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The Internet

Columbia Records

The Internets neues Album „Hive Mind“

Die Neo-Soul Gruppe um Frontfrau Syd, The Internet, ist zurück und hat ein Album zum Sommer mitgebracht

Von Dalia Ahmed

Kennengelernt haben wir Syd the Kid, die nun nur Syd heißt, als Producerin bei Tyler, the Creators Odd Future-Crew. Seit geraumer Zeit macht sie allerdings ihr ganz eigenes Ding. Syd singt herrliche RnB Vocals auf Songs von Mac Miller, Kaytranada oder Little Simz und hat ihre ganz eigene Formation, die Neo-Soul Band The Internet.

Die fünf-köpfige Gruppe aus Los Angeles vereint extrem viel musikalisches Können. Bandleaderin Syd ist Producerin, Sängerin, textet Lyrics und kümmert sich ums Audio-Engineering. Dann gibt es noch den The Internet Gitarristen Steve Lacy, der auch als Solo-Künstler RnB Herzen höher schlagen lässt und Ravyn Lenaes brilliante Crush-EP produziert hat. An den Keyboards sitzt Odd Future- und The Internet-Gründungsmitglied Matt Martians und der Bassist der Gruppe Patrick Paige II arbeitet aktuell auch an einem Debütalbum.

The Internet ist eine quasi Supergroup, die sich 2011 gegründet hat. Ihre Mitglieder sind fünf Individuen, die alle auch ihre eigenen Ideen haben. Damit sie nicht irgendwann auseinanderbrachen, haben sie 2015 ihr drittes Album mit dem sprechenden Titel „Ego Death“ veröffentlicht und sich dann eine ordentlich lange Pause gegönnt. In der konnte sich jedes Mitglied einzeln kreativ ausleben. Nun sind sie mit ihrem vierten Studioalbum „Hive Mind“ zurück.

Der Hive Mind, also das Kollektivbewusstsein von The Internet, hat uns einen funky Neo-Soul Sound kredenzt: Dichte Basslines, entspannte und doch treibende Drums, simple und doch psychedelische Gitarren-Spielereien. Und durch dieses Groovedickicht führt uns Syds über-coole Stimme.

Auf „Hive Mind“ erzählt uns Syd mal von der Liebe, mal von der Lust und auch vom Struggle, als queerer Teenager aufzuwachsen.

„Hive Mind“ ist ein funky Tagtraum in dem sich The Internet austoben und herumexperimentieren. Ein Album, das punktgenau produziert ist und doch den Charme einer Jamsession beibehält, wenn beispielsweise Syd im Song Steve Lacy zum Gitarrensolo animiert.

The Internet sind fünf Freunde, und genauso entspannt und vertraut klingen ihre Projekte. Die Gruppe hat sich auch weg vom formularischen Neo-Soul-Sound an neue Genres und Zeitabschnitte heran getraut. Beispielsweise 60er-Psychedelic Rock oder 70s-Funk. Aber auch der kontemporäre RnB und Hip Hop kommen nicht zu kurz. Der Rhytmus der Beats ist stets treibend und modern.

„Hive Mind“ ist eine laue Sommernacht in der man auf einer Terrasse mit Freunden sitzt, was trinkt und über alles und nichts quatscht. Ein grooviger und funky Vibe in Albumform. Kein Meisterwerk, aber definitiv eine LP, die man noch Monate lang immer und immer wieder hören will.

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