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Exit Poll

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Band, Song und Film des Jahres?

Überspring den viel zu langen Einleitungstext und verrat uns deinen Lieblingsfilm 2017, deine Band des Jahres oder den Club deines Vertrauens!

Von Marc Carnal

Wer die Abkürzung nehmen will: Hier geht’s direkt zum FM4 Exit Poll 2017.

Eine der drängendsten innenpolitischen Fragen dieser Tage ist jene nach den Vorzügen und Gefahren der direkten Demokratie. Ist das Volk denn überhaupt gewillt, regelmäßig zu den Urnen zu schreiten? Ist es dem kleinen Wutbürger von der Straße wirklich zuzumuten, sich mit vertrackten Materien eingehend auseinanderzusetzen? Spielt die Aushöhlung der repräsentativen Demokratie nicht vor allem Lobbyisten und dem Boulevard in die Hände? Giert die Mehrheit am Ende nach Öxit, Diktatur und Todesstrafe?

Der Kategorien-Friedhof
So manche Exit-Poll-Kategorie wurde mit den Jahren oder nach dem Erstversuch wieder aufgegeben. Die eine oder andere wirkt aus heutiger Sicht sogar recht drollig:

  • SMS des Jahres
    Immerhin bis 2014 wurde die Community rätselhafterweise nach dem „SMS des Jahres“ gefragt. Kurze Erklärung für Erstwähler: SMS, das sind diese WhatsApp-ähnlichen Nachrichten von euren Eltern, für die man kein WLAN braucht.
  • Enttäuschung des Jahres
    2006 war der „Ausgang der NR-Wahl“ die Top-Enttäuschung, im Folgejahr der „österreichische Fußball“. 2008 war es wieder das „Ergebnis der NR-Wahl“, 2009 „Die österreichische Politik“. Fußball und Politik scheinen die kleinsten gemeinsamen Nenner der kollektiven Enttäuschung zu sein, also wurde diese Kategorie mangels allzu großer Spannung schließlich wieder gestrichen.
  • Social Network des Jahres
    2009 landete Facebook auf dem ersten Platz, dicht gefolgt von Twitter. Acht Jahre später würde das Ranking wohl ähnlich langweilig aussehen. Nur Myspace, damals immerhin noch auf Platz vier, wäre schon längst von Instagram verdrängt worden.
  • TV-Moment des Jahres
    Erstens gibt es kaum mehr klassische TV-Ereignisse und zweitens wurde diese Kategorie spätestens 2012 mit dem ersten Platz für das „Projekt Stratos“ fragwürdig. Aber damals konnte ja noch niemand ahnen, dass aus dem Stratosphärenspringer schon bald ein professioneller Hassposter werden sollte.
  • Magazin des Jahres
    Print mag halbtot sein, aber auch ziemlich zäh - von den Top-20-Zeitschriften aus dem Jahr 2006 gibt es heute interessanterweise noch stolze 19.

Schweiz, Schweiz, Schweiz

Bei all den schlauen Statements, fesselnden Diskussionen und kontroversen Expertenmeinungen fällt auf, dass immer wieder die Schweiz als Beispiel herangezogen wird. In der Schweiz würde die direkte Demokratie funktionieren, sagen die einen, während die anderen entgegnen, der Vergleich mit der Schweiz sei unzulässig. Immer wieder das selbe Beispiel, Schweiz Schweiz Schweiz.

Als müsste man so weit in die Ferne schweifen! Als gäbe es nicht auch im eigenen Land kluge Köpfe mit der Nase im Wind, die ein unwiderstehlich treffliches Ergänzungsmodell zu den verfassungsrechtlich festgeschriebenen Möglichkeiten der Abstimmung entwickelt haben. Um deutlich zu werden: Es ist nicht nur irritierend, sondern offen gesagt ziemlich enttäuschend, dass in keiner Debatte über die direkte Demokratie der FM4 Exit Poll Erwähnung findet!

Seit Jahren beweist FM4 nicht nur, dass, sondern auch wie direkte Demokratie funktionieren kann. Die Erfahrung zeigt, dass die Wahlberechtigten durchaus in der Lage sind, sich umfassend zu informieren, das Wohl der Allgemeinheit mitzubedenken und mit Bedacht zu entscheiden.

Die Mehrheit irrt nie

Das Wahlverhalten des FM4-Volkes ist sogar ein derartig erhellendes Musterbeispiel für den Gerechtigkeitssinn der Mehrheit, dass nicht einmal Auswahlmöglichkeiten vonnöten sind, um Jahr für Jahr tadellose Rankings und würdige Top-Platzierungen zu generieren!

Möge auch der Exit Poll 2017 jene zu strahlenden Gewinnern küren, die das vergangene Jahr zu würzen oder zuckern wussten. Möge die Schwarmintelligenz ein leuchtendes Zeichen gegen die Krise der Demokratie setzen. Vielleicht sind wir der Zeit einfach noch zu weit voraus und müssen noch Jahre der parteipolitischen Kleingeisterei ins Land ziehen lassen, bis endlich jemand erkennt, welche historische Chance FM4 der Nation hier seit Jahren selbstlos präsentiert. Ein Modell, das die verkrustete Demokratie in neue Bahnen lenken könnte, eine Jahrhundertidee auf dem Präsentierteller, ein revolutionärer Ansatz:

Menschen können einfach irgendwas in Kastln eintragen und wir armen Schweine müssen das am Ende auswerten.

Ausfüllhilfe?

Laut FM4 Wahlrecht ist es mir an dieser Stelle natürlich verboten, Empfehlungen abzugeben. Ich will und darf ja niemanden beeinflussen.

Andererseits könnte ich wohl ruhig gestehen, dass ich bei der Location des Jahres zum Weinhaus Sittl tendiere. Es würde ohnehin kaum jemand meinem Beispiel folgen.

Auch mein heimliches Lieblingslied könnte ich preisgeben, ohne die Crowd maßgeblich zu indoktrinieren.

Nur beim Hashtag des Jahres erlaube ich mir die Empfehlung, lieber einmal öfter nachzudenken, ob es nicht doch noch eine zweite Wahl geben könnte als die eindeutig naheliegendste. Folgen in dieser Kategorie alle dem ersten Impuls, ist die Spannung halt sehr überschaubar.

Man könnte meiner versuchten Einflussnahme aber auch entgegenhalten, dass der erste Platz für jenen sehr naheliegenden Hashtag, an den wir gerade alle denken, auch absolut verdient wäre. Finde #ichauch.

Der FM4 Exit Poll 2017

Wir bitten bis 25. Dezember um deine Nominierungen und verlosen unter allen die am Exit Poll teilnehmen auch ein FM4 Goodiebag!

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