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Viennale

So wird die Viennale 2017

Ein paar Empfehlungen aus dem Programm des diesjährigen Filmfestivals.

Von Christoph Sepin

Wenn man die Viennale in Zahlen zusammenfasst, kommt da ordentlich was zusammen: Über 14 Tage werden 300 Filme auf dem zum 55. Mal stattfindenden Festival gezeigt, dessen Programm sich über fünf Kinos in Wien erstreckt. Hinter den Zahlen finden sich aber, wie so oft beim guten Film, verschiedenste Geschichten, Emotionen, Welten und Charaktere vor unterschiedlichsten Hintergründen.

Jetzt ist das gesamte Programm der diesjährigen Viennale präsentiert worden, an dieser Stelle deswegen ein paar Empfehlungen zum wochenlangen Verweilen im Kinosaal.

14 Freunde, 14 Filme

Ein großes Thema ist auf der diesjährigen Viennale natürlich ein Special für den verstorbenen Festivaldirektor Hans Hurch. Als Hommage an ihn werden 14 Filme, kuratiert von 14 verschiedenen Wegbegleitern und Wegbegleiterinnen von Hurch, gezeigt.

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Die Filmemacherin Agnès Varda hat Jean-Luc Godards Meisterwerk „Bande à part“ ausgewählt, Patti Smith präsentiert den spanischen 70er Jahre Film „El Espíritu De La Colmena“ und Tilda Swinton hat Robert Bressons „Au Hasard Balthazar“ ausgewählt. Daneben werden die Viennale-Trailer der Vergangenheit gezeigt - beispielsweise von David Lynch, Jean-Luc Godard und Ken Jacobs.

Ein weiteres Special dreht sich um den Stargast der diesjährigen Viennale, Christoph Waltz. „Actor Unchained“ nennt sich das Tribute, das Tarantino-Kollaborationen wie „Django Unchained“ und „Inglourious Basterds“ genauso zeigt wie frühe Waltz-Filme, darunter auch selbstverständlich die Roy Black Story „Du bist nicht allein“.

Der Anfang und das Ende

Besonders aufpassen heißt’s wie immer beim Eröffnungs- und Abschlussfilm des Festivals. Diesmal geht es mit dem John Carroll Lynch-Film „Lucky“ los, in dem neben dem kürzlich verstorbenen Harry Dean Stanton auch David Lynch zu sehen ist. John Carroll Lynch wird dafür auch als Gast bei der Viennale anwesend sein.

Zu Ende geht das Festival heuer mit der französischen Produktion „La Villa“, in dem in der Nähe von Marseilles eine Geschichte über drei Brüder und ihre Hoffnungen, familiären Konflikte und das große Thema Europa erzählt wird.

Nachdem er in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde, kommt Guillermo del Toros neuester Film „The Shape of Water“ auch zur Viennale. Gewohnt unkonventionell präsentiert sich die Arbeit des Regisseurs, Genres werden vermischt und die Grenzen zwischen dem Fantastischen und dem Realen überschritten.

„Person to Person“ heißt der neue Film von Dustin Guy Defa über das Leben junger Menschen in New York. Allein die Besetzung kann sich hier sehen lassen: Michael Cera, „Rookie Magazine“-Gründerin Tavi Gevinson und die aus „Broad City“ bekannte Abbi Jacobson spielen in den Hauptrollen.

Sonst noch: Filme über das Verstecken und die persönliche Neufindung, wie die Gangsterstory „Ryu San“, Filme über Eifersucht und Unglück, wie „Golden Exits“ mit Jason Schwartzman und Chloë Sevigny und Filme über Selbstfindung, wie das Coming-of-Age-Drama „Beach Rats“.

Musik im Film

Wer sich für Dokumentationen interessiert - und am liebsten solche über Musiker und Musikerinnen sieht - kann auf der Viennale fündig werden. Der besonders schön betitelte „Bunch of Kunst“ stellt die Sleaford Mods in den Fokus, die dafür zwei Jahre von der Regisseurin Christine Franz begleitet wurden.

„Queercore: How to Punk a Revolution“ von Yony Leyser beschäftigt sich mit dem musikalischen und subkulturellen Brechen mit Konventionen und setzt Leute wie John Waters, Beth Ditto, Kim Gordon, Kathleen Hanna und Peaches vor die Kameralinse. Yony Leyser ist beim Screening in Wien auch mit dabei.

Als Mix aus Konzertfilm und Reportage präsentiert sich „Bloodlight and Bami“, ein Film über die große Grace Jones, „Denk Ich An Deutschland In Der Nacht“ schaut sich die Technoszene des Landes genauer an, „Hail! Hail! Rock’n’Roll“ beschäftigt sich mit der Rocklegende Chuck Berry und „The Public Image Is Rotten“ zeigt die Welt des Sex Pistols-Sängers John Lydon - im Besonderen sein Bandprojekt Public Image Ltd.

The Public Image Is Rotten

Viennale

Und neben den Filmen?

Der FM4 Club bei der Viennale

Samstag, 28. Oktober, ab 22 Uhr, Viennale Festivalzentrum (Kunsthalle/MQ)

  • Live: Davidecks & Drums
  • DJs: Kristian Davideck, Dj d.b.h (Restless Leg Syndrome)

Eintritt frei!

Wie das bei einem Festival so ist, gibt es auch abseits des Kinosaals einiges zu entdecken. Im neuen Viennale-Zentrum im Museumsquartier kann man sich zum Beispiel jede Menge Musik anhören und -schauen. Der Kalifornier DJ Day steht dort neben FM4 Tribe Vibes’ Trishes auf der Bühne, Kristian Davidek und Daniel Schreiber bespielen den FM4 Club, Tindersticks-Sänger Stuart Staples spricht über die Nähe zwischen Musik und Film, Wandl legt auf und Fünf Sterne Deluxe-Mitglied DJ Coolmann ist der Headliner der Viennale-Abschlussparty.

Dem ganzen Spaß außerhalb und innerhalb des Kinos kann man natürlich auch auf FM4 folgen - im Radio und auf dieser Seite online mit dem FM4 Tagebuch, das die schönen Sachen der Viennale protokollieren wird.

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