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William Fitzsimmons bei einer FM4 Acoustic Session

Radio FM4

FM4 Acoustic Session

Was machst du, wenn dein Leben auf den Kopf gestellt wird?

William Fitzsimmons schreibt darüber Lieder, ganze Alben. Hier gibt es seinen neuen Song „Second Hand Smoke“ in einer FM4 Acoustic Session zu hören.

Von Susi Ondrusova

2014 hat William Fitzsimmons sein Album „Lions“ veröffentlicht und dieses bei einer FM4 Radio Session vorgestellt, 2009 hat er Songs aus seinem Album „The Sparrow and the Crow“ im FM4 Studio auch schon live eingespielt. Wer ihn nicht aus dem Radio kennt oder ihm schon auf Livebühnen begegnet ist, hat die Stimme des amerikanischen Singer/Songwriters in überlebenswichtigen Schlüsselszenen von Serien wie „Grey’s Anatomy“ gehört.

William Fitzsimmons singt über das, was ihm so passiert. Und im letzten Jahr ist ihm Einiges passiert, sein Leben wurde auf den Kopf gestellt. Eine Instagram-Bilderbuch-Familie: Frau, Kinder, Haus. Letztes Jahr sollte ein Studio dazukommen, das er gemeinsam mit dem besten Freund gebaut hat, mit dem er auch ein ganzes Album aufgenommen hat. Als sich herausstellt, dass der beste Freund ihn während der gemeinsamen Arbeit monatelang mit seiner Frau betrogen hat, bricht alles auseinander, Freundschaft, Beziehung, das fertige Album landet im Müll.

William Fitzsimmons lässt die Musik ein paar Monate liegen und am Weg zur Besserung geht er erstmal in Therapie. Der ausgebildete Psychotherapeut erzählt in einer frühen Gesprächsstunde seiner eigenen Therapeutin: „I’ve got you and I’ve got cigarettes!“

FM4 Indiekiste mit William Fitzsimmons und Joshua Radin: 3.10. 2018 @ Ottakringer Brauerei, Wien.

„Mission Bell“ das neue Album von William Fitzsimmons erscheint am 21.9. auf Grönland Records.

Es war ihm wichtig, mit den neuen Songs all die Graubereiche zu besingen, die eine Trennung ausmachen. Es wäre zu leicht, den Finger zu heben und ein leises aber böses Rache-Konzept-Album zu machen. Oder ein selbstmitleidiges Herzschmerz-Album. Herzschmerz haben die neuen Songs von William Fitzsimmons, aber sie sind von weinerlichem Selbstmitleid befreit. Überraschung! Fitzsimmons glaubt, dass manche das Album genauso wahrnehmen werden: trauriger Mann beweint sein Leben. Dabei heißt die Devise doch: „It’s okay not to be okay!” Und darüber zu singen und zu schreiben.

William Fitzsimmons im FM4 Studio

Radio FM4 / Jan Hestmann

Fitzsimmons hat sich sehr genau überlegt, ob er in seinen Songs Opfer und Täter besingt oder einfach nur die Umstände und Emotionen beider Seiten beschreibt und rauslässt.

„It’s not a good guy, bad guy thing. Life is so grey and murky sometimes and that greyness and ambiguity is one of the things I´m trying to communicate. There’s songs on the record like ‚Angela‘ which is me saying to my wife ‚No matter what I’m coming for you!‘ and then you listen to ‚Never Really Mine‘ and the chorus is like ’I’m not coming back for you’. There’s a tension on the record that is: It’s exactly where I was and exactly where I still am. I don’t know what’s going on in my life. It’s theatre of life. I didn’t want these things to happen. But I figure if they happen: I’m a writer, I´m going to write about it and it helps me and maybe it helps other people!”

Im Song “Second Hand Smoke” zum Beispiel benutzt er das Bild des nebligen Rauches um auf den „disillusioned fog“ hinzuweisen. All die unsichtbaren Mauern mit denen wir uns umgeben, um uns zu verstecken. Vor Konfrontation, vor Entblößung, vor Zuneigung, letztendlich auch vor dem besseren Ich zum Beispiel. „Where do we go from here? I was hoping that somebody would break my cover“, fragt Fitzsimmons im Song also. Noch nirgends, denn das neue Album erscheint erst am 21. September. Es wird „Mission Bell“ heißen und es ist sehr, sehr gut. Bis zum Release hier schon mal eine FM4 Acoustic Session mit William Fitzsimmons also.

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