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Rae Sremmurd bei den American Music Awards

APA/AFP/Mark Ralston

Rae Sremmurds Triple-LP

Beim dritten Studioalbum haben sich Rae Sremmurd gedacht, sie bringen lieber gleich 3 Alben raus. Eine klassische Rae Sremmurd LP und zusätzlich noch ein Solo-Projekt von Swae Lee und eines von Slim Jxmmi.

Von Dalia Ahmed

Das Brüder-Duo aus Inglewood, Los Angeles hat für ihr drittes großes Projekt tief in die Marketing-Trickkiste gegriffen. Wie einst bei Outkasts „Speakerboxxx/The Love Below“ gibt es mehrere Alben „zum Preis von einem“.

Doch das Rae Sremmurd Produkt kommt nicht so groß daher. Nicht weil sich die einzelnen Parteien nimmer so gut verstehen, sondern weil sie sich von allen Facetten präsentieren wollten (dass es dann auch mehr Klicks und Cash bei Streamingservices zu holen gibt, ist da hoffentlich nur das Tüpfelchen am i und nicht die Hauptmotivation).

Die drei Alben klingen auch tatsächlich sehr unterschiedlich. Der Kern des Ganzen „SR3MM“, bei dem beide mitgewirkt haben, klingt wie ein klassisches Rae Sremmurd Projekt. Pop-Hip Hop Banger zu denen man gerne im Club tanzt und freudig die Hook mitsingt. Das von Mike Will Made It produzierte und Juicy J featurende „Powerglide“ ist da das ideale Beispiel. Ein treibender Beat, reingesprenkelte Ad-Libs und ordentlich viel Bravado. Der Feel-Good Trap Sound der Stunde.

Das Rad haben Rae Sremmurd hier definitiv nicht neu erfunden, es besser gemacht auch nicht. Aber wer immer schon Rae Sremmurd Fan war oder einfach gerne Spaß hat im Leben, liebt den Sound auf „SR3MM“ einfach trotzdem.

Auf Swae Lees Solo-Part „Swaecation“ ist die Stimmung ganz anders. Da regieren die RnB-igeren Hip Hop-Sounds. Melancholisch und cute bringt er den Pop Sound, auch mal mit Reggaeton- oder Synthwave-Einflüssen. Eine Entwicklung, die sich schon bei seinen vielen Featuregast-Auftritten auf Liedern von Artists wie French Montana oder Jhene Aiko abgezeichnet hat.

Die verschiedenen Seiten des Rae Sremmurd-Sounds

Die Soloalben der beiden geben jeweils eine Seite des Sounds von Rae Sremmurd wieder. Während Swae Lee uns auf „Swaecation“ das poppige Hooktalent der Gruppe gesondert präsentiert, kommt von Slim Jxmmi auf „Jxmtro“ der harte Trap-Aspekt zur Geltung.

Tracks die nach Gucci Mane und Lil B klingen. Ein Album, das nicht schlimm ist - „Jxmtro“ wird jetzt auch für einige Tage in meiner Heavy Listening Rotation drinsein - aber Slim Jxmmis Beitrag beweist am Augenscheinlichsten, dass den beiden der innovative Moment verloren gegangen ist.

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass Slim Jxmmis Tough-Guyness auch nur funktioniert, wenn eine melodiöse Swae Lee Hook da ist, um als Gegengewicht zu fungieren.

Die Summe ist besser als die einzelnen Teile

Überhaupt wirkt es sehr so, als hätten die Rae Sremmurd-Eltern Swae Lee gezwungen, ein Projekt zu bringen, bei dem der große Bruder auch im Rampenlicht stehen darf. Doch das kann Slim Jxmmi nicht so recht. Auf dem Track „Anti-Social Smokers Club“ ist Zoë Kravits zu Gast und klingt als Rap-Neuling/Amateurin genauso interessant wie Slim Jxmmi.

Slim Jxmmi geht viel mehr in einer Art Hypeman-, Adlibmaschinen-Funktion auf. Als Support für Swae Lee spielt er bei Rae Sremmurd eine tragende und wichtige Rolle.

Denn gemeinsam sind die beiden doch enifach am besten. Obwohl das Triple-Album Experiment ja doch Spaß macht beim Zuhören. Nur halt nicht auf Dauer. Da ist „SR3MM“ von Rae Sremmurd gemeinsam doch die solideste der drei LPs.

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