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Clara Luzia trinkt

Christian Stipkovits

Gitarre, Wasser, mehr

Clara Luzia ist im Rahmen der FM4 Private Sessions mit uns vom Traun- zum Wörthersee - und dann auf einen Bauernhof in der Buckligen Welt gefahren. So war’s.

Von Lisa Schneider

Die Lieblingsband daheim im Wohnzimmer, das ist der Ursprungsgedanke der FM4 Private Sessions. Die Idee, dass Fans ihre LieblingsmusikerInnen in ganz privaten Ambiente zuhause erleben können, ohne Verstärker, dafür von allen Familienmitgliedern und FreundInnen unterstützt.

Dieses Mal ist das FM4-Team mit Clara Luzia durch Österreich gefahren.

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Clara Luzias nächste Livetermine:

  • 23.Mai @ Arena Wien
  • 9.Juni @ Kunsthaus Mürzzuschlag
  • 17.August @ Rostfest, Eisenerz
  • 26.Oktober @ OKH Vöcklabruck

Clara Luzia hat gerade eine erfolgreiche Deutschland- und Österreichtour abgeschlossen, und sich dann gedacht: Wieso nicht auch ein paar intime Konzerte anhängen. Konzerte, bei denen 20-40 Leute anwesend sind, bei denen Clara auch nur mit ihrer Gitarre auf der Bühne steht. Und die Bühne, die ist dabei oft nicht mal eine solche, sondern eine Wohnzimmerecke, ein Gartenstück, eine Bauernstube, in der sich die Menschen versammeln.

Unser erster gemeinsamer Stopp war Oberösterreich, genauer gesagt Mühldorf, gleich bei Gmunden am Traunsee. Dort haben Lisa und Elsa vor zwei Jahren ein Blumengeschäft, die „Wildflorie“ eröffnet. „Und eigentlich, wenn wir drüber nachdenken, gibt’s nur eine Künstlerin, eine Musikerin, die bei uns immer läuft“, - ja, das ist Clara Luzia. Die beiden haben sich beworben und mit viel Charme und Überzeugung einen Gig der Private Sessions gewonnen.

Clara Luzia hat in der „Wildflorie“ in einer alten Bauernstube gespielt, aber das war nur ein Teil des Settings: Der Blumenladen befindet sich in einem alten Bauernhaus, die Wände sind einen gefühlten Meter dick, ergo kein Handyempfang, dafür umso mehr Rosen-, Lilien- und Orchideenduft. „Clara ist einfach ein Superstar in meinen Augen“, erzählt Lisa, komplett überwältigt. Neue, aber vor allem auch ältere Songs gibt es zu hören, weil, wie Clara schnell zwischendurch erzählt, sind vor allem eben diese älteren „auf der Gitarre entstanden“ - und passen deshalb perfekt in diesen Rahmen.

Wir reisen weiter nach Krumpendorf am Wörthersee.

Dort erwartet uns Clemens, und zwar in atemberaubender Kulisse. Er hat sich eigentlich für seinen besten Freund Paul beworben, und die Geschichte war diese: Clemens und Paul haben gemeinsam in Wien Zahnmedizin studiert, Paul ist in Wien geblieben, Clemens ist mittlerweile wieder in Kärnten zuhause. Weil sie sich nicht so oft sehen, und beide Clara Luzias Musik so schätzen, hat Clemens das als Anlass genommen, seinen besten Freund endlich wiederzusehen.

Er hat Paul erst am Abend des Konzerts selbst eingeweiht, und der konnte es gar nicht glauben: „Clara Luzia ist einfach für mich die Künstlerin, die auf jedem Album eine ganz bestimmte Stimmung vermittelt, mit jedem einzelnen Song. Es ist unglaublich, dass Clemens es geschafft hat, sie hierherzubringen.“ Aber, das fügt Paul auch noch augenzwinkernd hinzu: „Wenn man diese Kulisse einmal gesehen hat.. eigentlich war’s klar, dass ihr da vorbeischauen müssts!“

Und so ist es: In Krumpendorf am Wörthersee, in einem wunderschönen Haus mit Privatsteg - natürlich direkt hinein in den Wörthersee. Und genau da spielt Clara Luzia auch ihre Session, auf den teilweise nicht wenig tobenden Wellen, das Gewitter zieht heran und doch an der feiernden Menge vorbei. „Shipwreck“ ist der Song, der hier am besten passt - zu dem Clara auch eine Videoversion mit einer Kamera unter Wasser aufgenommen hat, in der es heißt „I wanna be a plankton in the sea“, und die auch Clemens in der ersten Reihe auswendig mitsingt. Wie ein Duett am Wasser, die Seerosen daneben, die dunklen Wolken. „I wanna be a plankton in the sea.“

Die dritte Station der FM4 Private Sessions gräbt sich tief hinein in die Bucklige Welt, zu Josef auf seinen Bauernhof, oder vielmehr zu dem seiner Eltern. Josef ist kurz davor, nach Wien zu gehen, um Schauspiel und Musical zu studieren, und nutzt jetzt noch einmal sein perfekt idyllisch gelegenes Zuhause, sich für eine Private Session zu bewerben: „Über die Musik von Clara Luzia bin ich überhaupt erst zu FM4 gekommen, und ich kann es gar nicht glauben, dass sie jetzt wirklich bei mir im Garten spielt.“ Und auch hier, besser hätte es eigentlich nicht werden können: Wir stehen im Sonnenuntergang auf einem einsamen Bauernhof am Berg, Wald und Wiese rundherum, Pony, Kühe, Katzen und ein übermütiger Bernhardiner sausen herum.

Die Setlist von Clara Luzia funktioniert hier genauso wie an den beiden ersten Tagen: Die Klassiker und auch das neue Album schmiegen sich zusammen zur untergehenden Sonne an die Geräusche der Kühe im Hintergrund, die aus einer alten Keramikbadewanne trinken. Auch ohne Band - obwohl sie die gerade von ihrer letzten Tour kommend natürlich stützend im Hintergrund gewöhnt ist - spielt und singt Clara Luzia laut und intensiv, das andere Setting, in der Landschaft, an der Luft, hat den Songs sogar mehr als nur gut getan. Es ist sogar die eigentümliche Stille mitten in der Landschaft, die der schlichten Singstimme in Gitarrenbegleitung neue Bedeutung gibt.

„Die Intimität, die man da spürt, wenn man nur zwei Meter von der Künstlerin entfernt sitzt, ja, man kann es gar nicht in Worte fassen.“ Auch Josefs ältere Schwester ist da, genauso wie Mama, Papa, Familie und Freunde.

So greifbar und nahbar, auch Clara Luzia setzt sich bei dieser letzten Session kurz auf den Boden, in die Wiese, neben den Baum. Die besten Songs, die funktionieren einfach auch ohne das ganze Große, den Hall, den Schall.

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