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María Hesse Suhrkamp/Insel

Graphic Novel

Immer wieder Frida Kahlo

Die spanische Illustratorin María Hesse erzählt und zeichnet die Biographie von Frida Kahlo. Unglaublich schön.

von Zita Bereuter

Immer wieder Frida Kahlo. Regelmäßig wird sie gefeiert. Mal ihre Kunst, ihre Gemälde und Zeichnungen, ein andermal sie selbst als Stilikone, ihre Mode, ihr Schmuck, ihre Haare, ihre Augenbrauen, sie als feministische Vordenkerin. Oder auch ihre Person mit ihren wichtigsten Gegenständen als Gesamtkunstwerk - wie derzeit im Londoner Victoria and Albert Museum in der Ausstellung „Frida Kahlo Making Her Self Up“.

“Ich male mich selbst, weil ich mich am besten kenne. Träume oder Albträume male ich nie. Ich male meine eigene Wirklichkeit.“ (Frida Kahlo)

Über Frida Kahlo gibt es massig Bücher, Bildbände, Comics und Filme. Und doch ist erst vor kurzem die erste illustrierte Biographie erschienen. Selten zuvor wirkte Frida Kahlo so jung, hip und bezaubernd.

illustration totenkopf von marie hesse

María Hesse Suhrkamp/Insel

Frida Kahlo. Eine Biografie

Manche Biographien scheinen an außergewöhnlichem zu explodieren. Magdalena Carmen Frida Kahlo Calderón wird 1907 mit der Fehlbildung Spina Bifidia geboren, was bei ihr zu einer schweren Skoliose führt – das rechte Bein ist kürzer und dünner als das linke.

frida kahlo illustration portrait buchcover

María Hesse Suhrkamp/Insel

María Hesse: Frida Kahlo. Eine Biografie.
Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Suhrkamp/Insel 2018.

Mit 18 überlebt sie einen schweren Autobusunfall nur knapp. Eine Haltestange durchbohrt ihren Körper. Selbst die Ärzte glauben nicht an ein Überleben. Schmerzen und Krankheiten werden sie lebenslang begleiten. Frida Kahlo muss über ein Jahr im Bett liegen und beginnt zu malen.

Sie lernt den schon damals in Mexiko bedeutenden Maler Diego Rivera kennen und lieben. Nach eigenen Angaben hat ihm der Arzt bescheinigt, dass er zu Monogamie nicht fähig sei. Folglich ist auch ihre komplizierte Ehe von Seitensprüngen und Liebschaften geprägt – am härtesten trifft Frida allerdings die Affäre, die Diego mit ihrer Schwester hat.

Auch Frida hat diverse Liebschaften mit Männern und Frauen – unter anderem mit Leo Trotzki, der bei ihnen im Exil ist. Die Ehe wird geschieden. Es folgen Drogen und Alkohol.

Frida und Diego heiraten wieder. Eine Odyssee von Operationen beginnt, unter anderem wird Frida ein Bein amputiert. Dennoch etabliert sich Frida als Künstlerin, hat Ausstellungen in den USA und in Paris und schließlich auch in Mexiko.

Der Arzt verbietet ihr die Ausstellungseröffnung, sie muss im Bett bleiben. Die sture Frida lässt sich in ihrem Bett zur Eröffnung bringen.

illustration frida kahlo im krankenbett mit bildern

María Hesse Suhrkamp/Insel

Mit nur 47 Jahren stirbt Frida Kahlo am 13. Juli 1954 in Mexiko.

Dieses unglaubliche Leben präsentiert die spanische Illustratorin María Hesse in einer bezaubernden Leichtigkeit. Angelehnt an ihre wichtigsten Bilder lässt sie Frida Kahlo als Ich-Erzählerin fungieren.

“Herr Doktor, wenn Sie mir diesen Tequila gestatten, dann bleibe ich auf meiner Beerdigung nüchtern, versprochen.“ (Frida Kahlo)

Originalzitate in Schreibschrift wechseln dabei mit kurzen Erzähltexten. María Hesse orientiert sich an Frida Kahlos Kunst, ergänzt die aber mit einem verspielten Mangahaften Stil und interpretiert sie neu. Sie spielt mit witzigen Details, verschiebt die Grenzen zwischen Wirklichkeit, Traum und Fantasie und überzeugt vor allem mit Doppelseiten, die Frida Kahlos Stammbaum oder ihre Lieblingsmenschen zeigen, oder Dinge, die ihr Freude machten oder auch ein Rezept für ein Huhn in scharfer Schokoladensoße.

Leicht und hipp und mitunter girly wirkt das, wie Illustrationen zu gängigen Magazinen. Gleichzeitig zart und verletzt, stark und leidenschaftlich zeigt María Hesse eine enorm verspielte und selbstbewusste Frida Kahlo. Und zeigt damit eines: Immer wieder Frida Kahlo!

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