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grafik: eine männliche und eine weibliche figur auf verschieden hohen münzstapeln

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Pay Gap

Der Pay Gap ist real

Dass Frauen für die gleiche Arbeit oft weniger verdienen als Männer, ist traurige Realität. Eine gern wiederholte Erklärung dafür: Frauen verhandeln eben nicht gut genug. Ein Experiment stellt dieses Argument nun in Frage.

Von Jenny Blochberger

Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes hat gemeinsam mit der Agentur Jung von Matt einen Spot gedreht, bei dem sie männliche und weibliche KandidatInnen zu Bewerbungsgesprächen geschickt hat. Der Clou: es handelte sich bei allen um Transgenderpersonen, die einmal als das eine und dann wieder als das andere Geschlecht auftraten. Einmal darf man raten: genau, wenn sie als Frau auftreten, sind sie in den Augen der Recruiter deutlich weniger (Gehalt) wert als wenn sie als Mann zum Bewerbungsgespräch kommen. Bei gleichen Qualifikationen, wohlgemerkt.

An sich ein interessanter Zugang. Nach Ansicht des Videos macht sich aber doch ein wenig Enttäuschung breit: Es ist ganz viel „tell, don’t show“; man sieht die Einstellungsgespräche, die eigentlich als zentrales Beweismittel gelten sollten, nur ganz kurz, statt dessen nehmen die Interviews mit den BewerberInnen, die ob der Gehaltsunterschiede schockiert sind, viel Raum ein. Dass die Overvoice die TeilnehmerInnen als „die Transgender“ bezeichnet, hat darüber hinaus einen leicht exotisierenden Beigeschmack, Transgenderpersonen klingt doch etwas respektvoller.

Auf der Website www.gender-salary-experiment.de gibt es darüber hinaus nicht, wie im Facebookposting versprochen, „die Videos“ dazu zu sehen, sondern nur nochmal denselben auch auf Facebook und Youtube geposteten Zusammenschnitt. Ob der dazu erdachte Hashtag #paybacktime abheben wird, wird man noch sehen.

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