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Deadpool 2

20th Century Fox

Der Antiheld ist zurück

„Deadpool 2“ will mehr sein als nur Superhelden-Satire. Und hat damit seine Problemchen.

Von Christoph Sepin

Es war ein frischer Wind, den sich viele im übersättigten Superheldenkino erhofft haben: Der 2016 erschienene „Deadpool“, in dem Ryan Reynolds als Antiheld eine Satire auf die Marvel-Comicwelt auf die Leinwand brachte. Nach dem großen Erfolg des ersten Teils kommt jetzt ein zweiter „Deadpool“-Film in die Kinos. Ein Film, der sich nicht damit zufrieden geben will, eine simple Satire auf das aktuelle Comic-Kino zu sein.

„Deadpool 2“ ist sich seiner Stärken bewusst: Wie schon im ersten Teil ist der Film voll popkultureller Referenzen. Er hat einen Helden in der Hauptrolle, der direkt in die Kamera spricht und den schwarzen Humor zelebriert. Das Durchbrechen der vierten Wand, das Ausbrechen aus den Konventionen, das wird auch hier deutlich in den Mittelpunkt gestellt.

Deadpool 2

20th Century Fox

Aber was ist neu in „Deadpool 2“? Nachdem Deadpool, natürlich wieder gespielt von Ryan Reynolds, die Herausforderungen des ersten Teils überwunden und fast sein eigenes Stückchen Glück gefunden hat, ereilt ihn doch gleich zu Beginn des neuen Films ein schwerer Schicksalsschlag.

Was das mit sich bringt, ist ein ernsterer Ton zwischen den absurden, over-the-top Actionsequenzen. Ein neuer Zugang, der den Eindruck vermittelt, dass hier ein Deadpool-Charakter aufgebaut werden soll, der mehr ist, als nur ein klugscheißender Comedycharakter.

Was ein Problem mit sich bringt: Die ernsten Momente des Films, die sich teilweise schon sehr ins Kitschige lehnen, mischen sich nicht gut mit dem Rest des Films.

Deadpool 2

20th Century Fox

Indem der Held direkt zum Publikum spricht und die Handlung kommentiert und immer einen humorvollen Zugang zu allen Entwicklungen hat, die auf der Leinwand passieren, macht er es dem Publikum schwer, eine Dringlichkeit der Handlung zu spüren oder Mitgefühl und Emotionen gegenüber den Charakteren des Films aufzubauen.

Damit glänzt der Film selten. Wenn in wenigen Momenten doch, dann aber deutlich. Vor allem das von Deadpool gegründete Superheldenteam X-Force brilliert, worauf aus Spoilergründen aber nicht weiter eingegangen werden soll.

Was bleibt, ist eine unterhaltsame, kurzweilige Satire auf das Superheldenkino, die zwar versucht mehr als das zu sein, der das aber nicht wirklich gelingt. Und ein Film, der vor allem im Kontext des aktuellen Superherohypes funktioniert. Der aber außerhalb dieser Referenzen Probleme hat, auf seinen eigenen Beinen zu stehen.

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