Filmflimmern
Von Pia Reiser
So was von da
Die letzte Nacht eines Clubs in Hamburg am letzten Tag des Jahres. Jakob Lass, der wohl experimentierfreudigste Regisseur des deutschen Kinos hat mit „So was von da“ den Kiezroman von Tino Hanekamp verfilmt und das so was von super. Man taumelt an der Seite von Oskar und seinen Freunden durch die Nacht und während die Dialoge improvisiert sind, funkeln die Bilder hochstilisiert im Discokugel- und Neonlicht. Dafür gab es 8 vo 10 euphorischen Umarmungen auf der Tanzfläche. Wir verlosen für „Sowas von da“ 2x2 Kinogutscheine, die in ganz Österreich gültig sind. Wer an der Verlosung teilnehmen will, muss nur folgende Frage richtig beantworten: Welcher Arzt und Musiker spielt in „So was von da“ eine kleine Rolle? Die richtige Antwort und euren ganzen Namen schickt bitte an game.fm4@orf.at.
Einsendeschluss ist Montag, 20. August, 15 Uhr.
The Equalizer 2
A girl and a gun sei alles, was man brauche, um einen Film zu machen, hat Jean-Luc Godard gemeint, Regisseur Antoine Fuqua setzt eher auf Männer und Munition - und legt mit „The Equalizer 2“ erstmals ein Sequel vor. Ein Schelm, wer Sequalizer denkt. Denzel Washington spielt also zum zweiten Mal Robert McCall, den Ex-CIA-Mann, der aber auch im Ruhestand nicht zur Ruhe kommt. Als eine Freundin umgebracht wird, sinnt er auf Rache. Eine Verschwendung von Denzel Washingtons Talent, meint Christian Fuchs und verleiht 3 von 10 Pistolenkugeln an „The Equalizer 2“.

sony
Christopher Robin
Vor ein paar Monaten erst ist „Adieu Christopher Robin“, ein Drama über Winnie the Pooh Autor A.A Milne in den Kinos angelaufen, da heißt es auch schon wieder: Hello Again, Christopher Robin. Im Film aus dem Hause Disney geht es weitaus freundlicher und kuscheliger zu als in dem Drama. Ewan McGregor spielt den erwachsenen Christopher Robin, der mit dem üblichen Erwachsenenzeugs beschäftigt ist, als sein alter Freund und Teddybär Winnie Pooh auftaucht und seine Hilfe braucht. Martina Bauer hat sich von großen Teddy-Augen nicht beeindrucken lassen und verleiht „Christopher Robin“ 4 von 10 Honigtöpfen.

Constantin, Disney
The Darkest Minds
Wiedermal ein postapokalytpisches Amerika, in dem es nur mehr ein paar Teenager gibt, die allerdings sind mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet. Die Regierung steckt die Teenager in Camps, doch Ruby (Amandla Stenberg) und einige andere könne fliehen. Doch wohin soll man sich wenden in der Postapokalypse, wo man als gefährlich eingestuft wird? Solide Young-Adult-Novel-Verfilmung, Martina Bauer verleiht 5 von 10 Spezialkräften.

Constantin, Disney
Don’t worry he won’t get far on foot
Gus van Sant ist zwar auch der Regisseur des „Psycho“-Remakes und von „Good Will Hunting“, doch viel wichtiger ist, er ist einer, der stets von Außenseitern erzählt hat und sich der Indie-Kultur angenommen hat. Mit „Don’t worry he won’t get far on foot“ bringt er ein ungewöhnliches Biopic über den Cartoonisten und Bürgerschreck John Callahan in die Kinos. Gespielt wird Callahan von Joaquin Phoenix, Callahans zynische Cartoons tauchen als Animationen auf. Schauspielkino at its best, findet Petra Erdmann und verleiht 7 von 10 Tequilaflaschen.

polyfilm
Außerdem
- Harvey Weinstein wird nun nicht nur wegen Vergewaltigung, sondern auch wegen Menschenhandel angeklagt
- Das mit dem „Toni Erdmann“-Remake wird noch dauern, zuerst sind Lena Dunham und Jenni Konner als Drehbuchautorinnen ausgestiegen, jetzt auch noch Jack Nicholson als Prankster-Papa. Meine Angstversion, dass dann doch Robert de Niro und Katherine Heigl besetzt werden, ist also immer noch möglich.
- Kann ja nicht alles ein Superheldenfilm sein, Hollywood sucht Inspiration im Journalismus.
- Wie geht es einem nach einem 14-stündigen Nicolas Cage Filmmarathon? Ein Autor des Guardian hat’s herausgefunden
- Die von Wes Anderson und Juman Malouf kuratierte Ausstellung im Kunsthistorischen Museum in Wien hat einen Namen: „Wes Anderson and Juman Malouf: Spitzmaus Mummy in a Coffin and Other Treasures from the Kunsthistorisches Museum“. Kurator Kurator Jasper Sharp erklärt hier, nicht wirklich, was einen da erwarten wird, aber was Anderson und Malouf vorhaben.
- Und apropos Wes Anderson: Sein nächster Film wird ein Musicalsein.
- „Black Swan“ goes Eurovision Song Contest: So sieht Natalie Portman als Popstar in Brady Corbets Film „Vox“ aus.
- Will Ferrell und John C. Reilly spielen Holmes und Watson, hier gibt es ein erstes Bild aus dem Film, der überraschenderweise „Holmes and Watson“ heißen wird.
- Und keine Woche ohne „Suspiria“-Schnipsel-Veröffentlichung: So sieht Tilda Swinton als Madame Blanc in Luca Guadagninos Remake aus.
- Ein Roboter, der zuvor einige Trainingseinheiten in Sachen Schauspiel erhält, wird die Hauptrolle in Tony Kayes nächstem Film übernehmen. Vom Theater kennt man das ja schon.
- Nicht nur ehemalige Präsidenten versuchen sich als Fernseh-Produzenten, auch Hillary Clinton wird als ausführende Produzentin gemeinsam mit Steven Spielberg bei der Produktion einer Serie über den Kampf fürs Frauenwahlrecht in den USA mitwirken.
Termine

universal
Muss mal einmal auf großer Leinwand gesehen haben, alleine wegen des Bürgermeister-Sakkos links im Bild. „Jaws“ zu sehen im Gartenbaukino, Wien
17.-22. 08: „Jaws“-Trilogie, Gartenbaukino, Wien
17.08: Orlacs Hände, Open Air am Columbusplatz, Wien
17.08: Patti Cakes, Arena Sommerkino, Wien
17.08: Taxi Driver, Kino am Dach, Wien
18.08: Viennale Überraschungsfilm, Kino wie noch nie, Wien
18.08: Zorba the Greek, Das Kino, Salzburg
19.08: The Death of Stalin, Open Air Kino Klosterneuburg, Klosterneuburg
19.08: Finding Vivian Maier, Filmhauskino, Wien
22.08: The Big Lebowski, Volkskino, Klagenfurt
In diesem Sinn: You’re gonna need a bigger boat. („Jaws“)
Publiziert am 17.08.2018