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Die Pussy-Positivity-Posse

Fünf junge Frauen aus Österreich wollen mit der feministischen Initiative „Viva La Vulva“ lustvoll über Feminismus und Körperlichkeiten sprechen.

Von Irmi Wutscher

Es gibt eine neue Bande junger Feministinnen in Österreich! Sie nennen sich Viva La Vulva, sind fünf junge Frauen aus Österreich, die einen gleichnamigen Verein gegründet haben, und letztes Wochenende ihren Blog online gestellt haben. Auf dem wollen sie lustvoll über Feminismus und über Körperlichkeiten sprechen.

Wir haben Sofia Surma, eine der Gründerinnen von Viva La Vulva ins FM4-Studio gebeten. Und sie gleich gefragt: warum ist es ihnen wichtig, Vulva zu sagen, statt Vagina? „Der Unterschied ist der, dass Vagina nur das Loch bezeichnet“, sagt Sofia Surma. „Die Initiative heißt deswegen ‚Viva La Vulva!‘, weil wir weg wollen von der Vorstellung, dass das weibliche Geschlechtsteil nur ein Loch ist, in das der Mann sein bestes Stück stecken kann. Es ist bezeichnend, dass die meisten Frauen das Wort Vagina benutzen - in einem Kontext, der eigentlich den Mann in den Mittelpunkt des sexuellen Akts stellt.“

Die fünf Gründerinnen von Viva La Vulva sind alle in ihren Zwanzigern und befreundet. Als sie im Urlaub mal bei einer Flasche Wein länger über Sachen wie Menstruation oder Selbstbefriedigung geredet haben, haben sie sich gedacht: He! Darüber sollen Frauen öfter reden! Und auch öffentlich! Und dann haben sie ihr Projekt gegründet. „Wir wollen wortwörtlich Vulven hochleben lassen. Wir wollen eigentlich die Anliegen von Frauen in der Gesellschaft sichtbarer machen und Themen besprechen, wie zum Beispiel die Lust der Frau oder Menstruation offen ansprechen und den gesellschaftlichen Diskurs befeuern!“

Herzstück der Initiative ist ein Blog, auf dem vor allem Themen rund um Körper, Lust und Sexualität angesprochen werden sollen. Derzeit ist ein Artikel über – nona – die Vulva online, über Catcalling und eine Playlists, mit Songs von Beyoncé und Co.

SCreenshot der Website

vivalavulva.at screenshot

Nicht nur die fünf Gründerinnen selbst, sondern auch andere Autorinnen - die noch gefunden werden – sollen auf der Seite bloggen. Damit soll „Viva La Vulva“ ein Forum für alle möglichen Formen und Sichtweisen von Feminismus werden. Dank der noch zu suchender Autorinnen soll der Blog in Zukunft noch bunter und verschiedener werden - um zum Beispiel auch queere und trans Sichtweisen zu beinhalten. „Wir sprechen natürlich nicht nur über weiße Feministinnen die eine Vulva haben!“

Neben dem Bloggen sind auch Offline Aktivitäten in Planung, für die sich Viva La Vulva schon mit anderen Initiativen wie dem Frauenvolksbegehren oder dem Menstruationsblog Erdbeerwoche zusammengeschlossen haben.

Wenn das Frauennetzwerk Sorority der wirtschaftliche Teil von Feminismus ist, das Frauenvolksbegehren der politische, dann soll Viva La Vulva der lustvolle-künstlerische Teil des Feminismus sein, sagt Sofia Surma: „Eine Motivation für uns war auch der politische Unwille Feminismus zu fördern, der gerade herrscht. Feministischen Initiativen werden die Förderungen gestrichen, beim Gewaltschutz wird gekürzt. In so einer Zeit ist es extrem wichtig, dass wir als feministische Initiativen in Österreich uns gegenseitig unterstützen!“

Je mehr bei Viva La Vulva dabei sind, umso besser, sagen die Gründerinnen. Wer mitmachen will oder über Aktivitäten informiert werden will, geht am besten auf vivalavulva.at und trägt sich dort für den Newsletter ein oder liked die Initiative auf Facebook.

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