem Woods Tamblyn als Lügnerein bezeichnet hat, hat die Schauspielerin einen offenen Brief geschrieben, den man hier nachlesen kann. „The saddest part of this story doesn’t even concern me but concerns the universal woman’s story. The nation’s harmful narrative of disbelieving women first, above all else.“

Das Magazin Nowness hat auf Facebook herrliche Casting-Polaroids veröffentlicht, die belegen, dass Billy Bob Thornton und Tobias Fünke aus „Arrested Development“ ein und dieselbe Person sind.

casting polaroids

nowness

Nicht versäumen!

14. September: Masterclass mit Valeska Grisebach, Filmmuseum, Wien
14. September, Jaws, Haydnkino, Wien
15. September: Mustang, Volxkino, Wien
16. September: The wrong man, Filmmuseum, Wien
17. September: The Neverending Story, Gartenbaukino, Wien
21. September: „IT“ im Gartenbaukino, Eröffnung des /slash Filmfestival, Gartenbaukino, Wien

In diesem Sinne: That’s some bad hat, Harry. (Jaws)

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