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Szenen aus der Serie Here & Now

© 2018 HBO / Sky

In Serie

Im Hier und Jetzt mit Serien-Kopf Alan Ball

Nach „Six Feet Under“ und „True Blood“ heißt der neueste Serien-Offspring aus dem Hause HBO und Alan Ball „Here and Now“. Im Fokus: ein knallbuntes Familienleben im Amerika von heute. Und natürlich die Steckenpferd-Themen des Serien-Masterminds.

Von Martina Bauer

Die Bayer-Boatrights sind eine intellektuell-hippe Upperclass- und Multikulti-Familie. Wobei sich „Bayer“ wie das Aspirin spricht, wie uns Mutter/Matriarchin Audrey in Folge eins wissen lässt und so die Fernseh-Familie gewissermaßen in die Nähe einer Medikation rückt.

Damit könnte wohl entweder eine TV-Ersatzfunktion, der reale Schutzraum dieser kleinsten sozialen Einheit, oder auch der gesellschaftspolitische Auftrag von Serien angesprochen sein.

Und Alan Ball verpackt gerne - sagen wir mal - Anstehendes und Anzupackendes in seine Kreationen. Geschah das in Fall von „True Blood“ noch unter der Verklausulierung verschiedener Spezies und etwa dem Vorspann-Slogan „God hates Fangs“, kommen uns die Problemstellungen diesmal in ihren Realausprägungen entgegen, und zwar als bunte Themenpalette gruppiert um eine ebensolche Familie.

Szenen aus der Serie Here & Now

© 2018 HBO / Sky

Illustrer Cast

Tim Robbins als Philosophie-Prof Greg und Holly Hunter als Therapeutin Audrey haben vier Kinder. Nesthäkchen Kristen, noch Schülerin, ist eine leibliche Tochter. Gespielt wird sie übrigens wirklich fantastisch von Sosie Bacon (jaja, der Tochter von Kevin B. und Kyra Sedgwick). Die drei anderen Bayer-Boatright-Kinder sind adopiert. Ashley, Duc und Ramon haben die Herkunftsländer Liberia, Vietnam und Kolumbien. Sie machen in Mode, Motivation und Gameentwicklung, sind verheiratet, quasi-keusch und schwul.

Mannigfaltigkeit und Diversiät schreibt Serienschöpfer Ball auch diesmal groß und stellt uns in „Here and Now“ mit den kleinen und großen Herausforderungen des Alltags einmal mehr vor Anderssein und Ablehnung in ihren diversen Ausprägungen. Die Themen reichen dabei von Migration oder Ethnie bis Religion und Gender Fluidity.

Dabei wird on screen auch durchdiskutiert, wie herausfordernd Richtig und Politisch korrekt 2018 sind. Und zwar in zweierlei Hinsicht. Die Serie verpackt viel, zweifellos. Daraus wird mitunter aber ein Zuviel. Stichwort: erhobener Zeigefinger und Oberflächen-Alarm.

Szenen aus der Serie Here & Now

© 2018 HBO / Sky

Eleven-Eleven

Mit der Zahlenkombination 11 11 und einer vermeintlichen Geisteserkrankung von Sohn Ramon wird zudem eine Art mystisches Element in die Serie eingebracht. Ob es als solches auch aufgelöst wird, wird zu sehen sein.

Neue Folgen von „Here and Now“ gibt es immer sonntags auf HBO - zusammen mit Sky Go und Sky ON Demand.

Daniel Zovatto alias Ramon ist übrigens aus einigen Horrorfilmen („It Follows“, „Don´t Breathe“) bekannt, in der Serie lässt er - fun fact - immer wieder an eine Mischung aus HIMYM-Ted und Johnny Depp in Gilbert Grape denken. Außerdem: Als Ashley gibt es ein Wiedersehen mit Ex-Grey´s Anatomy Jerrika Hinton.

Insgesamt gilt für „Here and Now“: Die Serie nicht nach der ersten Episode bewerten. Die war nämlich nicht so prickelnd, ab Folge zwei hat die Geschichte dann aber doch gut hineingezogen.

Szenen aus der Serie Here & Now

© 2018 HBO / Sky

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