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Der Song zum Sonntag: Madeline Kenney - „Cut Me Off“

Von Christoph Sepin

Unterbrochen zu werden ist nicht gut. Beim Reden, beim Nachdenken, beim Singen und beim Tanzen. Madeline Kenney weiß das und hat ein Lied gegen die Unterbrechungen und für die Kontrolle der eigenen Zeit und der persönlichen Welt geschrieben.

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  • Auch der geschätzte Wissenschafts- und Popjournalist Thomas Kramar macht sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song seine Gedanken.

Madeline Kenney lebt in North Carolina und bezeichnet sich selbst als Musikerin, Bäckerin, Künstlerin und Cartoonenthusiastin. Gemeinsam mit Jenn Wasner von Wye Oak verzog sich Kenney Anfang 2018 dort in die Wälder, um ihr zweites Album aufzunehmen. Das wird „Perfect Shapes“ heißen und im Oktober erscheinen.

„Cut Me Off“, die Leadsingle, ist ein Popsong und weiß das nicht nur, sondern zelebriert das auch: Selbstbewusste Wiederholungen, ein Countdown, Upbeateuphorie, man spürt gleich, wo die Reise hingeht.

„It’s a big push to the side“, singt Kenney zu Beginn des Songs, während im Hintergrund die Melodien vor sich hin blubbern, und adressiert eine Person ihrer Vergangenheit: „I thought you lied, I know cause I’m lying“.

Zeit für sich selbst nehmen, mal ein bisschen langsam machen, abwarten, schon am Anfang die Message aus dem Hintergrund: „Wait!“. Man ist gerade auf persönlicher Entdeckungsreise und braucht dafür Platz. Die Leute mit ihren Unterbrechungen, die passen da nicht rein.

„So don’t cut me off, I’m in my own time“, so lautet die Zeile, die immer wieder wiederholt werden muss, weil sie wichtig ist. Grundoptimismus wird hier vermittelt, die Freude am Leben und am Pause machen.

Was kann man alles machen, wenn man nicht unterbrochen wird von den Leuten und ihren Ablenkungen? Prokrastinieren, entspannen, die Welt da draußen anschauen. „I wanna get up, walk outside“, singt Kenney. „Fill up my cup and drink it dry“.

Dann verfällt die Sängerin in Tagträumereien während sie im Musikvideo auf das Meer hinaus blickt: „You’re still on my mind“. Das kann was Gutes sein, das kann was Schlechtes sein, aber eins ist Kenney klar: „I got a good thing going now, I know where I wanna be“. Und plötzlich, wie als Reaktion auf den Songtitel, unterbricht sich Kenney selbst. Und das Lied ist aus. Ein Song für lange Morgen und frühe Abende, für warme Sommertage und für’s Zeit nehmen.

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