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Dillon

Dillon

Zwischen Earl Grey und Twin Peaks

Jedes Jahr im Herbst freuen wir uns auf ausgewählten Singer-Songwriter Pop im Porgy & Bess: Das Blue Bird Festival ist wieder da! Diesmal mit Girl Ray aus England, der Schwedin Anna Ternheim, Dillon oder Chrysta Bell aus Twin Peaks.

Von Eva Umbauer

November bedeutet Blue Bird-Zeit. Die VeranstalterInnen des Festivals zaubern auch heuer wieder drei Abende lang feine Singer-Songwriter-Sounds auf die Bühne des Porgy & Bess im 1. Wiener Gemeindebezirk. Unter den KünstlerInnen sind frische, genauso wie bekannte und sogar legendäre Namen.

Die Britin Vashti Bunyan zählt zu letzteren. Ihr vor sage und schreibe 47 Jahren erschienenes Album „Another Diamond Day“ war ein Flop, aber es wurde dreißig Jahre später umso herzlicher aufgenommen, gefeiert und zu einem musikalischen Meilenstein erklärt. Heute kann man die Songs von Vashti Bunyan etwa gar auch in US-Fernsehserien hören. Vashti steigt also runter aus ihrem Baumhaus und auf die Bühne des Blue Bird, und zwar am dritten Abend des Festivals.

Am gleichen Abend wie Vashti Bunyan tritt neben Anderen etwa auch die britische Band Girl Ray beim Blue Bird auf. Das Trio aus London besteht aus den drei jungen Musikerinnen Poppy Hankin, Sophie Moss und Iris McConnell. Die britische Zeitung The Guardian bezeichnet die Musik von Girl Ray als „sweetly sour lo-fi heartache pop“. Man könnte auch sagen es ist so etwas wie „Carole King meets Belle And Sebastian“, oder so. Girl Ray nennen ihr im Sommer erschienenes Debutalbum „Earl Grey“. Ob es dazu ein Tässchen britischen Tee auf der Bühne geben wird? Wir werden sehen.

Für alle, die die Musik von Anna Ternheim lieben, ist der erste Abend des diesjährigen Blue Bird absolute Pflicht und schon dick im Kalender notiert. Die Schwedin spielt Gitarre und Klavier und veröffentlicht seit fast fünfzehn Jahren berührende und gleichzeit selbstbewusste Songs, mit denen sie sich einen treuen und über Schweden hinausgehenden Fankreis erspielt hat. Das aktuelle Album der Ausnahmekünstlerin Anna Ternheim heißt „For The Young“, außerdem veröffentlichte Anna kürzlich ein Live-Album.

Die Headlinerin des ersten Blue-Bird-Abends kommt aus den USA und heißt Chrysta Bell. Fans von Twin Peaks kennen die langjährige musikalische Kollaborateurin von Regisseur David Lynch als Agent Tammy Preston in der aktuellen Staffel von „Twin Peaks“. Die Stimme von Chrysta Bell, so heißt es im Ankünder-Heftchen zum Blue Bird, „entfaltet einen hypnotischen Zauber, dem man sich nicht entziehen kann, ihre Musik ist ein dunkler Seerosenteich, auf dem sich Neonlicht spiegelt“. Und Meister Lynch selbst fügt hinzu: „The first time I saw her perform, I thought she was like an alien; the most beautiful alien ever.“

Aber auch der ‚Sandwich‘-Tag beim heurigen Blue Bird Festival, also der zweite Tag, bietet Interessantes, ja, wirklich Großes. Der britische Songwriter Sivu eröffnet den Abend; er hat eine wunderbar androgyne Stimme, ist bereits beim großen britischen Glastonbury Festival auf der Bühne gestanden und hat bisher zwei Alben veröffentlicht - „Sweet Sweet Silent“ nennt er das aktuelle.

Ein absoluter Höhepunkt nicht nur am zweiten Festivaltag, sondern insgesamt, ist aber Dillon.

Dominique Dillon de Byington hat irisch-schottisch-französische Wurzeln und kam im Kindesalter mit ihrer Mutter von Brasilien nach Deutschland. Mit ihren beiden Alben „This Silence Kills“ und „The Unknown“ etablierte sich die in Berlin lebende Dillon als höchst sinnliche und Gänsehaut erzeugende Electronic-Singer/Songwriterin und Performerin. Eben ist ihr drittes Album erschienen, es trägt den Titel „Kind“. Wie die neuen Songs von Dillon genau klingen, erfahren wir live am Blue Bird.

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