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We Are Scientists

We Are Scientists

We Are Scientists

We Are Scientists aus New York sind auch mit ihrem sechsten Album noch kein bißchen müde. Die Powerpop-Reise von Keith Murray und Chris Cain geht mit „Megaplex“ weiter.

VonEva Umbauer

„In the past we’ve used our music to educate, to enlighten, to awaken people to the depth and complexity of moral concerns. This time, we really wanted to make a fun album.“

Tanzen dürfen wir zum neuen Album von We Are Scientists, wenn es nach der Band selbst geht, oder auch schmusen, oder vielleicht auch ein paar Runden um den Block laufen. Freude sollen die neuen Songs jedenfalls bereiten, ja, Spaß dürfen sie machen auch wenn bei Keith Murray und Chris Cain natürlich nach wie vor nicht alles easy-cheesy ist, auch wenn die beiden nach all den Jahren im Musikgeschäft ihren Humor behalten haben.

We Are Scientists

We Are Scientists

Sechs Alben und kein bißchen müde, schön, dass We Are Scientists nie aufgegeben haben. Schön auch, dass We Are Scientists ihren Powerpop immer wieder aufs Neue neu erfinden, wenn es sein muss mit ein wenig Synthies in the Mix. Ohne Synthesizer geht es ja dieser Tage nicht wirklich, und auch Keith Murray und Chris Cain wollen sich dem Zeitgeist nicht verschließen. Dies müssten sie nicht tun, aber verkehrt ist es auch nicht, und immerhin hatte die Band ja auch schon Synths seit dem zweiten Album, „Brain Thrust Mastery“.

„We like all kinds of music, and we don´t exclusively listen to guitar music. We also like making electronic music, but it´s just that it´s more fun for us and that we are more capable and there´s something more immediately enjoyable to us about playing a guitar“, meint Sänger und Gitarrist Keith Murray im FM4-Interview: „If our facilty with synthesizers were a little greater, I´m sure that we´d like that just as much.“

Der Song „One In, One Out“ vom neuen Album ist so ein Stück, auf dem sich We Are Scientists mit Synthies beschäftigen, und das Keyboard-Solo am Anfang ist auch nicht schlecht. Vielleicht ist ja Keith Murrays und Chris Cains Powerpop-Kollege Tim Wheeler „Schuld“ daran, dass auch We Are Scientists Gefallen an diesem Instrument finden. Tim Wheeler ist - auch wenn man darauf vielleicht nicht sofort kommen würde - ein leidenschaftlicher Sammler alter Synthies.

Mit Ash befreundet

Vorallem aber ist Tim Wheeler der Frontmann der nordirischen Band Ash, die seit den 90er Jahren tätig ist und für einen Gitarrenpop-Sound mit guter Geschwindigkeit, aber auch viel Melodie steht - „Powerpop“ eben. Tim Wheeler lebt inzwischen in New York und hat dort ein eigenes Studio für seine Band Ash, das er Atomic Heart Studios nennt.

Tim Wheeler war auch anwesend als We Are Scientists mit ihrem Techniker/Produzenten Max Heart (Ex-Katy Perry Keyboarder)in seinem Studio waren, aber größer mitgeholfen bei der Entstehung hat er dann nicht. Klar, ein paar Ratschläge und so, aber meist hat Tim ein Nickerchen im Studio gemacht, als We Are Scientists gerade am Werken waren, so erinnern sich Keith Murray und Chris Cain jedenfalls und schmunzeln liebevoll über ihren Freund Tim, den sie schon eine Weile kennen und auch in der Vergangenheit mit seiner Band auf Tour waren.

Megaplex

„Megaplex“ von We Are Scientists ist am 27. April 2018 bei Grönland Records erschienen.

We Are Scientists nennen ihr neues Album „Megaplex“, ein Wort, das für einen großen, modernen Kinokomplex steht - mit vielen Sälen, großen Leinwänden und aktuellster Technik. Warum ein Album gerade „Megaplex“ nennen, hat FM4 Keith Murray gefragt. Ok, das mit dem Spaß-Haben das Album betreffend, aber sonst?

„I feel like the best Mexaplex is one that has the big, commercial Hollywood films, but then devotes a couple of theatres to the small art house films, you know, that people accidentally walk into while they are looking for Transformers 4.“

Auf „Megaplex“ singen We Are Scientists von einer Flaschenpost, nämlich im poppigen „Notes In A Bottle“, das auch tolle Drums hat, und sie singen vom Herzen, das eine Waffe sein kann - im noch poppigeren - viele 80s Synthies! - „Heart Is A Weapon“, oder von einer herben Trennung: Der Songtitel „KIT“ steht für „keep in touch“ und das Stück ist dann beinahe eine Ballade, ein bittersüßer Song auf jeden Fall.

„Not Another Word“ wartet mit vielen perkussiven Elementen auf, etwa auch im Gesang von Keith Murray; das ist insgesamt eine noch eher unbekannte Seite der Band.

„Now Or Never“ ist das Stück am Album, das vielleicht mit der heftigsten Gitarre daherkommt, aber auch mit einer akustischen - tolle Powerballade! „It´s the hardest hitting track on the album“, sagt Keith Murray.

Your Light Has Changed

Der Song „Your Light Has Changed“ ist auch recht druckvoll und „hard rocking“, obwohl We Are Scientists insgesamt diesmal mit den glorreichen Gitarrenriffs sparsamer umgehen. Dafür geht es viele andere Details in ihren Songs, etwa den bundlosen Bass von Chris Cain bei „KIT“.

Von Rotwein („the taste of red wine on your lips“) und Geheimnissen singt Keith Murray in „You Failed“, einem entspannten Song mit Synthies, Synthies und nochmals Synthies - sogar die Drums sind hier Synthies.

Sechs Longplayer und nach wie vor nicht müde, rave on forever, Keith und Chris, als We Are Scientists.

We are scientists aiuf Tour
23. Mai: Fuga, Bratislava
25. Mai, Strom, München

Alle Tourdaten auf wearescientists.com

We Are Scientists entstanden vor fast zwei Jahrzehnten in Berkley, Kalifornien. Keith Murray und Chris Cain hatten einander Ende der 90er Jahre am College in Kalifornien getroffen. Als sie ihr Studium beendet hatten, gründeten die beiden die Band, die eine Zeit lang ein Trio war. Der Umzug nach Brooklyn, New York fand noch bevor We Are Scientists mit den Arbeiten an ihrem ersten Album begannen statt. Das zweite Album, „With Love And Squalor“, mit seinem smarten Gitarrenpop brachte der Band dann 2006 recht große Aufmerksamkeit. We Are Scientists veröffentlichen seither weiter Musik und touren international.

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