FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Tusk, Kurz und Borisov

APA/AFP/ALEX HALADA

Die Zudeckerin

Die Zudeckerin - Kurz und schön

Bevor die Zudeckerin mit Frontex auf Urlaub fährt, deckt sie noch schnell die EU-Ratsvoritz-Rede von Kurz mit allerlei Schönem zu.

Von der Zudeckerin

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Ich finde ja, Sebastian Kurz hat irgendwie etwas Herziges. Wie er da unter aller Medienbeobachtung am Samstag mit seinen Politiker-Buddies auf der Planai ausgerechnet beim Hopsiland aus der Gondel steigt. Hopsiland! Die große Spielwelt in der Steiermark, benannt nach dem Schi-Maskottchen Hopsi, dem Hasen. Was hier subtil kommuniziert wird, weiß ich schon lange: Machthungrige Männer wollen in Echt einfach nur spielen. Und sie verwenden wirklich gern positive Worte. Kurz freut sich nämlich bei seiner Antrittsrede (die er von einem bodenständigen Baumstumpf aus hält, der ihm als Rednerpult dient), dass er und seine Freunde das Zusammentreffen „in der schönen Steiermark mit einem wunderschönen Blick über unser schönes - äh - Land, über unsere schöne Republik gemeinsam genießen dürfen.“ Schon schön, oder?

Die Zudeckerin

„Die Zudeckerin“ wird gesprochen und geschrieben von Antonia Stabinger. Sie ist Kabarettistin, schreibt und spielt im Theaterkabarett-Duo Flüsterzweieck.

Jetzt hat Kurz also auch noch den wunderschönen EU-Ratsvorsitz. Und er findet, dass es einmal mit den Asylgesetzen so richtig aufgeräumt gehört, aber ein bisschen hopsi! Er ist schließlich auch einer der wenigen, der selbstbewusst genug für so etwas ist – er lässt sich ja auch von keinem Arbeitszeitmodell abbringen, nur weil 100.000 Leute dagegen auf die Straße gehen und die Züge im Land stillstehen.

Ich für meinen Teil packe jetzt auf jeden Fall meine Sachen und fahre auf Urlaub. Heuer kann ich mir jede Menge Reisekosten ersparen: Ich spring in Italien ins Meer, schwimm ein bisschen weiter raus, so lange, bis mich Frontex aufgabelt. Und wenn ich dann so tu, als würde ich keine europäische Sprache sprechen, werde ich am kürzesten Weg nach Nordafrika gebracht. Und dort gibt’s ja eh bald jede Menge Lager, wo man wunderschön leben kann. So schön, dass man gar nicht mehr nach Europa will, oder, Herr Kurz?

Aktuell: