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Screenshots aus dem Computerspiel "Rifter"

Maximilian Csuk

Sagenhafte Schwungkraft

Das frenetische Science-Fiction-Schwingspiel „Rifter“ des Wiener Spieleentwicklers Max Csuk ist ein meisterhaftes Bewegungsspektakel.

Von Robert Glashüttner

Körperlich so fit zu sein, dass man akrobatische Bewegungen vollführen kann, das erfordert Geduld und Disziplin. Wer dafür nicht jahrelang trainiert, sich gut ernährt und die Gefahren kennt, sollte sich lieber nicht an halsbrecherische Sprünge oder übermütige Klettereinlagen wagen.

„Rifter“ vom Wiener Spielentwickler Max Csuk ist für Windows, Mac und Linux auf Steam erschienen.

Im Computerspiel hingegen ist alles möglich – dort sind der virtuell-körperlichen Betätigung keine Grenzen gesetzt, und genau diese Bewegungsfreiheit macht die Faszination vieler Games aus. Eine dieser interaktiven Huldigungen der Akrobatik ist nach dreijähriger Entwicklungszeit nun erschienen: Das Spiel heißt „Rifter“ und ist vom talentierten Wiener Spieleentwickler Max Csuk quasi im Alleingang entwickelt worden. Zugeliefert wurde nur der sportlich-tanzbare 80er-Synthiedisco-Soundtrack.

Schwingen und sausen

Unsere dünne kleine Figur umgibt eine neongrüne Aura. Wie eine Art fremdartiges Feuer sieht das aus, und es sorgt wohl dafür, dass wir in immenser Geschwindigkeit laufen können. Doch das ist erst der Anfang. Gleich schwingen wir uns auch an einem Haken durch die Luft, sausen danach durch einen grünen Beschleunigerpfeil und schießen schließlich unseren Körper durch eine feindliche Drohne und teilen sie in zwei Stücke. Ein Level in „Rifter“ dauert oft nicht einmal eine Minute – allerdings nur dann, wenn wir uns elegant und geschickt bewegen können. Am Anfang sieht das Ganze hingegen noch ziemlich behäbig aus.

„Rifter“ erinnert ein bisschen an das originale „Sonic the Hedgehog“, doch selbst der geschwindigkeitssüchtige Sega-Igel ist träge im Vergleich zu diesem geschmeidigen, akrobatischen Ninja. Wir können wahlweise mit Tastatur und Maus oder mit Gamecontroller steuern. Neben Tasten für Springen, Schwingen und Sausen hilft eine Art Zielkreuz dabei, immer in die gewünschte Richtung zu navigieren. All das passiert meist in Sekundenbruchteilen. Alleine das Schwingen ist eine Klasse für sich: Lässt man die Taste zu früh oder spät los, landet man nicht elegant auf der nächsten Plattform, wie geplant, sondern kracht wahlweise in einen Elektrozaun oder schießt sich in den Himmel. Übung macht die Meisterin.

Screenshots aus dem Computerspiel "Rifter"

Maximilian Csuk

So herausfordernd das Spiel auch ist: „Rifter“ ist immer auch hochmotivierend, weil wir durch jedes Missgeschick lernen und schnell erkennen, wie man sich verbessern kann. Der Neustart eines Levels ist auch stets nur einen schnellen Knopfdruck entfernt. Entwickler Max Csuk führt in die grell glitzernde 80er Jahre Retro-Cyberwelt auch konstant neue Spielelemente und Gegner ein, bietet ein Upgrade-System und sogar eine mysteriöse Hintergrundstory, die nach und nach mehr über die Identität des Rifters verrät.

Speedrunning

Obwohl „Rifter“ schon von Haus aus eine ziemlich rasante Angelegenheit ist, wird sie vor allem für begnadete Highscore-JägerInnen interessant. Die Speedrunning-Szene, wo es darum geht, bestimmte Computerspiele möglichst geschickt und schnell durchzuspielen, hat bereits Interesse angemeldet. Max Csuk hat das befeuert, indem er schon vor der Veröffentlichung gezielt ein paar Talente darum gebeten hat, ihre geschickten Hände an sein Spiel anzulegen. Wenn ihr also in den Highscorelisten die ersten paar Einträge nie übertrumpfen werdet - das ist nicht euer vermeintlich fehlendes Talent, sondern das gehört so. Außer man vertieft sich nachhaltig in das fantastisch-frenetische Rasen und wird selbst zum Wunderkind. Ein effizientes Mittel, um besser zu werden, ist übrigens, die immer mitgelieferten Replay-Läufe der Stars zu studieren.

Wer schnelle Computerspiele so gar nicht mag, wird an „Rifter“ keine Freude haben, ansonsten ist das Science-Fiction Ninja-Schwingspiel uneingeschränkt zu empfehlen.

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