Popfest 2018: Alicia Edelweiss und ihr Akkordeon

Alicia Edelweiss möchte mit ihrer Musik „dieses Gefühl, das Streben nach Freiheit“ vermitteln. Ob ihr das gelingt, beweist sie bei einer FM4 Acoustic Session und am Samstag am Popfest in Wien.

Von Susi Ondrušová

Ein „Komplett im Arsch“-Sticker ziert das Instrument von Alicia Edelweiss. Die Punkband Feine Sahne Fischfilet, von der der Aufkleber stammt, kennt sie nicht, aber der Kontrast hat ihr gefallen. Das Akkordeon ist das Hauptinstrument von Alicia Edelweiss, die manche schon in der Live-Band von Voodoo Jürgens live gesehen haben.

Als sie vor Jahren durch Europa gereist ist, wusste sie, dass sie ein „lauteres Instrument“ braucht, um als Straßen-Musikerin genügend Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Um sich die nächste Mahlzeit, die nächsten Kilometer auf Reisen leisten zu können. Hallo Akkordeon also! Aus einem inneren Drang heraus hat sie sich auf Reisen begeben und von befreundeten Punks konnte sie lernen, wie das ohne viel Geld in Europa funktionieren kann.

Es sind besonders die Menschen, die sie auf ihren Reisen trifft, die sie zu ihren Songs inspirieren und die sie auch auf ihrem Album „Mother, how could you ...“ verewigt hat: „Interessante Persönlichkeiten, die voll in meinem Herzen bleiben und Erlebnisse, die magisch oder auch schrecklich sind, verarbeite ich dann!“ Wie die Zeit in Frankreich, als sie in einem besetzten Haus gelebt hat.

In die Genre-Rubrik Anti-Folk könnte man die Musik von Alicia Edelweiss packen, jene erzählerische Musik, die auch humorvoll, reich an abstrakten Bildern und, vor allem, aus dem Leben abseits der populären Pfade berichtet. Manchmal auch Freak-Folk genannt. Diese Songwriting-Szene hat sie dazu inspiriert, selber Lieder zu schreiben und mit der Ukulele oder eben dem Akkordeon ihre Geschichten zu erzählen. Geschichten, die das Gefühl von grenzenloser Freiheit vermitteln sollen.

Im Rahmen des diesjährigen Popfests wird Alicia Edelweiss im Theater Akzent auftreten. Mit Band, und das ist niemand geringerer als Lukas Lauermann am Cello und Matthias Frey aka Sweet Sweet Moon an der Geige. Sie freuen sich schon besonders auf den schönen Konzertraum des Theaters, das heuer erstmals zu den Popfest Locations gehört.