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CC0 gemeinfrei via Pixabay

Die Zudeckerin

Die Zudeckerin - Gender Pay Gap Fun

Ungleiche Bezahlung mobilisiert kreative Energien: Wie leiste ich mehr? Wie kann ich mithalten? Und wie verkleide ich mich beim nächsten Bewerbungsgespräch authentisch als Mann?

Von der Zudeckerin

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Nein, ich werde jetzt sicher nicht über den Gender Pay Gap und die österreichischen Gehaltsstatistiken schreiben, die gerade neu herausgekommen sind. Das Thema passt doch überhaupt nicht zum fröhlichen Frühlingsbeginn. Ja, ich bin eine Frau und ja, ich bin sehr zufrieden! Zum Beispiel muss ich nicht so viel essen wie ein Mann. Was ich mir da beim Einkaufen alles erspare! Deshalb verdienen Frauen ja auch um 38 Prozent weniger als Männer, logisch.

Die Zudeckerin

„Die Zudeckerin“ wird gesprochen und geschrieben von Antonia Stabinger. Sie ist Kabarettistin, schreibt und spielt im Theaterkabarett-Duo Flüsterzweieck.

In Österreich ist der Prozentanteil der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, von 40% auf 48% gestiegen. Das sprengt zwar auch deutlich den EU-Durchschnitt, aber da muss man trotzdem nicht hysterisch werden. Einfach einmal kurz den „Gemein!“-schreienden Mund schließen und 1 und 1 zusammenzählen. Oder als Frau halt 1 und 0.

Zur Illustration habe ich für mich selber ein hübsches Mindmap in Rosé-Tönen gemacht. Wie schon gesagt ist der erste Grund: Frauen essen weniger. Punkt zwei: Frauen sind kleiner. Kleinerer Körper, kleinere Kleidung, weniger Material – also: billiger! Kleine Körper brauchen außerdem nur kleine Wohnungen. Und kleine Autos. Und dadurch dass wir Frauen so winzig sind, verbrauchen wir weniger Energie und machen kaum Müll. Da können wir Frauen wirklich stolz drauf sein!

Außerdem fördert Ungleichheit Wettbewerb! Stellen wir uns vor, ein Läufer fällt beim Hürdenlauf hin, landet mit dem Gesicht voll im Gatsch, rappelt sich auf und muss aufholen. Erst dann schießt ihm so richtig das Adrenalin in seine Muskulatur! Mit weniger Gehalt werden also viel mehr kreative Energien mobilisiert. Wie im Wahn rasen Gedanken durch die weiblichen Hirne: Wie leiste ich mehr? Wie kann ich mithalten? Und wie verkleide ich mich beim nächsten Bewerbungsgespräch authentisch als Mann?

Und überhaupt: Es ist bitte wirklich unschön, bei allem, was man macht, an eine Gegenleistung zu denken. Es ist doch viel erfüllender, wenn man etwas einfach so macht. Weil es Spaß macht und nicht immer nur wegen dem Geld.

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