Nintendo Labo
Nintendo hat schon immer versucht, abseits des Mainstreams etwas Neues auszuprobieren. 2006 wurde die „Nintendo Wii“ veröffentlicht. Ihr wesentliches Merkmal sind die Controller, die Bewegungssensoren eingebaut haben, und die Bewegungen des Controllers direkt in das Spiel übertragen.
Mit „Nintendo Labo“ versucht das Unternehmen erneut etwas Neues und hat dafür eine neue Hardware veröffentlicht. Die Hardware besteht aber nicht aus elektronischen Komponenten, sondern setzt sich aus Pappkarton, Gummiringen und Aufklebern zusammen.
Christian Stipkovits / FM4
Etwas für Bastler
Die einzelnen Elemente um zum Beispiel ein Klavier, eine Angel oder einen Lenker für ein Motorrad zu bauen sind in Kartonbögen vorgestanzt und man muss sie ausbrechen. Die Nintendo Labo Software beinhaltet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie die Teile zusammen gesetzt werden. Dabei kann man die Videoanleitung vor- und zurückspulen und die dreidimensionale Darstellung der Bauteile aus allen Richtungen ansehen – wenn es auf den ersten Blick nicht ganz ersichtlich ist, wie es richtig zusammen gesetzt wird.
Eine Schere, Kleber oder Ähnliches braucht man dafür nicht. Alle Bauteile sind so clever konstruiert, dass man sie nur stecken muss.
Ist man damit fertig, steckt man die Nintendo Switch Konsole in das gebaute Objekt und die Controller leiten die Informationen durch die Bewegung, oder durch aufgeklebte Marker die mit Infrarot gelesen werden an die Switch weiter.
Christian Stipkovits / FM4
Drückt man zum Beispiel beim Klavier eine Taste, dann bemerkt das der Controller der im Klavier drinnen liegt, und die Switch spielt den Klavierton.
Pappbögen, Gummiringerl und bunte Schnüre
Mit dem Start von Nintendo Labo werden zwei Sets angeboten. Im „Multi-Kit“ bastelt man unter anderem eine Lenkstange, und durch die Bewegungssensoren steuert man im mitgelieferten Game das Fahrzeug; beim Puppenhaus verschiebt man durch Fenster und Türen Blöcke. Oder man baut eine Angelrute. Da ist die Schnur mit der Switch verbunden. Beißt ein Fisch an, vibriert der Controller. Fängt man den Fisch, kann man die gefangenen Fische in einem Aquarium ansehen. Mit dem Robot Kit lässt man einen Roboter fliegen, zertrümmert Objekte oder schaltet Special-Moves frei.
Christian Stipkovits / FM4
One Way Ticket
Die gebastelten Objekte kann man allerdings nicht erneut basteln. Hat man die vorgestanzten Teile aus dem Karton rausgebrochen, könnte man sie wieder zurück stecken. Aber manche Teile werden mit Aufklebern zusammen gehalten – die kann man nicht mehr auseinander geben. Der Bastelspaß ist also nur einmal möglich.
Christian Stipkovits / FM4
Uns macht das gemeinsame Zusammenbauen mehr Spaß, als die Interaktion mit dem eigentlichen Spiel selbst. Innovativ ist Nintendo „Labo“ auf alle Fälle, denn dieses Konzept gibt es noch auf keiner Spielkonsole. Die Kits bringen Bastlern stundenlange Beschäftigung, die Spiele sind wohl eher etwas für die jüngere Generation.
Publiziert am 25.04.2018