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Weihnachtsessen in vegan

Bettina Rabler-Kraker

Veganer Weihnachtsschmaus!

Weihnachtszeit heißt: wieder vollstopfen. An Heiligabend kommt meistens Weihnachtsgans, Ente, Fisch oder Fondue auf den Tisch. Die Klassiker. Anders bei VegetarierInnen und VeganerInnen - gut 6 Prozent der Bevölkerung. Vegetarische Alternativen zu finden ist einfacher als vegane. Weil: Keine Eier, keine Milch, keine Butter und kein Käse.

Von Nadine Cobbina

Vor ungefähr einem Jahr habe ich angefangen, mich mit veganer Ernährung zu beschäftigen. Vorher eine richtige Fleischfresserin, ist es mir plötzlich gekommen: Hmmm, vielleicht ist das doch nicht so g’scheit. Mehr möchte ich da gar nicht erörtern, das ist ein anderes Thema. Doch so schnell die Idee über ein veganes Dasein gekommen ist, so schnell wurde mir auch klar: „Ich kann ja sauviel nicht mehr essen.“ Da fängt man als Essensliebhaberin dann an, alles zu lieben, was doch vegan ist: Marzipan in dunkler Schokolade, Lebkuchen und Co.

Kraut und Knedl

Bettina Rabler-Kraker

Es braucht halt eine Zeit, bis man weiß, was man essen kann. Koch Stephan Schnedlitz von „Vegan Dreams“ hat mir verraten, was zur Adventszeit Veganes aufgetischt wird: „Man kann pflanzliche Alternativen von Beginn an einsetzen und so vegan kochen. Beim Kekse backen zum Beispiel Margarine hernehemen, statt Butter, viele Naschereien sind auch sowieso ohne Eier.

Mein persönliches Weihnachtshighlight: Marzipankartoffeln!

Rohe Marzipanmasse einfach in Kugeln formen und in dunkler Schoko wälzen. Oder in Kakao. Oder in Kokos. Oder in Schoki und Kokos.

Süchtig machen ja nicht nur Kekse, sondern auch die ganzen Süßigkeiten, die am Baum hängen. Die landen schnell im Magen. Vermehrt. Schokolade baumelt da meistens rum. Die ist, abgesehen von der meisten dunklen, nicht vegan. Es gibt auch Alternativen dafür. #Marzipan

Wenn du vegan bist, wirst du’s bereits wissen; Wenn du vegane Gäste zur Weihnachtszeit einlädst, solltest du auch auf die Getränkekarte achten. Denn nicht jeder Wein ist vegan, erklärt mir Stephan: "Naturwein ist naturtrüb und vegan, weil er nicht geklärt wird. Der im Handel ist geklärt und dafür gibt’s mehree Produktionswege. Oft werden dafür Fischblasen, Schweineblasen, oder Gelatine verwendet. Das geht auch anders. Mit Erbsenprotein oder Kieselsäure, das macht dann den Unterschied.

Mein Tipp: Bio-Weine sind meistens vegan in ihrer Produktion. Passend zu Wein – äh Weihnachten – sind Rotkraut mit Knödel und Saft. Doch Saft ist gleich Fett des Bratens oder Geflügels. Die Knödel sind auch mit Milch und Ei gemacht. Blöd. Dafür können wir zum Beispiel Hafermilch nehmen. Die Eier kannst du durch Sojamehl oder Kartoffelstärke ersetzen. Dazu eine leckere Sauce. Nicht aus dem Packerl bitte, funktioniert trotzdem vegan.

Stephan Schnedlitz beim Kochen

Bettina Rabler-Kraker

Für das Lieblings-Saucen-Rezept von Vegan-Koch Stephan Schnedlitz brauchst du:
1 Schuss Rotwein
1 Schuss Sojasauce
2 TL Mehl
2 TL eingel. Pfeffer
1 TL Dijonsenf
½ TL Tomatenmark
1/4 l Gemüsefonds
1 Zwiebel
1 Tasse Shiitakepilze

Rezept für eine dunkle Sauce

Die Pilze und Zwiebel in kleine Stücke schneiden, mit etwas Öl scharf anbraten. Nun sehr schnell das Tomatenmark, Dijonsenf sowie etwas Mehl unterrühren. Mit Rotwein ablöschen, kurz reduzieren lassen, mit der Suppe verlängern. Für 5-8 Minuten leicht köcheln lassen. Wenn die Sauce die richtige (sämige) Konsistenz hat, diese durch ein feines Küchensieb in ein anderes Gefäß (Topf) abseihen. Den eingelegten Pfeffer hinzu, mit einem kleinen Schuss Sojasauce abschmecken. Die verbleibende Pilz-Zwiebelmasse nicht wegwerfen, diese kann natürlich extra angerichtet und gegessen werden.Knödel, Rotkraut und Saft sind ja nur Beilagen. Was kommt noch auf den Weihnachtsteller von Vegan-Koch Stephan Schnedlitz? Er kocht für vier bis fünf Personen folgendes...

Süßkartoffel-Linsenbraten im Wirsing-Blätterteigmantel

Die Süßkartoffel in kleine Stücke schneiden und bissfest kochen. Linsen ca. 4-5 Minuten bissfest kochen.

Die Süßkartoffeln mit den Linsen und den Gewürzen vermengen (Stampfer oder Cutter), sodass eine feste Konsistenz erreicht wird. Kühl stellen.
In der Zwischenzeit die Wirsingblätter vom Strunk befreien und ganz flach schneiden. In kochendem Wasser für ca. 1-2 Minuten blanchieren bis sie angenehm weich werden. Mit kaltem Wasser abschrecken und zu Seite stellen.

Die Pilze in sehr kleine Stücke schneiden (ggf. Cutter) und mit etwas Öl so lange anbraten bis die gesamte Flüssigkeit verschwunden ist. Würzen und abschmecken.

Die weichen Wirsingblätter so hinlegen, dass 2*4 Blätter eine rechteckige Fläche ergeben. Die Pilzmasse darauf gleichmäßig verteilen. Die Bratenmasse entsprechend längs am unteren Ende aufbreiten und leicht festdrücken. Die Wirsingblätter von unten nun mit leichtem Zug nach hinten zusammenrollen, sodass eine schöne Rolle entsteht. Ggf. zuvor unter den Wirsingblättern eine Küchenfolie aufbreiten, die das Zusammenrollen einfacher macht.

Einen Blätterteig ausrollen und die Wirsingrolle darauf platzieren und darin einrollen. Den zusammengerollten Blätterteig mit der Wirsingrolle darin schön positionieren und in eine Auflaufform geben. Den zweiten Blätterteig ausrollen und Formen nach Belieben (Blätter, Zöpfe…) ausschneiden. Den ersten Blätterteig damit verzieren und mit einer Milch-Agaven Mischung bestreichen.

Für ca. 20-25 Minuten bei 180 Grad in den Ofen geben.

X-Mas Rotkraut

Benötigt wird:
1 Msp. Kardamon
½ TL Ingwerpulver
½ TL Zimt
1-2 Sternanis
¼ l Orangensaft
1/8 l Wasser*
4-5 EL Vollrohrzucker
1 Kopf Rotkraut

Rotkraut kochen ist prinzipiell nicht schwer, dem Packerl in der TK-Abteilung sei dank, aber: feiner wird’s wenn es doch selbstgemacht ist. Mit kleinen Tricks schmeckts versprochen nach Wiehnachten!

Das Rotkraut in feine Streifen schneiden. Den Zucker in einem großen Topf leicht karamellisieren lassen, das Rotkraut hinzufügen und mit dem Wasser ablöschen.
* Sehr fein wäre es, mit Cointreau oder Portwein abzulöschen, dafür aber mehr Orangensaft danach verwenden.

Die Gewürze hinzufügen, kurz aufköcheln lassen, die Temperatur zurückdrehen und mit Orangensaft strecken. Bei niedriger Temperatur so lange köcheln (ca. 20-30 Minuten), bis das Rotkraut weich geworden ist. Und jetzt? Etwas süßes! Wo?

Lebküchlein mit flüssigem Schoko-Kern auf Beerenvariation!

Da kann einem nur das Wasser im Mund zusammenlaufen! Mit der Suche nach veganen Köstlichkeiten Essen zu gehen, hat nämlich eine bestimmte Schwachstelle: Nachspeisen und Süßkram. Es bieten zwar immer mehr Bäckerein auch vegane Alternativen an, Schokokuchen, Eis, Waffeln und all das im Restaurant vegan zu finden, ist allerdings schwer. Sehr schwer. Glaubt mir. Da heißt es: „Mama, magst du vielleicht nicht mal wieder backen? Ja, bitte vegan. Danke, hab dich lieb!“ Deshalb gleich ein Rezept.

veganes Lebküchlein mit flüssigem Schoko-Kern

Silvia Mazawrakos

Den Ofen auf 160 Grad Heißluft vorheizen.
Das Mehl, den Kakao, die Stärke, die Mandeln, den Zucker und das Backpulver vermengen. Das Öl mit der pflanzl. Milch unterrühren.

Vier ofenfeste Soufflé-Förmchen vorbereiten, mit Alsan einfetten und mit geriebenen Mandeln ausfüllen. Die Kuvertüre in 1-2 Finger große Stückchen schneiden.
Die Förmchen bis zur Hälfte mit dem Teig füllen. Kuvertüre-Stückchen in der Mitte platzieren und diese mit dem restlichen Teig bedecken.
Achtung: Die Förmchen sollten nicht ganz voll sein, sonst gehen sie über.

Tipp: Je nach Ofen kann die Backzeit länger oder kürzer dauern!

Die Küchlein 13-18 Minuten in den Ofen stellen. Zwischendurch eine Stäbchenprobe machen oder vorsichtig berühren, um die Stabilität zu erahnen.
Küchlein vorsichtig auf einen Teller stürzen, und mit einem breiten Messer wieder richtig aufstellen.
Beeren seitlich legen und das Küchlein abschießend mit etwas Staubzucker bestreuen.

Sich in der Weihnachtszeit den Bauch vollschlagen? Klappt also auch vegan. Na dann, einen Guaden und viel Spaß beim Nachkochen!

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