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Filmstill aus der Serie "Castle Rock"

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„Castle Rock“ lehrt uns das Gruseln

„Castle Rock“ heißt die neue Show, die auf einem von Stephen King erschaffenen Universum basiert. Sie spielt in den Schauplätzen seiner Romane und wird von ihren Figuren bevölkert.

Von Dalia Ahmed

Stephen Kings Romane evozieren stets ein Gefühl von Grauen. Die Angst brodelt unter der Oberfläche, bevor alles überkocht und Protagonist/innen wie Leser/innen von der Furcht und dem Schrecken vereinnahmt werden.

So funktioniert das auch bei „Castle Rock“. Mit packender Cinematographie und einer Analyse des sadistischen Potenzials von Menschen in Machtpositionen, die einem durchgehend ein mulmiges Gefühl bereitet. In kalten Blautönen und schummriges oranges Licht getaucht, baut „Castle Rock“ ganz langsam eine große, mystische Geschichte auf.
Kein Wunder denkt man, wenn man weiß, dass „Lost“ Erfinder JJ Abrams hinter dem Projekt steht, das jetzt schon das Potenzial besitzt, das nächste große popkulturelle Phänomen wie einst „Lost“ zu werden.

In der fiktiven und unheimlichen Stadt, Castle Rock in Maine bringt sich der Gefängnisdirektor vom Shawshank Gefängnis - ja, dem Shawshank Gefängnis - um. Danach wird ein junger, stiller und eigenartiger Mann - gespielt von Bill Skarsgard, der letztes Jahr Pennywise den Clown in „It“ mimte - in einem umgebauten Wassertank in einem stillgelegten Flügel des Gefängnisses gefunden. Dort war er wohl über Jahre vom Gefängnisdirektor gefangen gehalten worden.

Die Spitze des verfluchten Eisbergs

Der namenlose und wortkarge Gefangene wird befragt, er nennt allerdings nur einen Namen. Nicht seinen Namen, sondern den Henry Deavers, eines afro-amerikanischen Anwalts, der in Castle Rock aufgewachsen ist. Als Kind war dieser Henry Deaver unter mysteriösen Umständen mit seinem Adoptivvater im Wald verschwunden. Nach 11 Tagen hatte man zuerst ihn, später dann auch seinen Adoptivvater gefunden. Letzterer verstirbt allerdings bald darauf und die gesamte Stadt vermutet, dass Henry etwas mit dessen Tod zu tun hatte. Der kann sich aber an nichts erinnern und verlässt Jahre später Castle Rock, um zu studieren.

Still: Castle Rock

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Doch die Geschichte um Henry Deavers Verschwinden und den ungeklärten Tod seines Vaters ist nur die Spitze eines verfluchten Eisbergs. Überall in Castle Rock spukt es und Böses liegt in seichten Gräbern begraben.

Der Suizid des Gefängnisdirektors, der Fund des mysteriösen Gefangenen und die Rückkehr Henry Deavers nach Castle Rock tritt eine Reihe an unheimlichen und anfangs verwirrenden Geschehnissen los.

Stephen King ist überall

Dabei finden sich immer wieder Referenzen auf Stephen Kings Schaffen, beispielsweise als Teil der Handlung, wie die Erwähnung des höllischen Hund Cujos, der in Castle Rock die Bewohner/innen terrorisierte. Aber auch im Casting, Set Design und den Namen der Figuren wird ständig auf Stephen Kings Romane und dessen Verfilmungen verwiesen. So spielt Sissy Spacek, die einst als Carrie mit Schweineblut übergossen wurde, die demente Adoptivmutter Henry Deavers und Requisiten wie Jack Torrances Axt und Schreibmaschine aus „The Shining“ tauchen hier und da auf.

Auch die Tatsache, dass Fähigkeiten und Backstories aus Kings Geschichten die Handlung von Castle Rock durchziehen, macht die Serie zu einem Puzzle, das jetzt schon in Internetforen heftig diskutiert wird. Die Fülle an Easter Eggs, winzigen Details und jede Menge Foreshadowing verheißt Großes und Spannendes für die Show.

Still: Castle Rock

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„Castle Rock“ ist mysteriöser Horror für King Fans - die sich über die unzähligen Referenzen freuen - aber auch für all jene, die groß aufgebaute, komplexe Handlungsstränge lieben. Als Anthology Serie, bei der jede Staffel Cast und Handlung wechseln, haben die Macher/innen von Castle Rock auch keine Angst davor, Protagonist/innen sterben zu lassen. Bei „Castle Rock“ kann alles zu jederzeit passieren. Eine schockierende Wendung folgt der nächsten und zieht das Publikum tiefer in den Bann des unheimlichen Städtchens hinein.

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