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Logo des Ars Electronica Festival 2018: blaues Pulver auf weißem Hintergrund

Ars Electronica / Martin Hieslmair

Durch Fehler wird man klug

Das Ars Electronica Festival in Linz geht dieses Jahr dem Fehler und dem daraus resultierenden Unvorhergesehenen auf den Grund. „ERROR, the Art of Imperfection“ lautet das Motto.

Von Robert Glashüttner

Das Umarmen von Fehlern und missglückten Versuchen und das Erfreuen an den erstaunlichen Ergebnissen, die daraus oft entspringen - diese Lebensphilosophie zieht sich durch die unterschiedlichsten Bereiche und Gruppen unserer Gesellschaft: die Wissenschaft orientiert sich daran ebenso wie es hippe Startups tun. Nicht alles kann und soll perfekt sein, und aus einem Missgeschick erblüht oft die eine oder andere fantastische Idee, darauf einigen sich unangepasste KünstlerInnen ebenso wie konventionell denkende Büroangestellte.

Ars Electronica Festival 2018

Von 6. bis 10. September an verschiedenen Locations in Linz. Das Festivalzentrum ist die Post City, das alte Postverteilerzentrum am Hauptbahnhof.

Doch es stellt sich immer die Frage, wieviel von dieser theoretischen Fehlerfreude man in der Praxis auch tatsächlich zulässt. Die Ars Electronica will sich für ihr diesjähriges Festival jedenfalls nicht vom Scheitern abbringen lassen, wobei so eine riesige Veranstaltung mit ihren hunderten Programmpunkten ja ohnehin nie komplett fehlerfrei ablaufen kann. Vielleicht gibt es nun auch deshalb die Möglichkeit der sympathischen Flucht nach vorne: Ein Missgeschick ist im Zweifelsfall einfach Teil des Programms!

Kunst des Zeitvertreibs

Wer nicht perfekt sein will, hat auch kein Problem, mal die Seele baumeln und ganz ohne produktiv sein zu müssen die Zeit vergehen zu lassen. In Zeiten der maximalen Effizienz ist so eine Einstellung erstaunlich subversiv. Das Ars Electronica Festival zelebriert diese Subversion mit Himatsubushi, der japanischen Kunst des spielerischen Zeitvertreibs. Quer durch das Festivalzentrum Post City (das alte Postverteilerzentrum beim Linzer Hauptbahnhof) wird es einen Fußweg geben, wo man sich in den Geisteszustand von Himatsubushi vertiefen kann. Worum geht’s dabei eigentlich genau? Keine Ahnung, es sieht aber sehr entspannend aus!

Die ultimative Leinwand

Wesentlich pompöser geht es bei Swarm Arena zu, einer Art Big-Data-Zusammenschluss von Bodenrobotern, Drohnen und sich bewegenden Bildschirmen. Technik, Schwarmintelligenz und künstliche Intelligenz sollen dafür sorgen, dass Videomaterial mit maximalem Effekt inszeniert wird. Klingt noch etwas kryptisch, aber wie immer beim Ars Electronica Festival gilt: Man sollte es selbst erleben, um ausreichend staunen zu können.

Ausstellungen, Konferenzen, Musiknächte

Wie beim Ars Electronica Festival üblich, gibt es auch 2018 eine unwirklich große Anzahl an ausgestellten Kunstobjekten und wissenschaftlichen Konferenzen. Dieses Jahr steht da natürlich die Themenausstellung ERROR an vordester Front. Neugierig macht auch das bei der Ars wiederkehrende Thema Fashion & Technology, das dieses Mal in einer eigenen Wearables-Austellung präsentiert wird.

Zwei Wearables-Projekte von Anouk Wipprecht

Ars Electronica / Martin Hieslmair

Schlaue Mode von der niederländischen Designerin Anouk Wipprecht

Was kostet die Ars?

Der Eintritt in allgemeine Ausstellungsflächen der Post City ist frei. Für Zutritt zu Konferenzen, Bunkerausstellungen, Abendveranstaltungen, Konzerten, Führungen und ausgewählten Performances ist ein Ticket notwendig.

Bei den Konferenzen geht es etwa um Space Art, wo Fehler in der Raumfahrt analysiert werden. Bei der FuckUp Night wiederum bieten ausgewählte SpeakerInnen ihren persönlichen Einblick in die Welt des beruflichen Scheiterns. A propos Nacht: Neben dem kunstvoll-musikalischen Opening am Donnerstag ist vor allem die Nightline am Freitag ein Musikhöhepunkt, wo zeitgenössische elektronische Musik von lokalen und internationalen Acts präsentiert werden wird. Mit dabei unter anderem: Breaks- und Samplemeister B.Visible, Rapperin und Performerin Catnapp und IDM-Produzent Iglooghost.

Catnapp

Calcio

Catnapp

FM4 beim Ars Electronica Festival

FM4 wird das ganze Festival über mit dem Redaktionsteam vor Ort sein und im Radio, auf fm4.ORF.at und Social Media berichten. Wir bauen das FM4 Spielekammerl auf und freuen uns, wenn ihr während der Festivalzeit vorbeischaut und mit uns spielt! Sogar eine HTC Vive wird dieses Mal mit von der Partie sein. Zum Kick-off gibt es am Donnerstag eine Spielekammerl-Show, wie gewohnt von 17 bis 21 Uhr (übrigens der Auftakt unseres „Wintersemesters“ mit der Show).

Robert Glashüttner, Conny Lee und Chris Stipkovits aus der FM4 Games-Redaktion.

FM4

Wo finde ich den FM4 Space?

Wir sind im „Create Your World“-Bereich untergebracht, in der großen Haupthalle der Post City.

Im Radio wird es laufend Beiträge von der Ars zu hören geben. Besonders viel berichten werden wir am Freitag, wenn sich Johnny Bliss von 13 bis 14 Uhr mit bunten Reportagen in FM4 Reality Check melden wird und am Sonntag, wenn Conny Lee ab 13 Uhr zu einem FM4 Connected Spezial vom Ars Electronica Festival lädt. Es wird eine enorm vielseitige, verspielte, informative, erstaunliche, bereichernde und selbstverständlich fehleranfällige Woche in Linz werden.

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