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"Iron Maiden"-Flipper

Robert Glashüttner

Die Rückkehr der Silberkugel

Bunte Lichter, klackernde Sounds und wilde Loopings. Die Rede ist nicht von einem Computerspiel, einer Hochschaubahn oder gar einem Drogentrip, sondern vom Flippern. In den 80ern und 90ern sind die weitgehend analogen Maschinen größtenteils von Videospielen aus den Spielhallen verdrängt worden, aber seit ein paar Jahren sind sie wieder zurück und vielschichtiger denn je.

Von Robert Glashüttner

Vor rund zehn Jahren sind die Flipper aus ihrem längeren Schlaf erwacht und kämpfen sich seither wacker zurück in die Popkultur. Mittlerweile erscheinen jedes Jahr zwischen drei bis fünf komplett neue Tische, und da sind meist große Namen darunter: „Star Trek“, „Metallica“, „Lord of the Rings“, „Guardians of the Galaxy“, und so weiter. Dieses Wochenende konnte man diese blitzenden, blinkenden und scheppernden Flipper selbst ausprobieren, und zwar in Wels bei der zweiten Pinball Expo, die im Rahmen der Austria Comic Con in Wels in Oberösterreich stattgefunden hat.

Zehn Mal so groß wie im Vorjahr

100 Flipper sind auf 700 Quadratmeter bei der Pinball Expo ausgestellt worden, und damit hat sich sowohl die Anzahl der Tische als auch die Raumfläche im Vergleich zum Vorjahr (FM4 hat berichtet) gleich verzehnfacht. Auch dieses Mal waren wieder einige Österreich- und sogar Europapremieren mit dabei, namentlich „Iron Maiden“ (Stern Pinball), „The Jetsons“ und „Total Nuclear Annihilation“ (beide Spooky Pinball) sowie „Pirates of the Caribbean“ von Jersey Jack Pinball. Letztgenannte Firma bezeichnet Stefan Riedler, seines Zeichens Tausendsassa der österreichischen Flipper-Community und Hauptorganisator der Pinball Expo, den „Mercedes unter den Flipperbauern“. Riedler hat es in seiner Rolle als Flippervertreiber („RS Pinball“) sogar geschafft, Jack Guarnieri, den Gründer von Jersey Jack Pinball, von der amerikanischen Ostküste nach Wels zu holen.

Jack Guarnieri von Jersey Jack Pinball

Robert Glashüttner

Kommt flippern! Ein gut gelaunter Jack Guarnieri lockt zum neuesten Wunderwerk seiner Firma, dem „Pirates of the Caribbean“-Flipper - links im Hintergrund zu sehen.

Flippern als Teil einer großen Geek-Kultur

Er hätte das Konzept von Anfang an sehr interessant gefunden, meint Mister Jersey Jack im FM4-Interview, dass eine Flipper-Schau im Rahmen einer Comic Con stattfindet. Im Vergleich zu den CosplayerInnen seien die Pinheads ja fast normal, meint er humorvoll und fügt gleich hinzu, dass es doch total Sinn mache, die Geek-Gemeinschaften an einem Ort zu kombinieren. Pinball ist US-amerikanische Popkultur und die Themen vieler Tische sind All-Time-Favorites von Comic-, Serien- und FilmliebhaberInnen. Das passt alles einfach sehr gut zusammen, und eine große Community ist doch besser als lauter seperate Gruppen mit individuellen Veranstaltungen.

Wo flippern?

Flipper in freier Wildbahn sind in Österreich leider weiterhin rar, vor allem im Westen. Eine gute Anlaufstelle für Standorte ist Flipperliste.at.

Die Pinball Expo ist Teil der riesigen Halle der Austria Comic Con und nahtlos mit dem Rest der Veranstaltung verbunden. Dementsprechend wenig Scheu gibt es seitens der BesucherInnen, was dazu führt, dass schon am Samstag zu Mittag die meisten Flippertische permanent besetzt sind und bespielt werden. Und während Flipperkultur neue Fans gewinnt, kämpfen im hinteren Bereich der Expo die eingeschworenen Pinheads in insgesamt fünf Turnieren um die Highscores. Bald schon muss hier leider wieder abgebaut werden, doch die nächsten Flipperfestspiele in Österreich sind bereits in Planung.

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